Gesundheit / Soziales | 22.12.2011 | 13:53

Zusammenarbeit im Gesundheitswesen: LR Theiner und Luciano Bresciani unterzeichnen Einvernehmensprotokoll

LPA - Gesundheitslandesrat Richard Theiner und der Gesundheitsassessor der Region Lombardei, Luciano Bresciani, haben heute (22. Dezember) im Palais Widmann in Bozen ein Einvernehmensprotokoll zur Zusammenarbeit im Gesundheitswesen unterzeichnet.

In direktem Anschluss an das Treffen Landeshauptmann Durnwalders mit Ex-Minister Umberto Bossi (siehe eigene Aussendung) stand heute (22. Dezember) die Zusammenarbeit zwischen Südtirol und der Lombardei im Bereich des Gesundheitswesens im Mittelpunkt. Dazu war ein Einvernehmensprotokoll ausgearbeitet worden, das am Montag dieser Woche (19. Dezember) von der Landesregierung genehmigt worden war, heute von Gesundheitslandesrat Richard Theiner und Gesundheitsassessor Luciano Bresciani unterzeichnet wurde und bis zum 31. Dezember 2013 Gültigkeit hat.

"Ziel des Einvernehmensprotokolls ist es", so Landesrat Richard Theiner, "die Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen zu stärken, um Antworten auf die Herausforderung der Überalterung der Bevölkerung zu finden sowie die Chancen zu nutzen, die sich aus der Nutzung der neuen Technologien ergeben, so wie dies in der Mitteilung der EU-Kommission Nr. 630 vom 23. Oktober 2007 'Ein gemeinsamer Einsatz für die Gesundheit 2008-2013' festgehalten ist." 

Den gesetzgeberischen Rahmen bildet die Verfassungsreform des Jahres 2001 (Verfassungsgesetz vom 18. Oktober 2001, Nr. 3), die die Zuständigkeit von Regionen und Autonomen Provinzen im Bereich Schutz der Gesundheit bekräftigt und diesen ermöglicht, gemeinsame Organe zu schaffen sowie Vereinbarungen mit Staaten oder mit Gebietskörperschaften anderer Staaten abzuschließen, um das eigene Gesundheitssystem zu stärken.

"Die Herausforderungen werden immer größer, die Mittel, die zur Verfügung stehen, immer weniger. Daher gilt es, die Kräfte zu bündeln", erklärt Landesrat Theiner. "Dies tun wir mit der heutigen Unterzeichnung des Einvernehmensprotokolls mit der Lombardei, die es nun konkret mit Inhalten zu füllen gilt."

Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit betrifft die Bereiche Gesundheitsvorsorge und wissenschaftliche Forschung, so Theiner. Es sollen Projekte ermöglicht werden, die einen Vergleich der Systeme bieten, die die Zusammenarbeit in der Gesundheitsvorsorge verstärken, gemeinsame Strategien für die Entwicklung des Gesundheitswesens erarbeiten und die technologische Innovation im Gesundheitsbereich fördern. Neben technischen Arbeitsgruppen zu den einzelnen Bereichen wird eine Projektleitung bestehend aus je einem Gesundheitsexperten aus Südtirol und der Lombardei eingerichtet, die die Umsetzung des Arbeitsprogramms koordinieren und den Gesundheitslandesräten berichten.

"Die Zusammenarbeit zwischen Südtirol und der Lombardei fügt sich ein in die Bildung eines größeren Netzwerks der Regionen, an dem Amtskollege Bresciani schon länger arbeitet und in das noch weitere Regionen aufgenommen werden sollen", ergänzt Landesrat Theiner. Mit dabei sind unter anderem schon Piemont und Venetien, zwei spanische Regionen und das französische Departement Alps-Rhône. Angepeilt ist die Teilnahme von Baden-Württemberg, Bayern und Tirol. "Für uns als Grenzgebiet ist dieses Netzwerk von größter Bedeutung", unterstreicht Theiner. "Es öffnet uns einerseits viele Möglichkeiten und ist andererseits eine Wertschätzung der Brückenfunktion Südtirols Richtung Österreich und Bayern."

Konkret sei für Südtirol vor allem die Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Innovation, in der grenzüberschreitenden Mobilität der Patienten und bei der Ausbildung der Ärzte, Stichwort Medical School, interessant. "Aber auch bei der Anerkennung eines Berufsbildes für Freiwillige Rettungssanitäter wollen wir an einem Strang gegenüber Rom ziehen, denn sowohl Südtirol als auch die Lombardei ist davon überzeugt, dass es den Einsatz der Freiwilligen gerade in Berggebieten unbedingt benötigt", betonte Theiner. "Insgesamt erwarte ich mir von der Zusammenarbeit im Netzwerk mit den großen und  starken Regionen in Süd und Nord erhebliche Impulse und Fortschritte für Südtirol."

mpi