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LR Theiner im Halbzeitgespräch (4): Qualitätsoffensive bei Tumorbehandlungen

„Krebs wird in wenigen Jahren zur Todesursache Nummer eins in Südtirol werden. Es gibt nur einen Weg, um für die Zukunft gerüstet zu sein: Wir müssen die Qualität in der Behandlung anheben“, so Gesundheitslandesrat Richard Theiner beim heutigen (20. Juli) Halbzeitgespräch mit den Medien. In Zusammenarbeit mit Alfred Königsrainer und der Universität Genua soll diese Qualitätsoffensive gelingen.

Während die Herz-Kreislauferkrankungen als Todesursache leicht rückläufig sind und im Jahr 2009 für etwa 37 Prozent der Todesfälle in Südtirol verantwortlich waren, steigen die Krebserkrankungen beständig an und haben im Jahr 2009 etwa 30 Prozent der Todesfälle verursacht. Derzeit treten jährlich bei etwa 2900 Südtirolern Tumorerkrankungen auf, 1100 Menschen sterben daran. „In den kommenden Jahren wird Krebs die häufigste Todesursache sein, daher muss in der Gesundheitsvorsorgung ein besonderes Augemerk auf sie gelegt werden“, so Landesrat Theiner. Er will auf Landesebene eine Qualitätssteigerung erreichen: „Es geht hier nicht um Bezirksinteressen, sondern um Leben oder Sterben. Deshalb werden wir Qualitätsstandards einführen, die internationalen Maßstäben genügen. Professor Königsrainer, derzeit an der Universität Tübingen, wird uns bei diesem Prozess begleiten und die Zertifizierung überwachen. Auch mit der Universität Genua, die in der Tumorforschung einen hervorragenden Ruf genießt, arbeitet mit uns zusammen“, zeigte Landesrat Theiner auf, wie sich der Gesundheitsdienst für die Zukunft rüsten will. Theiner kündigte überdies an, dass nur in jenen Bereichen, in denen internationale Standards erreicht werden können, Behandlungen in Südtirol erfolgen, in allen anderen Bereichen die Patienten aber außerhalb betreut werden sollen.

Europaweite Patientenmobilität ab 2013

Die Behandlung von Krankheiten außerhalb Südtirols bzw. die Betreuung von EU-Bürgern in Südtirol ist eine weitere Herausforderung, die das Ressort von Landerat Theiner meistern muss. Ab 25. Oktober 2013 können Bürger auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten die medizinischen Leistungen und Behandlungen, auf die sie auch zu Hause Anrecht hätten, in Anspruch nehmen. Die Kosten werden bis zu dem Wert, der in der Heimat anfallen würden, rückvergütet, ambulante fachärztliche Visiten können dann ohne Vorabgenehmigung im EU-Raum beansprucht werden, nur bei einer stationären Aufnahme braucht es eine Vorabgenehmigung vom Landesgesundheitsdienst.

„Auf eine grenzferne Provinz wird diese neue Richtlinie keine Auswirkung haben, aber für ein Grenzland wie Südtirol werden die Folgen enorm sein“, ist Landesrat Theiner überzeugt. „Spätestens in zwei Jahren wird der Südtiroler Gesundheitsdienst sich einer offenen internationalen Konkurrenz stellen müssen. Dafür müssen wir uns rüsten“, so das Mitglied der Landesregierung. Dies soll über eine zentrale Anlaufstelle auf Landesebene geschehen, bei der sich die Bürger informieren können, wo sie die beste Behandlung erhalten und wie die Qualitätsstandards aussehen, die in anderen Staaten eingehalten werden müssen.

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