Politik | 30.01.2012 | 14:27

Landesregierung: Trauer um Scalfaro und Sfondrini

Zwei verdiente Politiker hat die Landesregierung heute (30. Jänner) verabschiedet. Mit Oscar Luigi Scalfaro sei jener Staatspräsident gestorben, der bei seinem Südtirol-Besuch 1997 als erster der veränderten politischen Realität Rechnung getragen habe, betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder heute. Giuseppe Sfondrini dagegen sei "ein Mensch des Ausgleichs" gewesen.

Als "schwierigen Verhandlungspartner" behält Landeshauptmann Durnwalder den ehemaligen Staatspräsidenten Scalfaro in Erinnerung. "Er war sehr streng, hat man aber gute Argumente vorgebracht, dann konnte man mit ihm auch eine Lösung finden", so Durnwalder. Dies sei etwa bei den Verhandlungen um das Banner Südtirols der Fall gewesen oder dann, wenn es um die Zuerkennung aller staatsbürgerlichen Rechte an 24 ehemalige Südtirol-Attentäter ging.

Besonders in Erinnerung hat der Landeshauptmann den Besuch des damaligen Staatsoberhaupts 1997 in Bozen. "Als erster Staatspräsident hat Scalfaro der veränderten politischen Situation in Südtirol Rechnung getragen und uns nicht in den Herzogspalast geladen, sondern im Palais Widmann einen Besuch abgestattet", so Durnwalder. Diesem Besuch komme deshalb eine besondere symbolische Bedeutung zu.

Gedacht haben die Mitglieder der Landesregierung heute auch ihres ehemaligen Kollegen Giuseppe Sfondrini, der elf Jahre lang selbst Landesrat gewesen war. "Ich habe ihn damals als Mann des Ausgleichs kennengelernt, der zwar auf die Rechte der italienischen Sprachgruppe in Südtirol gepocht, aber immer darauf geachtet hat, dass die Zusammenarbeit zwischen den drei Sprachgruppen vorangebracht wird", so Landeshauptmann Durnwalder heute. Sfondrini habe sich nicht nur in der Landesregierung, sondern auch in zahlreichen anderen politischen Funktionen eingebracht und stets sein Bestes für Land und Leute gegeben.

Sowohl Familie und Freunden des ehemaligen Staatspräsidenten Oscar Luigi Scalfaro, als auch den Angehörigen und Weggefährten Giuseppe Sfondrinis haben der Landeshauptmann und die Landesräte heute ihr Mitgefühl ausgedrückt.

chr