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Versuchszentrum Laimburg: Tag des Weines und der Rebe

LPA - Wie entwickelt sich der Jahrgang 2011? Diese Frage und Ergebnisse der aktuellen Forschung waren heute (19. August) Gegenstand des Tages des Weines und der Rebe am Versuchszentrum Laimburg.

Ulrich Pedri, Sachbearbeiter für Sorten- und Anbaufragen am Versuchszentrum Laimburg.

Die Weinlese beginnt heuer aufgrund des warmen Frühlings rund zehn Tage früher als im vergangenen Jahr. Die Qualität der Weine konnte in den vergangenen Jahren in allen Regionen Italiens stark verbessert werden, betonte Professor Rocco di Stefano von der Universität Turin. Besonders positiv sei die Aufwertung der autochthonen Sorten; diese bedürfen besonderer Pflege, um eine höhere Qualität zu erreichen, denn sie sind abhängig von Lage und Bodenbeschaffenheit. Autochthone Sorten aber können Qualität bieten, die man sonst nirgendwo findet.

Die Alkoholgrade von Weinen nehmen seit einiger Zeit zu. Dies hängt sowohl mit weinbaulichen als auch klimatischen Faktoren zusammen und kann in Extremfällen die Qualität der Weine negativ beeinflussen. Daher werden Verfahren zur Entalkoholisierung der Weine getestet. Seit 2009 dürfen Weine physikalisch entalkoholisiert werden, etwa indem der fertige Wein durch ein Behältnis geleitet wird und der Alkohol durch eine Membran diffundiert. Dieses Verfahren sei zwar eine technisch einfache Möglichkeit zur Verminderung des Alkoholgehalts von Weinen, funktioniert aber noch nicht zur vollen Zufriedenheit, erklärt Ulrich Pedri, im versuchszentrum Laimburg zuständiger Sachbearbeiter für Sorten- und Anbaufragen. Problematisch ist grundsätzlich, dass mit dem Alkohol auch der Fülleträger verloren geht, was sich auf die Qualität des Weins auswirkt. Pedris Versuche mit Weißweinen haben ergeben, dass die Entalkoholisierung bis zu einem Prozent möglich ist - wird dieser Wert überschritten, hat dies Einfluss auf die Qualität des Weines.

Welche Blauburgunderrebe vereint Qualität und Resistenz gegen Krankheiten? Dieser Frage gehen Wissenschaftlicher des Versuchszentrums Laimburg seit 2004 nach. Nun liegen erste Ergebnisse vor. Mittlerweile wird der der Blauburgunder auf sieben Prozent der Südtiroler Gesamtrebfläche angebaut. Denn er kann hier sein ganzes Qualitätspotenzial entfalten. Der Blauburgunder ist wegen der kompakten Traubenstruktur anfällig für Fäule, etwa durch Pilzkrankheiten wie Botrytis, erklärte Josef Terleth vom Versuchszentrum Laimburg. 2004 wurde daher eine Testreihe mit 15 Rebklonen aus Frankreich, Deutschland (Weinbauinstitut Geisenheim), Italien (Mailand, San Michele) und Südtirol (Weingut Franz Haas) begonnen, um die Klone mit hoher Weinqualität bei geringer Anfälligkeit für Fäule zu ermitteln. Am besten schnitten die französischen Klone ab, wobei sich ein deutscher Klon des Weinbauinstituts Geisenheim als ebenbürtig erwies. Terleth kündigt weitere Forschungen an, geplant ist ein weiterer Versuch, um zu klären, wie sich diese Klone unter Südtiroler Anbaubedingungen verhalten.

Das Versuchszentrum Laimburg befragte die Südtiroler Weinhersteller nach ihren wichtigsten Hefepräparaten. Aufgrund dieser Angaben wurden die zu testenden Hefen bestimmt und die Tests der Hefen durchgeführt. Dieses Wissen erleichtert den Produzenten die Entscheidung für das zu verwendende Hefepräparat. Die Ergebnisse des Tests sind auf der Homepage des Versuchszentrums abrufbar: www.laimburg.it/

Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern. Insgesamt 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 400 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

mac

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