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Juli 2011: Kühl und konstant unbeständig

LPA - Trotz einer kurzen Hitzewelle Anfang des Monats war der heurige Juli spürbar kühler als in den vergangenen Jahren, heißt es vom Wetterdienst des Landes. Trotz vieler Regentage waren die Niederschlagsmengen in weiten Teilen des Landes nicht überdurchschnittlich. „Pünktlich zum Monatswechsel kündigt sich ein Comeback des Sommerwetters an“, sagt der Meteorologe Dieter Peterlin.

Typische Temperaturverteilung auf der Nordhalbkugel in der letzten zwei Juliwochen: In Mitteleuropa war es im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt zu kalt (blau); in Nordeuropa, Nordamerika u. Russland war es wärmer als üblich (gelb/rot)

Die durchschnittliche Juli-Temperatur von 21,8 Grad Celsius in Bozen lag etwa um 1,5 Grad Celsius tiefer als der langjährige Mittelwert. Der heurige Monat ist laut Peterlin vergleichbar mit einem Juli der 60-er und 70-er Jahre. Aufgrund der Klimaerwärmung, die besonders seit den 80-er Jahren zu spüren ist, wurden Südtirol letzthin von heißen Sommermonaten „verwöhnt“. Besonders sticht der Juli des vergangenen Jahres hervor, der zu den wärmsten überhaupt zählte. „Heuer war es dagegen so kühl wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr“, sagt der Meteorologe Peterlin. Auch 2000 folgten auf einem heißen Beginn Temperaturrückgang und Regen.

Der heißeste Tag des heurigen Juli war der 12. Juli mit 35,1 Grad Celsius in Auer. Die Hitzewelle hielt nur kurz an, gerade einmal an neun Tagen wurde in Bozen die 30 Grad-Marke überschritten. So wenige „Hitzetage“ in einem Juli habe es seit 30 Jahren nicht mehr gegeben, erklärt Peterlin.

Kalt war es dagegen noch am 3. Juli im Pustertal, in Toblach wurde ein Tiefstwert nahe dem Gefrierpunkt von 1,2 Grad Celsius gemessen. Nur sehr selten werden im Juli in Südtirol solche Werte gemessen, so der Landeswetterdienst.

Zu verdanken hat Südtirol das unbeständige Juliwetter einem mächtigen und vor allem stabilen Tiefdruckkomplex über Mitteleuropa, der unser Wetter seit dem 13. Juli bestimmte und immer wieder Regen und Gewitter brachte.

Trotz einer hohen Anzahl von Regentagen waren die Niederschlagsmengen in weiten Teilen des Landes nicht überdurchschnittlich. In Sterzing sind 70 Prozent des üblichen Regens gefallen. In Brixen und Meran waren es 80 Prozent des Sollwertes. In den verbleibenden zwei Tagen wird laut Prognosen des Landeswetterdiensts nicht viel dazukommen. Deutlich mehr Regen aufgezeichnet haben die Wetterstationen Ladurns (Pflersch), Wolkenstein, Ridnaun und Rein in Taufers mit über 170 Liter pro Quadratmeter. Am meisten geregent hat es im heurigen Juli in Wolkenstein, wo 192 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen.

„Des einen Leid ist des anderen Freud“ heißt es auch beim unbeständigen Wetter. „Während bei den Schwimmbadbetreiber und die Veranstalter von Freiluftevents der negative Aspekt überwiegt, könnte der sommerliche Schneefall und die Kälte für die heimischen Gletscher nicht besser sein“, sagt der Meteorologe Peterlin.

Sonnig hatte der Juli 2011 begonnen. Zunächst war es nur mäßig warm, danach stiegen die Temperaturen aber von Tag zu Tag an und gipfelten in einer kurzen Hitzewelle, vom 9. bis 12. Juli wurden Höchstwerte bis 35 Grad Celsius erreicht. In den ersten zwei Wochen störten nur einige, wenn auch teils heftige Gewitter den Hochsommer. Am 13. Juli überquerte eine Gewitterfront mit über 7600 Blitzeinschlägen das Land und brachte eine nachhaltige Abkühlung. Die Wetterlage stellte sich komplett um und die Temperaturen sollten in den darauf folgenden zwei Wochen keine 30 Grad Celsius mehr erreichen. Es wurde immer kälter und äußerst wechselhaft, fast kein Tag verging ohne Regenschauer. Am 20. schneite es sogar bis auf 2200 Meter Meereshöhe herab: Sesvenna, Schlern, Plose, Geisler und die Drei Zinnen wurden angezuckert. Wechselhaft verliefen auch die letzten Tage des Monats.

Pünktlich zum Monatswechsel kündigt sich laut Peterlin ein Comeback des Sommerwetters an. Zwar erwartet Südtirol keine große Hitzewelle, aber von Tag zu Tag wird es wärmer, so die Prognose des Landeswetterdiensts. „Am Wochenende kratzen wir bereits an die 30-Grad-Marke, zu Beginn der nächste Woche wird sie überschritten - somit dürfen wir uns nach langer Zeit zumindest auf ein paar sommerlich warme Tage freuen“, sagt der Meteorologe Peterlin.

Die fünf nassesten Orte im Juli 2011:

1. Wolkenstein

192

2. Ladurns/Pflersch

182

3. Rein in Taufers

177

4. Ridnaun

174

5. Mühlwald

157

Hitliste der Regenmengen bisher im Juli 2011 (Angaben in Liter pro Quadratmeter)

SAN

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