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LR Laimer im Halbzeitgespräch (4): Aus Abfällen Energie gewinnen

Umweltpolitik ohne Abfallwirtschaft ist nicht denkbar. Umweltlandesrat Michl Laimer hat heute (19. Juli) das komplexe System der Abfallentsorgung in Südtirol erläutert und darauf hingewiesen, dass mit Inbetriebnahme der thermischen Restmüllverwertungsanlage in Bozen Süd nicht nur Müll verbrannt, sondern Energie in Form von Fernwärme und Strom erzeugt werden wird.

„Früher war den Menschen im Land der Umweltschutz lästig, heute wird er von der großen Mehrheit als selbstverständlich angesehen. Zu diesem Umdenken hat die Landesumweltagentur in den vergangenen 15 Jahren stark beigetragen“, hielt Landesrat Laimer beim Halbzeitgespräch mit den Medien in Gargazon fest. Derzeit arbeite sein Ressort daran, alle Bereiche des so genannten technischen Umweltschutzes zu vernetzen, so Laimer.

Der Landesrat führte einige Bereiche an, in denen in den vergangenen Jahren große Forschritte gemacht worden sind: „Seit Ende der 1980er-Jahre sind 49 Kläranlagen gebaut worden, so dass wir heute einen Anschlussgrad von 97 Prozent erreicht haben. Insgesamt hat die Landesregierung für die Klärung der Abwässer 840 Millionen Euro ausgegeben.“ Neben den Maßnahmen für reine Luft, gegen Elektrosmog, sauberes Trinkwasser und Gewässerschutz ging der Landesrat vor allem auf die Abfallwirtschaft und damit verbunden die Ressourcenschonung ein. Für Laimer geht es nicht nur darum, die Abfälle möglichst rückstandfrei und umweltschonend zu entsorgen; für ihn setzt die Abfallwirtschaft schon viel früher an: „Es geht um den Dreischritt Vermeiden, Trennen und Entsorgen. Bei den Menschen meiner Generation hat dazu ein Umlernen stattfinden müssen, für die jüngere Generation gehört das Mülltrennen und Schonen von Ressourcen zu ihrem Leben. Ohne dieses Verständnis funktioniert unsere Umweltpolitik nicht – Infrastrukturen alleine sind zu wenig und deshalb ist die Sensibilisierung wichtig.“

Auf eine Infrastruktur ist Laimer aber doch eingegangen: die thermische Restmüllverwertungsanlage, die derzeit im Süden von Bozen entsteht: „Ende 2013 wird die Anlage mit einer Kapazität von 120.000 Tonnen ihren Betrieb aufnehmen und dann wird der ganze Restmüll Südtirols dort verbrannt. Während in ganz Italien die Müllverbrennungsanlagen nur heiße Luft ausstoßen, werden wir die frei werdende Energie in das Bozner Fernheizsystem in Form von Wärme und in das Stromnetz in Form von elektrischer Energie einspeisen.“ Geplant ist, dass mit der Fernwärme das Krankenhaus Bozen und der neue Stadtteil in der Kaiserau versorgt werden.

Die Müllverbrennungsanlage wird von der Gesellschaft Ecocenter geführt werden, deren Gesellschaftsanteile zu 90 Prozent von den Gemeinden gehalten werden. Erst vor wenigen Wochen hat die Landesregierung den Beschluss gefasst, der vorsieht, dass mit 4,7 Millionen Euro die Fernwärmeleitungen von der Verbrennungsanlage zum Fernwärmeheizwerk Bozen und von dort zum Krankenhaus Bozen und dem neuen Stadtviertel Kaiserau verlegt werden. Das Fernheizwerk soll von der Gesellschaft Ecotherm betrieben werden, die ein Tochterunternehmen der Landesenergiegesellschaft SEL ist. Die Stadt Bozen soll die Möglichkeit erhalten, 50 Prozent der Gesellschaftsanteile der Ecotherm zu übernehmen.

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