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LR Gnecchi: "Die Regierung schiebt die Schuld der Legalisierung zu"

LPA - Die fehlenden Kontingentzuweisungen an die nichtsaisonalen Arbeiter könnten die Schwarzarbeit gefördert haben, meint Arbeitslandesrätin Luisa Gnecchi. Die Zahlen der beschäftigten ausländischen Arbeiter in Südtirol waren Thema der kürzlich stattgefundenen Sitzung der Landesarbeitskommission.

In den Jahren 1999, 2000, 2002 wurden jeweils 126 Prozent, 140 Prozent und 110 Prozent der Arbeitsgenehmigungen für das Gastgewerbe für ausländische Arbeiter ausgestellt. Für die Landwirtschaft waren es 98 Prozent, 96 Prozent und 102 Prozent. Dies zeigen die Daten, welche Stefan Luther, der Direktor des Landesamtes Arbeitsmarkt, in der Sitzung der Landesarbeitskommission, unter dem Vorsitz von Landesrätin Gnecchi, vorstellte. "Die Zahlen zeigen, dass die Genehmigungen sehr gut genutzt wurden. Eine Nutzung über 100 Prozent bedeutet, dass ein und die selbe Genehmigung zu verschiedenen Zeiten im Jahr oder von verschiedenen Sektoren genutzt wurde", erklärt Helmuth Sinn, der Direktor der Landesabteilung Arbeit.

In der vergangenen Sitzung hat sich die Landesarbeitskommmission, die sich aus Vertretern der Gewerkschaften, der Arbeitgeber und der Landesverwaltung zusammensetzt, über die Situation des Arbeitsmarkts in Südtirol und über Zukunftsperspektiven diskutiert. Die Präsenz der ausländischen Arbeiter auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt wurde genauer unter die Lupe genommen. Ihre Arbeitsverträge dauern, Zahlen aus dem Jahr 2001 zufolge, durchschnittlich 44,7 Tagen.

Was das laufende Jahr anbelangt, wurde unterstrichen, dass das von Rom zugeteilte Kontingent großteils ausgeschöpft ist. Von 17.700 Anfragen wurden nur 15.600 tatsächlich ein Kontingent zugewiesen. Weiters wurde der Bedarf an Arbeitskräften für das kommende Jahr 2003 festegelegt. Insgesamt werden 15.700 Saisonarbeiter gebraucht. Davon werden 4200 für das Gastgewerbe und 11.500 für die Landwirtschaft gebraucht. Außerdem werden im Jahr 2003 insgesamt 1280 nichtsaisonale Arbeitskräfte gebraucht. Die Zuweisung an die Sektoren ist noch nicht abgeschlossen, da der Vorschlag erst der Regierung vorgelegt werden muss. "Im Jahr 2002 hat die Regierung kein Dekret genehmigt, welches den Fluss der Kontingente der saisonalen und nicht saisonalen Arbeitskräfte regelt. Unserer Anfrage für 1550 Arbeitern wurde nicht nachgekommen. Es ist offensichtlich, dass die Regierung alles auf die Legalisierung schiebt und dabei die tatsächlichen Bedürfnisse der lokalen Betriebe außer acht lässt. Dies hat sicherlich auch dazu beigetragen, die Schwarzarbeit in Südtirol zu fördern, obwohl die Regierung diese ja bekämpfen möchte", sagt Landesrätin Gnecchi.

Die Landesarbeitskommission hat in ihrer Sitzung auch den Mehrjahresplan für aktive politische Eingriffe genehmigt und die Organisation der Sommer- und Orientierungspraktika ausgewertet. Wegen der neuen Regelungen haben die Sommer- und Orientierungspraktika um 21 Prozent abgenommen. Gnecchi ist mit dieser Entwicklung zufrieden. "Wir haben unser Ziel erreicht. Es gab nämlich zu viele Praktika, die nicht Arbeitsverträge sind", meint sie. "Die Arbeitsverträge in den von uns geförderten Bereichen sind hingegen um 55 Prozent angestiegen und liegen bei dem 1999 festgelegten Wert", freut sich Landesrätin Gnecchi.

Die nächste Sitzung der Landesarbeitskommission ist für Ende November angesetzt. In dieser kommenden Sitzung werden die Praktika noch einmal genauer analysiert werden.

SAN

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