News / Archiv
News
Milchhöfe Milkon und Brimi schließen neuen Kooperationsvertrag ab
LPA - Nach langen Verhandlungen konnten sich die beiden größten Südtiroler Milchhöfe, die Milkon Gen.m.b.H. und die Brimi Gen.m.b.H., auf ein neues, sehr umfangreiches und innovatives Kooperationsabkommen einigen. Heute hat diesem Abkommen, das unter Vermittlung von Landesrat Hans Berger zustande gekommen ist, auch der Vorstand der Milkon zugestimmt.
Bereits am Freitag, 30. August, wurde das Abkommen von beiden Obmännern und Geschäftsführern im Beisein von Landesrat Berger und Martin Pazeller, Direktor des Amtes für Viehzucht, am Sitz des Ressorts für Landwirtschaft in Bozen unterzeichnet. Bevor er allerdings rechtskräftig werden konnte, musste der Vertrag auch von den Vorständen des Milchhofes Brixen (am letzten Mittwoch) und der Milkon bzw. den beiden Basisgenossenschaften Mila und Senni genehmigt werden. Letztere Entscheidung wurde am heutigen Montag getroffen."Der neue Kooperationsvertrag, der mit 1. Jänner 2003 in Kraft tritt und vorerst bis zum Jahr 2006 läuft, ist ein großer Durchbruch in den oft nicht leichten Beziehungen zwischen den beiden Genossenschaften und ist sicherlich als überaus innovativ zu bezeichnen", so die einhellige Einschätzung von Landesrat Berger und der beiden Obmänner Lothar Burger (Milkon) und Franz Kaser (Brimi).
Das neue Kooperationsabkommen beinhaltet eine Einigung in einigen wesentlichen Grundsatzfragen. So legt es eine Spezialisierung der beiden Betriebe auf bestimmte Produktpaletten fest, die für die Zukunft Preisauseinandersetzungen auf den Absatzmärkten verhindern. Weiters wird der Milchaustausch zwischen den beiden Milchhöfen geregelt, sowie auch die gegenseitige Vermarktung von eigenen Produkten.
Was die Spezialisierung betrifft, so wird sich der Milchhof Brimi künftig auf die Produktion von Mozzarella und Ricotta konzentrieren, während sich die Milkon neben Joghurt und Schnittkäse zusätzlich auf die Produktion von Frischkäse und Mascarpone konzentrieren wird.
Das Kooperationsabkommen ist Resultat einer Reihe von Sitzungen und Aussprachen – auch im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Berger -, die auf sehr konstruktiver und sachlicher Ebene verlaufen sind und in erster Linie zwischen den Geschäftsführern der beiden Milchhöfe Andreas Huber (Milkon), Willi Tauber (Brimi) sowie Amtsdirektor Martin Pazeller geführt wurden. Das Abkommen gilt als wichtige Voraussetzung für viele weitere Maßnahmen und nicht zuletzt für eine Grundsatzstrategie der Südtiroler Milchwirtschaft, die in groben Ansätzen bereits entworfen und Ende September sämtlichen Milchhöfen im Rahmen einer Einladung von Landesrat Berger vorgestellt wird.
Das Strategiekonzept beinhaltet zum einen Maßnahmen zur Aufwertung der Südtiroler Milch, d.h., Maßnahmen zur verstärkten Darstellung der Herkunfts- und Qualitätsgarantien, sowie der Naturbelassenheit der Südtiroler Milch, die Erarbeitung eines gemeinsamen Marketingkonzeptes, das mittlerweile bereits in Angriff genommen wurde, eine Spezialisierung der einzelnen Verarbeitungsbetriebe, eine gemeinsame Vermarktung der Überschussmilch, sowie eine künftige Ausrichtung der Gemeinschaftsstrukturen der Südtiroler Milchwirtschaft.
"Mit diesem mutigen Schritt haben diejenigen, die dieser Kooperation in den Vorständen der beiden Milchhöfe zugestimmt haben, Signale gesetzt, die Auswirkungen auf die gesamte Südtiroler Milchwirtschaft haben sollten", so der Landesrat. Schließlich stehe die Einsicht dahinter, dass die Probleme, mit denen der Milchmarkt in Zukunft immer stärker konfrontiert sein werde, nur gemeinsam und mit einheitlichen Strategien angegangen werden können.
VFcl