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"Richtige Behandlung zur richtigen Zeit": Kampagne zum Abbau der Wartezeiten

60 Tage: Länger soll ein Patient künftig nicht mehr auf eine nicht-dringliche medizinische Behandlung warten müssen. Damit diese Frist eingehalten werden kann, haben Land und Sanitätsbetrieb eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen. Und auch die Bürger sollen ihren Beitrag leisten. Dazu hat Landesrat Richard Theiner heute (4. November) die Kampagne "Die richtige Behandlung zur richtigen Zeit" vorgestellt.

Haben den Wartezeiten den Kampf angesagt: LR Theiner und Sanitätsdirektor Mayr (Foto: Pertl)

Wer wann behandelt wird, wird in Südtirols Gesundheitswesen nicht danach entschieden, ob jemand dafür mehr zahlt als andere. "Vielmehr haben bei uns alle gleichen, freien Zugang zu allen medizinischen Leistungen", so Theiner. Davon erbringe der öffentliche Gesundheitsdienst 7,7 Millionen im Jahr, und zwar nach dem Prinzip der Dringlichkeit. Oder anders: "Der Grundsatz der fachlichen Angemessenheit ist die Richtschnur für die Verwaltung der Vormerkzeiten", so der Landesrat, der betont, dass die Vormerkzeiten nicht alle gleichermaßen lang seien: "Es gibt lange Vormerkzeiten, allerdings zu gewissen Zeitpunkten, an gewissen Orten und in ganz bestimmten Abteilungen."

Sanitätsdirektor Oswald Mayr bezeichnet diese Wartezeiten als "Ärgernis" für die Patienten: "Sie sorgen zudem für Sorge und Unsicherheit", so Mayr, der darauf verweist, dass die Ursachen der teilweise langen Wartelisten auch in einer stetig steigenden Nachfrage liegen. "Je nach Leistung haben wir jährliche Steigerungen zwischen fünf und zehn Prozent", so der Direktor. Dazu kämen neue Diagnoseverfahren und medizinische Angebote, aber auch demographische Faktoren.

Trotzdem haben Landesregierung und Sanitätsbetrieb den langen Wartelisten den Kampf angesagt. Das Ziel: Dringende Maßnahmen werden innerhalb von 24 Stunden getroffen, "prioritär" eingestufte Leistungen innerhalb von acht Tagen erbracht, für aufschiebbare Leistungen gibt's Wartezeiten von höchstens 60 (nur in besonderen Ausnahmefällen 120) Tagen. "Klar ist, dass wir von landesweiten Vormerkzeiten reden, nicht von Wartezeiten an einzelnen Krankenhäusern", so der Landesrat. Wenn eine Behandlung innerhalb der Frist an einem Krankenhaus also nicht möglich sei, könnten Patienten auch an andere verwiesen werden. Sollte auch dies nicht möglich sein, können Leistungen auch zugekauft werden. Das heißt, dass Patienten gegen eine Rückvergütung durch den öffentlichen Gesundheitsdienst von freiberuflich tätigen Krankenhausärzten, niedergelassenen Fachärzten oder in Privatkliniken behandelt werden können. Darüber hinaus wird die Landesregierung voraussichtlich noch in diesem Jahr beschließen, dass - falls die Wartezeiten nicht eingehalten werden - Patienten auch selbst private Ärzte aufsuchen können. Ihnen soll dann eine Vergütung von 50 Euro zustehen.

Mit einem ganzen Maßnahmenpaket will man nun dafür sorgen, dass die Wartezeiten-Vorgaben eingehalten werden. So wird an einer besseren Zusammenarbeit der Krankenhäuser gearbeitet, eine landesweite Vormerkzentrale eingerichtet und das Personal entsprechend geschult. Allerdings soll auch die Bevölkerung in die Bemühungen um den Abbau der Wartezeiten einbezogen werden. Dies ist das Ziel der Informationskampagne, die heute vorgestellt worden ist und unter dem Motto "Die richtige Behandlung zur richtigen Zeit" steht. Sie soll der Bevölkerung das System der vier Dringlichkeitsstufen ebenso vermitteln, wie die Tatsache, dass der Hausarzt Ansprechpartner Nummer eins sein müsse. "Auch setzen wir darauf, das Bewusstsein dafür zu verankern, dass das 'Warten' auch ein Akt der Solidarität jenen gegenüber ist, die eine Behandlung rascher und unmittelbarer benötigen", so Theiner.

Alle Informationen zur Wartelisten-Kampagne gibt's auf www.mit-verantwortung.it.

chr

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