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Interreg-Projekt „Frauen entscheiden“ bei überregionaler Videokonferenz vorgestellt

LPA - Ein grenzüberschreitendes Netzwerk für Frauen in Entscheidungspositionen zu schaffen, ist Ziel es Interreg IV Projekt Italien-Österreich „Frauen entscheiden“. Es wurde heute, 23. Februar, von Landesrat Roberto Bizzo mit seinen Amtskolleginnen Beate Prettner (Kärnten), Patrizia Zoller-Firschauf (Tirol) und Elena Lizzi (Udine) sowie der Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller in überregionaler Videokonferenz vorgestellt.

Bei der ersten überregionaler Videokonferenz der Südtiroler Landesverwaltung wurde das Interreg-Projekt von LR Bizzo, LRin Prettner (Kärnten), LRin Zoller-Firschauf (Tirol), LRin Lizzi (Udine) und LH Burgstaller (Salzburg) vorgestellt

„Durch die gemeinsame E-Plattform wollen wir Frauen in Entscheidungspositionen unterstützen, ihnen Wissen und Kompetenzen dazu vermitteln und es ihnen ermöglichen, von Projekten anderer Frauen zu lernen sowie ihr Selbstbewusstsein und ihre Motivation stärken“, erklärte die Kärntner Landesrätin Beate Prettner. Unter der Leadpartnerschaft des Kärntner Referats für Frauen und Gleichbehandlung haben sich weitere fünf Einrichtungen in Salzburg, Tirol, Udine und Friaul Julisch-Venetien im Rahmen des Interreg Italien-Österreich Programms zusammengeschlossen, um im Rahmen des Interreg IV Projekt Italien-Österreich „Frauen entscheiden“ zusammen die E-Plattform einzurichten. Projektträger für das Land Südtirol sind das Frauenbüro in der Landesabteilung Arbeit und der Landesbeirat für Chancengleichheit.

„Wenn es um Entscheidungspositionen geht, sind Frauen noch immer in der Minderzahl“, sagte Landesrat Roberto Bizzo. In Südtirol habe man zwar eine Frauenbeschäftigungsquote von über 60 Prozent, auf der Karriereleiter weiter oben würden die Frauen aber immer weniger, so Bizzo. Das Land Südtirol habe in den vergangenen Jahren verschiedene Maßnahmen gesetzt, um mehr Frauen in Entscheidungspositionen zu bekommen, unterstrich Bizzo. Als Beispiele nannte der Landesrat das 2010 erlassene Gleichstellungsgesetz zur Vertretung von mehr Frauen in wichtigen Gremien, das Zertifikat für Familienfreundlichkeit mit dem Unternehmen prämiert werden, die für gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ihrer Mitarbeiter sorgen oder die Unterstützung des Landes für Frauen an der Spitze von Unternehmen.

Das länderübergreifende Projekt solle Frauen auf ihren Weg nach oben helfen, unterstrich die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller. „Es handelt sich um Vernetzungsarbeit in großer Dimension; Vernetzung ist nämlich das Geheimnis der Erfolges, was alle Männer wissen und die Frauen erst noch lernen müssen“, sagte Burgstaller.

Frauen müssten endlich zusammenhalten, meinte auch die Tiroler Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Besonders wichtig sei es, für Frauen Schulungen anzubieten, da diese sehr gerne angenommen würden. Auch sollten mehr Frauen an der Spitze von Aufsichtsgremien und Firmen sitzen sowie in technischen Berufen arbeiten, meinte Zoller-Frischauf.

Die Assessorin von Udine Elena Lizzi verwies darauf, wie wichtig es sei, Maßnahmen zu ergreifen und Leitlinien zu erarbeiten, damit Frauen bestimmte Positionen besetzen könnten. „Von zehn Mitgliedern der Landesregierung müssen bei uns mindestens drei weiblich sein“, unterstrich Lizzi. Nun gehe es darum, sich auszutauschen und voneinander zu lernen, sagte Lizzi.

„Das Projekt wird im heurigen Herbst und kommenden Frühjahr in allen Südtiroler Landesteilen noch detaillierter vorgestellt“, kündigte die Südtiroler Projektleiterin Astrid Pichler an. Es sei wichtig, den Frauen zu vermitteln, wie sie sich in sozialen Netzwerken wie facebook, Google+, twitter, myspace oder XING präsentieren sollen, weshalb es dazu Weiterbildung geben soll, unterstrich Pichler. „Das gemeinsame Netzwerk der fünf Länder unter www.donne.eu.net , das im heurigen August frei geschaltet wird, soll den Austausch in einem geschützten Raum ermöglichen“, hob Pichler hervor.

Auch die Landesabteilung Arbeit, bei der der Bereich Chancengleichheit angesiedelt ist, teile die Zielsetzungen des Projekt „Frauen entscheiden“, denn es sei wichtig Frauen für die Übernahme von Entscheidungspositionen zu sensibilisieren, zu motivieren und zu animieren, sagte Abteilungsdirektor Helmuth Sinn.

Den Anstoß für das Projekt habe die EU mit der Lissabon Strategie geben, die vorsieht, die Frauenbeschäftigungsquote in den Mitgliedsländern auf 60 Prozent zu erhöhen, erklärte die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer. In Südtirol liege die Quote derzeit bei 62 Prozent und für 2013 sollten 65 Prozent erreicht werden, betonte Oberhammer, die auch einige Daten zu Frauen in Entscheidungspositionen vorlegte. So betrug der Frauenanteil in den europäischen Parlamenten 2007 nur 24 Prozent. In der Südtiroler Landesregierung beträgt der Frauenanteil derzeit 11,11 Prozent (eine Frau, acht Männer) und im Landtag 25,71 Prozent (neun Frauen, 26 Männer). In den Südtiroler Gemeinderäten sind zur Zeit 21,90 Prozent Gemeinderätinnen. Es gibt 24,2 Prozent Referentinnen und 8,6 Prozent Bürgermeisterinnen. In der Landesverwaltung gibt es dato 16,6 Prozent Ressortdirektorinnen (zwei Frauen, zehn Männer), 7,1 Prozent Abteilungsdirektorinnen (drei Frauen, 36 Männer) und 25 Prozent Amtsdirektorinnen (50 Frauen, 134 Männer). Im Bildungsbereich sind die Frauen in höheren Positionen etwas besser vertreten, so gibt es 32 Prozent Berufsschuldirektorinnen und sogar 86 Prozent Kindergartendirektorinnen.

Als nächste gemeinsame große Veranstaltung zum Projekt „Frauen entscheiden“ steht am 1. Juni in Innsbruck eine Politikerinnenkonferenz mit Politikerinnen aus allen teilnehmenden Ländern auf dem Programm. Ende August soll die E-Plattform mit Kompetenzdatenbank online gehen. Abgeschlossen wird das Projekt Ende Juli 2013, wobei die E-Plattform weitergeführt werden soll, sagte Pichler.

SAN

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