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Konstituierende Sitzung des EVTZ: "Lautsprecher für den Chor"

Genau einen Monat nach der Eintragung in das EU-Register haben sich heute (13. Oktober) die Organe des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) "Euregio Tirol-Südtirol-Trentino" auf Schloss Tirol zu ihrer ersten Sitzung getroffen. "Früher haben wir solo gesungen, nun sind wir zum Chor geworden und mit dem EVTZ verfügen wir auch über einen Lautsprecher", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Die drei Euregio-Landeshauptleute auf Schloss Tirol: Lorenzo Dellai, Luis Durnwalder und Günther Platter (v.l.).

Bereits in der Früh hatte der Vorstand des EVTZ, dem die drei Landeshauptleute Luis Durnwalder, Günther Platter und Lorenzo Dellai angehören, das Tätigkeitsprogramm des EVTZ - des 21. in Europa übrigens - für das Jahr 2012 festgelegt. Im Anschluss daran hatte die aus je zwei Vertretern der drei Landesregierungen (für Südtirols Landesregierung neben Landeshauptmann Durnwalder auch Landesrat Florian Mussner) sowie der drei Landtage zusammengesetzte Versammlung über Statuten und Leitlinien des EVTZ zu befinden. Das Ziel hat dabei Landeshauptmann Durnwalder umrissen: Man wolle möglichst in allen Bereichen zusammenarbeiten, in denen die drei Länder über Gemeinsamkeiten, über gemeinsame Anliegen und Bedürfnisse verfügten. "Aus dieser Vorgabe sind nicht weniger als 80 Projekte geboren, die uns heute als Vorschläge vorlagen, es geht nun darum eine Prioritätenliste zu erstellen", so der Landeshauptmann.

Bereits heute wurde etwa über das Anliegen der Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene beraten. Den Hintergrund bildete dabei das Vorhaben der österreichischen Regierung, die Maut im Unterinntal weiter zu erhöhen. "Wir sind überzeugt davon, dass es wenig Sinn hat, die Maut einseitig zu erhöhen: eine Erhöhung entfaltet nur dann die erhoffte Wirkung, wenn sie für den gesamten Brennerkorridor gilt", so Durnwalder. Einen entsprechenden Beschluss, auf die Regierungen einzuwirken, haben die EVTZ-Organe heute bereits gefasst.

Ein zweiter wichtiger Bereich ist die Energie. Hier zielt der EVTZ darauf ab, zum einen die Nutzung alternativer Energiequellen grenzüberschreitend voranzutreiben und alle entsprechenden Initiativen im Projekt eines "Green Corridor" entlang der Brennerachse zu bündeln. Zum anderen geht es um einen Zusammenschluss der Strom-Infrastruktur, sprich: der Stromleitungen, die heute an den Grenzübergängen am Reschen, am Brenner und in Vierschach unterbrochen sind.

Als Beispiel eines weiteren strategischen Bereichs nannten die Landeshauptleute heute auch jenen von Bildung und Jugend. "Die heutige junge Generation ist die erste, die ganz ohne geschichtlichen Ballast aufwächst, weshalb wir ihnen die Türen für ein Zusammenwachsen aufstoßen müssen", so Durnwalder.

Sein Amtskollege Platter betonte heute, dass die drei Länder bereits in Sachen BBT bewiesen hätten, wie erfolgreich sie sein könnten, wenn sie zusammenarbeiteten. "Die Euregio", so Platter, "ist deshalb der einzige Weg in die Zukunft: wir müssen nach vorn und nicht zurück schauen." Ähnlich sieht dies auch der Trentiner Landeshauptmann Dellai, der hofft, dass der EVTZ die Autonomie der drei Länder weiter stärke. "Schließlich bündeln wir im EVTZ kurz- und langfristige Ziele: Die kurzfristigen in Form konkreter Projekte, die langfristigen in Gestalt einer immer stärker zusammenwachsenden grenzüberschreitenden Region", so Dellai. Damit dieser "Region" auch entsprechende Sichtbarkeit zuteil wird, soll nun nicht nur ein gemeinsamer Internetauftritt erarbeitet, sondern auch ein Logo und eventuell auch eine gemeinsame Fahne entworfen werden.

chr

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