Wirtschaft | 19.12.2011 | 14:19

Tanktourismus abschwächen: Landesregierung beschließt Preisreduzierung in Grenznähe

„Durch den Tanktourismus in Grenznähe entgehen uns beträchtliche Einnahmen. Deshalb wollen wir durch Preisreduzierungen das Tanken in Nord-, Osttirol oder der Schweiz unterbinden“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder nach der Sitzung der Landesregierung. In den Genuss der Reduzierung kommen Südtiroler, die ihren Wohnsitz bis zu 20 Kilometer von der Grenze entfernt haben.

„Als Grenzregion mussten wir in der derzeitigen Situation etwas tun. Die Kraftstoffe sind derzeit in Österreich um bis zu 30 Eurocent billiger als in Südtirol, weshalb viele Südtiroler, die in Grenznähe wohnen, im Ausland tanken. Dadurch entgehen uns aber nicht nur die Einnahmen aus der Mineralölsteuer, weil die Menschen in Österreich ja nicht nur tanken, sondern auch ihre Einkäufe erledigen“, so Durnwalder.

Heute hat die Landesregierung beschlossen, eine außerordentliche Anpassung der Ausgleichszahlungen vorzunehmen. Diejenigen Südtiroler, die bis zu zehn Kilometer (Zone eins) von der Grenze entfernt wohnen, bekommen beim Tanken weiterhin 95 Prozent der Differenz zum Auslandspreis zurück, während diejenigen, die zehn bis 20 Kilometern von der Grenze entfernt wohnen (Zone zwei), 70 Prozent der Preisdifferenz zurückerstattet bekommen. In der Praxis wird die Ausgleichszahlung vom Land über die Tankstelle abgerechnet, der Bürger bezahlt weniger an der Zapfsäule.

Wie Landeshauptmann Durnwalder erklärte, können nur Einzelpersonen und keine Unternehmen die Reduzierung beanspruchen. Dazu ist es lediglich notwendig, sich in der eigenen Wohnsitzgemeinde einen Ausweis abzuholen, der an der Tankstelle vorzuzeigen ist. Dann kann zum verbilligten Tarif getankt werden. Die Tankstelle verrechnet die in Anspruch genommene Preisreduzierung dann monatlich mit dem Land und bekommt von diesem die entgangenen Einnahmen rückvergütet. Insgesamt rechnet Durnwalder mit Kosten von etwa 500.000 Euro für das Land.

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