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„Cultura Socialis“: Siegerprojekte ausgezeichnet

LPA - „Zeichen setzen und Beispiel geben“ ist das heurige Motto der Initiative „Cultura Socialis“, die soziales Engagement aufzeigt. In Eppan hat Landesrat Richard Theiner heute, 21. März, die außergewöhnlichsten Projekte im Sozialen, die in den vergangenen Monaten gesammelt wurden, prämiert.„Durch die Initiative soll sich eine Kultur des Sozialen entwickeln und die Bürger sollen Ideen zum Nachahmen und Mut zum Handeln bekommen“, so Theiner.

LR Theiner: „Wir wollen besonders jene Menschen würdigen, die sich abseits der Glitzerwelt und der Medien sozial engagieren und für die Gesellschaft einsetzen, indem wir ihre Projekte vorstellen“

2011 sind über die eigens eingerichtete Webseite insgesamt 180 Vorschläge für Sozialprojekte eingelangt – aufgeteilt auf die Sparten „Freiwillige“, „Profis im Sozialbereich“, „Unternehmen“, „Gemeindepolitik“ und „Medien“. Eine Jury hat die besten ausgewählt. Die fünf außergewöhnlichsten Projekte haben Soziallandesrat Theiner und die Vorjahressieger nun in Eppan ausgezeichnet.

Das Siegerprojekt in der Kategorie „Unternehmen“ nennt sich „Gemeinwohl-Ökonomie Südtirol“. Projektträger sind das TERRA Institute Brixen und Freie Universität Bozen. Es zielt darauf ab, ein Umdenken in der Wirtschaft zu erreichen: weg vom Gewinnstreben, weg von Konkurrenz hin zu Kooperation. 20 Unternehmerinnen und Unternehmer von kleinen und mittleren Betrieben bewerten ihre Arbeit anhand von 18 Kriterien der „Gemeinwohlökonomie“. Wirtschaftstreibende verpflichten sich somit zu gemeinwohlorientiertem Handeln.

In der Kategorie „Medien“ kam das Projekt „Alta Voce – Stille Post“ von Edizioni alphabeta Verlag, RAI Sender Bozen, Blindenzentrum St. Raphael, mit Beiträgen von Stiftung Südtiroler Sparkasse und Landesabteilung Italienische Kultur auf den ersten Platz. Zehn Südtiroler Autoren haben Geschichten zu unterschiedlichen sozialen Themen verfasst. Die Erzählungen wurden in Heftchen zusammengefasst und landesweit verteilt und auch als Hörbücher vom Blindenzentrum St. Raphael an seine Mitglieder ausgegeben.

„Brixen Begegnung Pakistan“ heißt das Siegerprojekt in der Kategorie „Gemeindepolitik“, an dem sich die Gemeinde Brixen, die Diözese Bozen-Brixen, die Organisation „De Pace Fidei“, der KVW, der  Filmclub Brixen, die Vereinigung „Minhaj“, die Organisation „Paistan Welfare Association“, der Bauernmarkt Brixen und Märchenerzähler beteiligten. 272 Menschen aus Pakistan leben derzeit in Brixen und durch das Projekt wollten die Initiatoren den Bürgern die Möglichkeit bieten, die in Brixen lebenden Migranten besser kennen zu lernen. Mit verschiedenen Aktionen wurde das Land präsentiert. Heuer ist dann Albanien an der Reihe, weitere Länder folgen in den nächsten Jahren. Jedes Jahr wird ein Land, aus dem viele neue Mitbürger kommen, in den Mittelpunkt gestellt.

In der Kategorie „Profis“ schaffte es das Projekt „Paten begleiten Lehrlinge“ der Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie „Luis Zuegg“ (Meran) und der Kolpingjugend Südtirol ganz oben auf das Stockerl. Freiwillige Erwachsene (Paten) begleiten beim Projekt Jugendliche während ihrer Schul- und Berufsausbildung. Viele Jugendlichen der Berufsschulen finden heute keine Lehrstelle mehr. Die Paten stehen ihnen als Ansprechpartner in dieser schwierigen Zeit zur Seiten und begleiten sie individuell.

„Manifest 2019“ wurde als bestes Projekt der Kategorie „Freiwillige“ prämiert. Projektträger sind Bürger verschiedener Sprachgruppen. Ziel ist es, aus dem Nebeneinander der Sprachgruppen ein Miteinander zu machen, durch offene Diskussion, Wissensvermittlung, Bewusstseinsbildung für Spracherwerb, Geschichte usw.

Bei Cultura Scocialis gehe es nicht darum, das Gewissen zu beruhigen, sondern das Soziale ganz bewusst ins Zentrum zu setzen, erklärte Landesrat Theiner. „Wir wollen besonders jene Menschen würdigen, die sich abseits der Glitzerwelt und der Medien sozial engagieren und für die Gesellschaft einsetzen, indem wir ihre Projekte vorstellen“, betonte der Landesrat. Durch „Cultura Socialis“ wird laut Theiner die Vielfalt sozialer Arbeit und sozialen Engagements in Südtirol sichtbar gemacht, und Netzwerke für eine Kultur des Sozialen können geknüpft werden. Die Veranstaltung stelle zudem eine praxisnahe Weiterbildungsmöglichkeit für alle im Sozialbereich Tätigen da, sagte Theiner. „Ich bin davon überzeugt, dass die Projekte auch Nachahmer finden werden“, unterstrich der Landesrat.

Die Vizebürgermeisterin von Eppan Monika Hofer Larcher beschrieb Cultura Socialis als sehr wichtige und gelungene Initiative, die Kultur und Soziales miteinander verbinde und hinter der kreative Ideen und gute Köpfe stünden. „Cultura Socialis ist zündender Funke für andere soziale Projekte“, sagte Hofer Larcher.

Seit dem Start der Initiative „Cultura Socialis“ im Jahr 2006 wurden an die 600 Projektbeschreibungen dokumentiert. Die Stiftung Südtiroler Sparkasse trägt seit 2008 die Kosten für die künstlerische Außensicht.

Neben zahlreichen Mitarbeitern aus den verschiedensten Bereichen des Sozialwesens waren auch viele Bürger bei der Prämierung der besten „Cultura Socialis“-Projekte im Kultursaal in Eppan mit dabei. Im Rahmen der Prämierungsfeier fand ein Gespräch zwischen PensPlan-Präsident Gottfried Tappeiner und der Gewerkschafterin Tilda Mair zum Thema „Aktives Altern und generationenübergreifende Solidarität in Südtirol“ statt. Tappeiner und Mair forderten eine höhere soziale Akzeptanz des Alterns. Tappeiner plädierte zudem für flexible Beschäftigungsformen für ältere Menschen.

Zudem wurde ein Ausblick zu „Cultura Socialis“ in der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland gemacht. „Die Projekte sollen Anregungen sein, achhaltige Langzeitwirkung haben und weitergeführt werden“, unterstrich Oswald Schiefer, Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland.

SAN

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