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LR Saurer zum morgigen Welttag der psychischen Gesundheit

LPA - Gesundheitslandesrat Otto Saurer dankt anlässlich des Welttages der psychischen Gesundheit, welcher morgen, 10. Oktober 2002, begangen wird, allen, die in Südtirol den Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen. Er ruft dazu auf, den Menschen, die psychisches Unbehagen empfinden und ihren Angehörigen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

"Der 10. Oktober wird wie jedes Jahr zum ´Welttag der psychischen Gesundheit` und wie jedes Jahr möchte ich auch heuer wieder auf das Vorhandensein von psychischen Problemen in unserer Provinz hinweisen.

Es wird immer deutlicher, dass der Rhythmus unseres modernen Lebens und das komplexe soziale Umfeld für immer mehr Menschen enorme Belastungen mit sich bringen und die Folge dann psychische Störungen sind. Es sind nicht nur die direkt Betroffenen, die daran leiden, sondern auch die Angehörigen und Freunde.

Der Großteil der Bevölkerung kommt deshalb früher oder später in Berührung mit psychischem Leiden oder kennt Betroffene, bevorzugt es aber, sich damit nicht auseinander zusetzen und behält weiterhin die Vorurteile – vielfach basierend auf Missverständnissen – Ängste und Urteile anderer oder Hirngespinste` bei, die fern jeglicher Realität sind.

Die Krankheit zeigt sich nicht immer augenscheinlich, sondern kommt in den meisten Fällen schleichend. Es ist deshalb wichtig, dass wir unseren Mitmenschen gegenüber, zumindest jenen, die uns nahe sind, besondere Aufmerksamkeit schenken, insbesondere wenn sie psychisches Unbehagen empfinden, das häufig in Form von zerstörerischen Aktionen sowie Selbstzerstörung oder Isolierung zum Ausdruck kommt. Es ist daher so wichtig, zuhören zu können, aber auch über entsprechende Informationen zu verfügen.

Bereits letztes Jahr hat das Gesundheitsassessorat eine umfangreiche Informationskampagne gestartet, in Zusammenarbeit mit den psychiatrischen und den psychologischen Diensten der Sanitätsbetriebe und dem Rai Sender Bozen, mit der psychischen Gesundheit zum Inhalt. Themen dieser Kampagne waren neun verschiedene psychische Krankheitsbilder, die in Form von deutsch- und italienischsprachigen Informationsbroschüren sowie mit Fernsehbeiträgen aufgearbeitet worden sind. Diese Broschüren liegen im Gesundheitsassessorat, Amt für Gesundheitssprengel zur Mitnahme auf und können auch über Internet abgerufen werden.

Ich möchte alle daran erinnern, dass wir bis vor einigen Jahrzehnten unsere Leute, die an einer psychischen Erkrankung gelitten haben, ´exportieren` mussten, da bei uns im Lande keine Betreuungseinrichtungen mit geeigneten Behandlungsmöglichkeiten vorhanden waren.

Wir können jetzt aber mit Stolz behaupten, dass wir in Südtirol mit viel Anstrengung ein Netz von psychiatrischen Diensten und eine Reihe von Einrichtungen aufgebaut haben, die uns erlauben, auf die Bedürfnisse dieser Krankheiten auf territorialer Ebene zu antworten.

In den letzten Jahren sind in diesem Bereich in Südtirol zwei wichtige Projekte in Angriff genommen worden. Im Bezirk Burggrafenamt, im Sinich ist vor kurzem das psychiatrische Rehabilitationszentrum ´Haus Basaglia` eröffnet worden und im Bezirk Eisacktal, in Rodeneck ist eine Einrichtung für die stationäre psychotherapeutische Behandlung von psychosomatischen Krankheiten geplant.

Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die psychischen Krankheiten nicht nur mit Strukturen und Dienste behandelt werden können. Auch wichtige Sensibilisierungsinitiativen, wie jene die in diesen Tagen von den Sanitätsbetrieben in Zusammenarbeit mit den Volontariatsvereinen stattfinden, sind wichtig, um die Aufmerksamkeit und Sensibilität auf das Leiden, das eine psychische Krankheit mit sich bringt, zu lenken.

Ich möchte heute all jenen Personen danken, die auf professioneller oder freiwilliger Ebene ihre Arbeit leisten um das Leiden der Betroffenen und deren Angehörige zu vermindern. Es ist ihnen und ihrem aufmerksamen Zuhören und ihrem täglichen Wirken zu verdanken, wenn unsere Mitmenschen, die an einer psychischen Störung leiden, einen Ausweg finden. Aber ich will auch an alle appellieren, damit, jeder Einzelne unserer Gemeinschaft, die Nachbarschaft Achtsamkeit gegenüber dem psychischen Leiden entwickelt.

Wenn wir auch dem Wirken und der Unterstützung der Fachkräfte für die Behandlung dieser Krankheiten und der Erfahrung der Betroffenen großen Dank schuldig sind, dürfen wir keine Anstrengungen scheuen, um uns mit der Andersartigkeit unserer Mitmenschen auseinander zu setzen und diese akzeptieren zu lernen", so Otto Saurer, Landesrat für das Personal, Gesundheits- Sozialwesen, wörtlich.

SAN

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