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Pädagogische Tagung der Fachschulen: Fokus auf Kompetenzorientierung

LPA - Zur traditionellen Pädagogischen Tagung der Land-, forst- und hauswirtschaftlichen Berufsbildung trafen sich am heutigen 2. September die Führungskräfte der Verwaltung und die Führungskräfte und Lehrer der Fachschulen für Landwirtschaft sowie Hauswirtschaft und Ernährung an der Europäischen Akademie (Eurac) in Bozen. Im Mittelpunkt der Referate stand der kompetenz- und handlungsorientierte Unterricht.

v.l. Thomas Aichner, Hans Tappeiner, Abteilungsdirektor Stefan Walder und Johannes Lindner

Abteilungsdirektor Stefan Walder eröffnete die Tagung und zeigte sich erfreut über den starken Anstieg der Einschreibungen für das Schuljahr 2011/2012. Das Plus von 35 Prozent bei den Einschreibungen wertete er als Ausdruck dafür, dass die Eltern und Jugendlichen den Unterricht an den Fachschulen für Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung schätzen und Zukunftsperspektiven in der Entwicklung des ländlichen Raumes sehen.

Mit der Umsetzung des Bildungsgesetzes zur Oberstufe gibt es für die land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung besondere Herausforderungen. Das 5. Schuljahr, das mit der staatlichen Abschlussprüfung abschließt, soll eingeführt werden. Es gilt, die Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Schulen zu verbessern. Eine interne und externe Evaluation des Unterrichts mit dem Ziel die Unterrichtsqualität weiter zu verbessern soll eingeführt werden. Außerdem müssen die Rahmenrichtlinien zur Festlegung der Curricula umgesetzt werden, die darauf abzielen, die kognitiven, emotionalen, kreativen, persönlichen und sozialen Fähigkeiten der Schüler bestmöglich zu fördern.

Im Kern gehe es um die Entwicklung von Kompetenzen durch kompetenz- und handlungsorientiertes Lernen, wo Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse und Wissen in offenen Lehr- und Lernformen ihren Ausdruck finden und die Motivation, Selbstständigkeit und Verantwortung der Schüler gefördert werde, erklärte Abteilungsdirektor Walder.

Drei Experten belhandelten in ihren Referaten das Thema Kompetenzorientierung. Thomas Aichner vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) der Handelskammer Bozen beleuchtete die Kompetenzfrage aus Sicht der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes. Er erläuterte die Ergebnisse einer Umfrage des WIFO unter 977 Südtiroler Unternehmen. Aus dieser war ersichtlich, dass für Unternehmen neben den fachlichen auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen und Höflichkeit einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Zwei Drittel der Personalverantwortlichen gaben an, dass Schlüsselkompetenzen genauso wichtig sind wie fachliche Kompetenzen. 29 Prozent stuften diese persönlichen und sozialen Kompetenzen sogar als noch wichtiger ein. Lediglich fünf Prozent gaben an, dass das Fachwissen wichtiger sei. Aichner betonte, dass die Handelskammer sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft engagiere und dafür einsetze, dass Schüler früh mit wirtschaftlichen Themen in Berührung kommen, Unternehmen Praktika anbieten, Expertenunterricht in Schulen durchgeführt und unternehmerisches Denken gefördert würden. Dadurch könne die Bildung fachlicher und sozialer Kompetenzen unterstützt werden, so Aichner.

Über die Kompetenzorientierung im Rahmen der Berufsausbildung sprach Johannes Lindner vom Wiener Impulszentrum für Entrepreneurship-Education. Kompetenzorientierter Unterricht bedeutet für ihn den Unterricht vom Ergebnis her zu denken. Es ist ein Unterricht, bei dem die Lehrer ihre pädagogischen Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen und dabei die unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen und Interessen der Schüler (Individualisierung) besonders berücksichtigen und so die in den Lehrplänen definierten Kompetenzen gemeinsam mit den Schüler erreichen.

In seinem Referat „Kompetenzentwicklung, viel leichter als gedacht“, sprach Hans Tappeiner von der HATA Management- & Bildungsberatung Latsch von der Möglichkeit, Kompetenzen zu entwickeln. Kompetenzen werden laut Tappeiner an den Handlungen der Menschen erkannt. „Wir lernen, dass alles Handeln im Leben, so auch an den Schulen, nur auf Basis von Kompetenzen erfolgt“, sagte Tappeiner. Unter den Schlüsselkompetenzen gebe es eine, die das Lernen steuerte. In dieser Lernkompetenz stecke gleichzeitig die Kunst, sich selbst vor Stress zu schützen, bzw. sich selbst stressresistent zu machen, so Tappeiner.

SAN

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