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LR Bizzo trifft MEMC-Spitze: Mit Maßnahmenpaket gegen Krise

Mit einem eigens geschnürten Maßnahmenpaket will Arbeitslandesrat Roberto Bizzo gegen die Krise beim Siliziumhersteller MEMC in Sinich vorgehen. Das Paket hat Bizzo heute (14. Dezember) mit der Spitze des Unternehmens besprochen. "Wir setzen den Hebel bei Forschung und Entwicklung, den Stromkosten und der Steuerbelastung an, sorgen aber auch für die betroffenen Arbeiter", so Bizzo.

Maßnahmenpaket gegen die Krise besprochen: (v.l.) LR Roberto Bizzo, MEMC-Italia-Präsident Mauro Pedrotti sowie Claudio Pasolli, Direktor der MEMC in Sinich (Foto: Pertl)

Beim Landesrat zu Gast waren heute Mauro Pedrotti, Präsident von MEMC Italia, sowie Claudio Pasolli, der als Direktor die MEMC-Niederlassung in Sinich leitet. "Die Krise der MEMC kann sehr folgenschwer für den Arbeitsmarkt im Raum Meran sein, vor allem weil wir einen Dominoeffekt befürchten", unterstrich Bizzo heute zu Beginn der Aussprache. Aus diesem Grund habe die Landesregierung beschlossen, der MEMC und ihren Arbeitern beizuspringen: "Wir sind überzeugt, dass wir der Krise mit einem Paket von Maßnahmen einerseits und einigen strategischen Entscheidungen andererseits beikommen können", so der Landesrat.

Derzeit beschäftigt die MEMC in Sinich 550 Arbeiter, die in zwei Abteilungen mono- bzw. polykristallines Silizium herstellen. Erstere Abteilung, in der bisher 240 Personen beschäftigt waren, hat derzeit ihren Betrieb eingestellt, nimmt diesen aber Anfang Jänner wieder auf. Heikler ist die Situation in der Abteilung für polykristallines Silizium, in der bis dato 310 Arbeiter ein Auskommen gefunden haben. Diese Produktionslinie wird eingestellt bis die strukturellen Voraussetzungen für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit geschaffen worden sind, kündigte heute die MEMC-Spitze an. Konkret heißt dies, dass die Arbeiter dieser Abteilung zunächst ihren Urlaub abbauen, danach aber in den Lohnausgleich überstellt werden, und zwar mindestens bis Ostern. Dazu kommen die Zulieferer, also noch einmal rund hundert Personen, die von der Krise in Mitleidenschaft gezogen werden.

Mit Landesrat Bizzo haben die MEMC-Manager heute die Gründe der Krise analysiert: zum einen sei der Siliziummarkt derzeit auf Talfahrt, zum anderen habe die Konkurrenz aus China stark angezogen. Trotzdem gaben sich Pedrotti und Pasolli optimistisch, dass der MEMC-Standort Meran die Krise überstehen könne, nicht zuletzt dank der umfassenden Investitionen, die in den letzten Jahren getätigt worden seien. 

Als einen Hauptgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit machte die MEMC-Spitze heute die zu hohen Strompreise aus. Diesen könne man nur beikommen, indem die MEMC ihren Strom europaweit beziehen könne, was derzeit nicht möglich ist, weil die grenzüberschreitenden Leitungen in den 60er Jahren gekappt worden sind. "Dieses Problem kennen wir und machen auch bereits seit Jahren Druck, um die Leitungslücke zu schließen", so Bizzo. Diesen Druck werde man nun noch weiter erhöhen, und zwar nicht nur, um der MEMC eine Chance auf niedrigere Strompreise zu geben. "Vielmehr könnten von dieser Anbindung ans europäische Netz viele Südtiroler Unternehmen profitieren", so der Landesrat.

Für die primären Opfer der MEMC-Krise, deren Mitarbeiter, stellt die Landesregierung die bereits bewährten Abfederungs-Maßnahmen bereit. "Zudem setzen wir auf ein Umschulungs- und Weiterbildungsangebot", erklärt Bizzo. Darüber hinaus komme das Land der MEMC auch steuerlich entgegen. "Die MEMC ist eine jener Firmen, die von der IRAP-Senkung für Betriebe profitiert, die in die Forschung und Entwicklung bzw. in die grüne Energie investieren", so der Landesrat, der sich erleichtert darüber gezeigt hat, dass die MEMC-Spitze an der Meraner Niederlassung und den damit zusammenhängenden Arbeitsplätzen festhalten will. Schon in der kommenden Woche will Bizzo in der MEMC in Sinich auch mit Vertretern der Belegschaft zusammenkommen.

chr

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