Arbeit | 08.06.2011 | 16:39

Erneut Baustelle in St. Ulrich/Gröden beschlagnahmt

LPA - Heute Nachmittag, 8. Juni, musste in St. Ulrich in Gröden eine Baustelle erneut beschlagnahmt werden. „Es ist absolut ungewöhnlich und noch nie vorgekommen, dass eine Baustelle innerhalb von 14 Tagen zwei Mal aus Sicherheitsgründen geschlossen werden muss“, zeigt sich der Direktor der Landesabteilung Arbeit, Helmuth Sinn, verärgert und gleichzeitig besorgt.

Die erste Beschlagnahmung und vorübergehenden Stilllegung wurde von den Inspektoren der Abteilung Arbeit am 24. Mai vorgenommen. Eine Woche später konnte die Beschlagnahmung aufgehoben werden, weil in der Zwischenzeit die Sicherheitsvorschriften erfüllt wurden. Heute nun der Paukenschlag. Im Zuge einer Nachkontrolle mussten die Inspektoren des Amtes für technischen Arbeitsschutz der Landesabteilung Arbeit feststellen, dass sich die Baufirmen wieder über alle Sicherheitsmaßnahmen hinwegsetzten und die Arbeitnehmer gefährlichen Arbeitssituationen ausgesetzt waren. „Wiederum waren auch nicht die geringsten Sicherheitsmaßnahmen getroffen und die Bauarbeiten wurden ohne Beachtung der vom Gesetz vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen weitergeführt“, sagt Abteilungsdirektor Sinn. Mehrere Arbeitnehmer waren einer akut drohenden Absturzgefahr nach innen aus einer Höhe von rund sieben Metern ausgesetzt.

Auch der für das Arbeitswesen zuständige Landesrat, Roberto Bizzo, zeigt sich besorgt darüber, dass der Arbeitsschutz immer noch nicht ernst genommen wird. „Wie sich mangelnder Arbeitsschutz dramatisch auswirken kann, haben wir erst vor zwei Tagen mit zwei Todesopfern vorgeführt bekommen“, sagt Landesrat Bizzo.

„Es wird immer wieder unterschätzt, dass solche gefährliche Situationen bald zur tödlichen Gefahr werden können“, ermahnt Abteilungsdirektor Sinn zur Vorsicht auf den Baustellen. „Es ist unsere Pflicht, zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer einzugreifen“, erklärt der Abteilungsdirektor.

Die Baustelle wurde heute erneut geschlossen und mehrere Bauunternehmen wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

SAN