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GAP-Reform: Grundausrichtung ok, aber auch Schattenseiten

Europas Landwirtschaft soll grüner, ihre Leistungen für Umwelt und Gesellschaft sollen stärker berücksichtigt werden: Dies ist der Succus des Vorschlags zur Reform der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP), der heute (12. Oktober) in Brüssel vorgestellt worden ist. Agrarlandesrat Hans Berger sieht nach einer ersten Durchsicht Licht-, aber durchaus auch Schattenseiten.

EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos hat heute seine Legislativvorschläge zur Reform der GAP in Brüssel vorgestellt. "Wir haben den Kommissions-Vorschlag mit Spannung erwartet, weil wir erst jetzt erkennen können, inwieweit unsere Lobbyarbeit für die Berglandwirtschaft erfolgreich war", so Landesrat Berger. Und immerhin: In der Grundausrichtung, so betont er, könne Südtirols Landwirtschaft mit dem heute vorgelegten Papier zufrieden sein. "Dies vor allem, weil die Wende hin zu einer grüneren und an den Leistungen für Umwelt und Gesellschaft orientierten Landwirtschaft unserer Realität sicher zugute kommt", so Berger.

Positiv vermerkt der Landesrat auch, dass im Ciolos-Vorschlag die Möglichkeiten zur Unterstützung der Berglandwirtschaft in jedem Fall gegeben seien. "Im Vorschlag zur GAP-Reform sind alle von uns genutzten Instrumente beibehalten und einige neue Ansätze eingefügt worden", betont Berger, der sich auch zufrieden über die Möglichkeit eines Direktzahlungs-Zuschlags für benachteiligte Gebiete sowie eine mögliche Anhebung der Flächenprämie für Berggebiete zeigt. "Dass die Berggebiete eigens erwähnt werden, ist an sich schon positiv", so der Landesrat.

Auf der Haben-Seite des Vorschlags verbucht Berger weiters die Möglichkeit vereinfachter Direktzahlungen für kleine Betriebe, wobei er unterstreicht, dass ebenso wie bei der möglichen Anhebung der Flächenprämie die Initiative positiv sei, aber die Grenzen noch zu niedrig. "Die vorgeschlagenen Möglichkeiten, um besondere Initiativen von Junglandwirten zu unterstützen, sind allerdings ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung der Landwirtschaft", erklärt der Agrarlandesrat angesichts der Tatsache, dass in der EU zwei Drittel der Landwirte über 55 Jahre alt sind. Ein weiteres Plus des Ciolos-Vorschlages sei darüber hinaus auch die Deckelung der Beiträge für Großbetriebe sowie die positive Erwähnung von Direktvermarktung und Förderung kleiner Kreisläufe.

Berger vergisst allerdings nicht, auch auf die Schattenseiten des GAP-Reform-Vorschlags und der EU-Budgetplanung für die kommenden Jahre hinzuweisen. "All die neuen Möglichkeiten und potentiellen Förderungen machen sich auf dem Papier sehr gut, allerdings wissen wir jetzt schon, dass die Mittel für die Agrarpolitik stetig weniger werden", so der Landesrat. Während also die Aufgaben, die man der Landwirtschaft zuschreibt, wüchsen (Ernährungssicherheit, Klimaschutz, Energiesicherheit, Schutz und Pflege der Landschaft, Erhaltung des ländlichen Raums), nähmen die Gelder im Haushalt Jahr für Jahr ab, so Berger, der bereits vor harten Verteilungskämpfen in Rom warnt. "Wir werden uns darauf einstellen müssen, um jeden Euro zu ringen", so der Landesrat, der in der Landesregierung für den Agrarsektor verantwortlich zeichnet.

chr

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