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LR Mussner im Halbzeitgespräch (1): Qualität, Einfachheit, heimische Betriebe

Mit knapper werdenden Haushalten müsse sich auch das öffentliche Bauen ändern: Qualität, Nachhaltigkeit und Einfachheit müssten im Vordergrund stehen, betonte heute (4. August) Landesrat Florian Mussner im Gespräch zur Halbzeit der Legislaturperiode. Zudem müssten heimischen Betrieben neue Märkte in den Nachbarländern erschlossen werden.

In den Kindergarten von Überwasser hatte Landesrat Mussner die Journalisten zum Halbzeitgespräch geladen (Foto: Pertl)

Mussner zeigte sich heute überzeugt davon, dass man im Baubereich bereits den richtigen Weg eingeschlagen habe: "Wir planen gut, wir bauen und verwalten gut, unsere Betriebe - große wie kleine - bieten höchste Qualität", so der Landesrat im heutigen Halbzeitgespräch im Garten des Kindergartens von Überwasser. Bewährt habe sich vor allem das Zuschlagen öffentlicher Arbeiten nach dem Prinzip von Preis und Qualität, das die größte Nachhaltigkeit gewährleiste.

Preis und Qualität seien zudem nicht unbedingt Gegensätze: "Wir haben bereits bewiesen, dass man qualitativ hochwertig bauen kann, ohne dass dies wesentliche teurer wäre", so Mussner, der diesen Weg für den zukunftsträchtigsten hält. So müsse man die einfache Architektur fördern: "Wir haben schließlich gesehen, dass eine Architektur, die sich auf das Wesentliche konzentriert, nicht nur die funktionellsten, sondern auch die schönsten Bauten hervorbringt", so Mussner.

Neben dem infrastrukturellen und dem Qualitäts-Aspekt liegt dem Landesrat auch am Herzen, dass heimische Unternehmen bei öffentlichen Bauaufträgen zum Zuge kommen. Und mehr noch: den heimischen Betrieben sollen auch die Tore zu den Märkten der Nachbarländer aufgestoßen werden. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass unsere Betriebe mehr Aufträge aus Mailand bekommen, als aus dem Trentino, Tirol oder Belluno", so Mussner. Allerdings sei hier auch politischer Druck gefragt. "Heute ist es teilweise so, dass unsere Unternehmen nicht einmal die Dokumentation bekommen, um sich an einem Wettbewerb zu beteiligen", erklärte der Landesrat.

Den heimischen Unternehmen zugute kommen soll auch der Technologiepark, für den Mussner heute eine Lanze brach. Er sei, so der Landesrat für die Entwicklung des Landes notwendig, hier könnten auch kleine Unternehmen den größeren wie den Forschungseinrichtungen auf Augenhöhe begegnen. "Wir haben uns in der Landesregierung aber bereits darauf geeinigt, dass man zwar ein Gesamtkonzept für den Park hat, dass dieses aber nicht auf einen Schlag verwirklicht wird", so Mussner, der daran erinnerte, dass dies weder sinnvoll noch finanzierbar sei. Vielmehr soll der Technologiepark in Bozen Süd modular errichtet werden. Neue Gebäude entstünden also erst, wenn die Nachfrage gesichert sei.

Auf konkrete Bauvorhaben angesprochen, erläuterte Mussner heute auch den Stand der Planungen der Umfahrungsstraßen von Bozen. Derzeit denke man an eine Tunnelverbindung von St. Jakob nach Bozen Nord, über die der Verkehr an der Stadt vorbeigeschleust werden solle. Bisher sei immer von einer Tunnellösung mit zwei Röhren gesprochen worden, technisch sei man aber seit Neuestem auch imstande, das Vorhaben mit einer einzigen Röhre zu verwirklichen. Er persönlich, so der Landesrat, könne sich auch eine andere Lösung vorstellen: die Verlegung der Brennerautobahn in den Berg. "Ich weiß zwar, dass die Bozner danach für einen Abbruch der Autobahn wären, ich würde diese aber als innerstädtische Nord-Süd-Verbindung nutzen", so Mussner. Allein der Abbruch des Betonmonstrums koste nämlich rund 40 Millionen Euro.

Auch auf seine Vorstellungen einer Regelung des Verkehrs auf den Dolomiten-Passstraßen wurde der Landesrat heute angesprochen. Er betonte, dass man das Thema nicht länger vor sich herschieben dürfe und eine Entscheidung treffen müsse. Eine Entscheidung, die laut Mussners Vorstellungen drei Bereiche umfassen solle: zum ersten eine Maut, zum zweiten die bessere Nutzung der Aufstiegsanlagen auch im Sommer, zum dritten die Ankurbelung des Radtourismus', etwa auch über Radtage auf den Passstraßen. Es brauche jedenfalls eine Gesamtlösung für alle Pässe und einen geregelten Verkehr. So gebe es auch bereits die Idee, Parkplätze zu schaffen, um dem wilden Parken ein Ende zu bereiten. Und auch ein Radweg aufs Sellajoch sei schon einmal angedacht worden.

chr

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