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LR Widmann im Halbzeitgespräch (1): Nutzer- und umweltfreundliche Mobilität

Nutzer- und umweltfreundlicher soll sich der öffentliche Nahverkehr in Südtirol entwickeln. Dies hat Mobilitätslandesrat Thomas Widmann im Gespräch zur Legislatur-Halbzeit angekündigt und auch konkrete Vorhaben angesprochen: die Erneuerung der Flotte, eine mögliche Elektrifizierung der Vinschger Bahn, den Ausbau des E-Bike-Angebots, aber auch ein übersichtliches Tarifsystem samt Contactless-Tickets.

Halbzeitbilanz und -ausblick: LR Widmann mit Hansi Felder (links), Direktor der Landesabteilung Handwerk, Industrie und Handel, sowie dessen Stellvertreter Erwin Pardeller (Foto: Pertl)

In den letzten Jahren war es der massive Ausbau des Angebots, die Koordination von Bahn und Bus, die Umsetzung des Südtiroltakts sowie die Sanierung von Bahnhöfen und -linien, die das Programm des Mobilitätslandesrats dominiert haben. Nachdem diese Modernisierungsschritte nun aber so gut wie abgeschlossen sind, geht der Blick der Landesregierung in eine neue Richtung: jene der Steigerung von Nutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit der öffentlichen Mobilität in Südtirol.

In ersteren Bereich fallen bereits die massiven Investitionen, die das Land in das Rollmaterial und die Sanierung der Bahnhöfe getätigt hat, nun geht es auch um eine bessere Kundeninformation. "Auf den wichtigsten Linien geht es etwa darum, Echtzeit-Infosysteme zu schaffen, die den Fahrgästen nicht nur die Fahrplaninformationen bieten, sondern dank GPS anzeigen, wann ein Bus tatsächlich an einer Haltestelle einfahren wird", so Widmann heute.

Darüber hinaus wird mit dem neuen Jahr das Südtirol-Abo kommen und mit ihm zwei wesentliche Neuerungen: zum einen ein vereinfachtes Tarifsystem, zum anderen das Contactless-Ticket, das ein Ein- und Aussteigen in Busse und Bahn ermöglicht, ohne ein Ticket händisch entwerten zu müssen. "Ich bin sicher, dass schon in wenigen Jahren jeder Südtiroler ein solches Abo in der Tasche haben wird, egal, ob er öffentliche Verkehrsmittel oft oder nur selten verwendet", so der Landesrat. Damit auf der entsprechenden Chipkarte zudem auch andere Daten gespeichert werden können (Widmann nennt Skipässe, die Museumscard, Abos für Schwimmbäder oder Hotelleistungen als Beispiele), wird sie für alle Lesesysteme kompatibel sein.

In Sachen Umweltfreundlichkeit setzt man dagegen auf eine neue Flotte, deren Umstellung bereits mit dem Ankauf von neuen Euro-5-Bussen sowie der ersten Flirtzüge begonnen hat. Nun werden schon im Herbst dieses Jahres drei Hybridbusse folgen, ab 2012 werden fünf Wasserstoffbusse im Einsatz sein, acht neue Flirtzüge werden ebenfalls angekauft und - im klassischen Dachmarken-Design - eingesetzt. "Damit werden unsere Südtirol-Züge auf allen Strecken im Land unterwegs sein", so der Landesrat, der einen weiteren Vorteil der neuen Flirtzüge nennt: Sie alle werden mit Wifi ausgestattet, also mit drahtlosen Internetzugängen, die von den Fahrgästen genutzt werden können.

Längerfristig im Auge behält man dazu die Elektrifizierung der Vinschger Bahnstrecke. "Sie ist derzeit nur aufgeschoben und nicht etwa aufgehoben", erklärt Widmann. Dies vor allem, weil die Elektrifizierung eine enorme Entlastung für die Umwelt darstellen würde. "Wir würden pro Jahr rund 4,2 Millionen Kilogramm CO2 einsparen", so der Landesrat, "das entspricht dem Ausstoß von rund 1700 Autos." Strom, wenn auch vorerst nicht für den Bahnbetrieb, liefern darüber hinaus die Photovoltaik-Anlagen, die auf den Dächern der Südtiroler Bahnhöfe montiert worden sind - auch dies als Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit des öffentlichen Nahverkehrs.

Der Solarstrom könnte unter anderem in die E-Bikes fließen, in die das Land massiv investieren will. "Ich bin sicher, dass der Bereich E-Bike eine riesige Zukunftschance ist, vergleichbar mit dem Carvingski beim Skifahren", erklärt Widmann. Dank eines Angebots an E-Bikes könnten auch Untrainierte für das Radfahren und damit für Südtirol als Radtourismusland gewonnen werden. Aus diesem Grund sollen die Radverleihstationen entlang der Bahnstrecken auch mit entsprechenden E-Bikes ausgestattet werden.

Ein weiteres Ziel in Sachen Umweltfreundlichkeit ist schließlich, drei autofreie Gemeinden in Südtirol zu schaffen. "In diesen Gemeinden soll es ausschließlich eine klimafreundliche Mobilität geben", so Widmann, der betont, dass dies nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz sei, sondern auch eine handfeste wirtschaftliche Chance, etwa in Form eines Alleinstellungsmerkmals auf den Tourismusmärkten.

Einen Blick hat Widmann heute schließlich auch auf die individuelle Mobilität geworfen und in diesem Zusammenhang vor allem die Sicherheit. "Wir sind überzeugt davon, dass der Safety Park die Sicherheit auf unseren Straßen erhöht und das Unfallrisiko durch eine entsprechende Ausbildung gesenkt wird", so der Landesrat, der auf Studien verweist, die dies bewiesen. Aus diesem Grund sei eine reine Kostendiskussion rund um den Safety Park auch verkürzt: "Wer den Safety Park rein an Zahlen messen will, der soll sich neben den Kosten auch den wirtschaftlichen Nutzen des Parks vor Augen führen, etwa in Form des entgangenen volkswirtschaftlichen Schadens, der sich aus jedem einzelnen verhinderten Unfall ergibt", so Widmann. "Es ist demnach eine Einrichtung, die uns hilft, auf lange Sicht viel Geld zu sparen."

chr

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