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MEMC: Landesregierung drängt weiter auf Strom-Verbindung mit Europa

Die Zukunft des Siliziumverarbeiters MEMC in Sinich bei Meran war heute (12. Dezember) Gegenstand der Beratungen in der Sitzung der Landesregierung. Die prekäre Situation der Arbeiter hat man dabei mit Sorge aufgenommen. Rückendeckung für die MEMC gibt's indes bei der Forderung nach einer Anbindung des Südtiroler Stromnetzes an dasjenige im Rest Europas.

Die hohen Stromkosten sind eines der Sorgenkinder der MEMC in Sinich, die jährlich nicht weniger als eine halbe Milliarde Kilowattstunden Strom braucht. "Für diesen Strom muss die MEMC einen Preis zahlen, der etwa 25 Prozent über dem liegt, was vergleichbare Abnehmer im restlichen Europa zahlen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder, der die Landesregierung heute über ein Schreiben der amerikanischen Konzernleitung informiert hat, das am Donnerstag auf seinem Schreibtisch gelandet ist.

Grund für den erhöhten Strompreis ist die Tatsache, dass die MEMC sich ihren Lieferanten nicht auf dem gesamteuropäischen Markt aussuchen kann, weil es derzeit keine Verbindung der Stromleitungen über die Grenzen hinweg gibt. "Es gibt sie weder am Brenner, noch am Reschen, noch in Winnebach", so Durnwalder heute. Dies, obwohl die Landesregierung bereits seit Jahren Druck auf den Leitungsbetreiber Terna mache, die Leitungslücke endlich zu schließen. "Leider bis dato ohne Erfolg, wir werden nun aber erneut diesbezügliche Verhandlungen aufnehmen", so der Landeshauptmann.

Sorgen bereitet der Landesregierung indes die Mitteilung des MEMC-Mutterkonzerns, ab sofort rund 200 Mitarbeiter in den Lohnausgleich zu überstellen. "Das ist natürlich dramatisch für alle Betroffenen, die diese Mitteilung anstatt eines Geschenks unterm Christbaum finden", so Durnwalder. Die Landesregierung wird nun ausloten, welche Möglichkeiten es gebe, die Zeit des Lohnausgleichs für diese Arbeiter zu nutzen, um eine eventuell notwendig werdende Wiedereingliederung zu beschleunigen. "Wir denken vor allem an Maßnahmen zur Weiterbildung oder Umschulung", so der Landeshauptmann.

Noch fehlten allerdings Sicherheiten über die Zukunft der MEMC in Sinich. "Die entsprechenden Entscheidungen will man erst im ersten Trimester des kommenden Jahres treffen, also bis April", so Durnwalder.

chr

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