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Multiple Sklerose: 600 Betroffene in Südtirol

LPA - Man nennt sie die Krankheit der tausend Gesichter: Menschen, die an Multipler Sklerose (MS) leiden, wissen nie, was sie erwartet. Weltweit sind 2,5 Millionen Patienten von MS betroffen, in Südtirol gibt es knapp 600 Betroffene. Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der "Multiple Sklerose Vereinigung Südtirol" wurden heute (20. April) im Palais Widmann in Bozen Daten zur Erkrankung und zur Situation der MS-Patienten in Südtirol vorgestellt.

Ressortdirektor Florian Zerzer sowie Beatrix Raffeiner und Christoph Graf Mamming von der Multiple Sklerose Vereinigung Südtirol: "Wir setzen auf Information über diese heimtückische Krankheit."

Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, deren Ursachen bis heute noch nicht genau geklärt sind. Sie verursacht Entzündungen im Gehirn und Rückenmark, die Narben zurücklassen und die Funktion der Nerven beeinträchtigen können. Durch diesen Vorgang hat die Erkrankung ihren Namen erhalten: Multiple Sklerose steht für "mehrfache Verhärtungen". Die Symptome zeigen sich meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr das erste Mal, wobei Frauen (60 Prozent) deutlich öfter betroffen sind als Männer. Die Krankheit verläuft sehr unterschiedlich, kann sich in Schüben oder kontinuierlich fortschreitend entwickeln und führt zu Nervenschmerzen, Sehstörungen und Lähmungen.

"Es handelt es sich um eine heimtückische Krankheit, die schwer erkenn- und diagnostizierbar und zudem bisher nicht heilbar ist. Es muss daher alles daran gesetzt werden, durch die gute Kooperation von Patient, Pflegenden, Ärzten und Physiotherapeuten die beste erreichbare Lebensqualität für die Betroffenen zu gewährleisten", unterstrich Ressortdirektor Florian Zerzer, der in Vertretung von Gesundheitslandesrat Richard Theiner an der Pressekonferenz teilnahm. Auch die medizinische Forschung rund um MS, die sich derzeit vor allem auf die Neuroimmunologie konzentriere, müsse weiter vorangetrieben werden.

Laut einer aktuellen Studie des EURAC-Instituts für Public Management, die im Auftrag der Multiple Sklerose Vereinigung durchgeführt wurde, gibt es in Südtirol etwa 600 Patienten. "Alle 600 zeigen ein eigenes Krankheitsbild. Sie müssen individuell betreut und medizinisch versorgt werden", erklärt Christoph Graf Mamming, Präsident der Multiple-Sklerose-Vereinigung Südtirol, die vor genau 25 Jahren als eine der ersten Selbsthilfegruppen in Südtirol gegründet wurde. Das Patientenbild habe sich seither durch frühere Diagnosemöglichkeiten verändert. Viele junge Menschen, die Familie haben und noch im Arbeitsleben stehen, seien betroffen. 

Aus diesem Grund setzt die MS Vereinigung Südtirol stark auf Information und Kommunikation: Die im vergangenen Jahr neu erschienene, zweisprachige Info-Broschüre wurde von Betroffenen erstellt und behandelt neben den medizinischen vor allem die gesundheitlichen und sozialen Aspekte der Krankheit. Abgesehen von neuesten Therapiemaßnahmen und Betreuungsmöglichkeiten kommen auch Hilfestellungen im Alltag zur Sprache. So können die neuesten Medikamente auch oral eingenommen werden und es werden Therapien sowie Tele-Rehabilitation zuhause unterstützt. Auch der neue Internet-Auftritt unter www.ms-sm-bz.org dient der Information über die vielschichtige Krankheit MS. "Denn leider stellen wir immer wieder fest, dass die Krankheit MS in Südtirol noch wenig bis gar nicht bekannt ist", so Christoph Graf Mamming.

Die 25-Jahr-Feier der Multiple Sklerose Vereinigung Südtirol findet am morgigen Samstag, 21. April, mit Beginn um 10 Uhr im Kloster Neustift bei Brixen statt. Die Vereinigung wurde im Jahr 1987 von Brunhild Schwienbacher gegründet, die selbst von MS betroffen war, und zählt heute über 300 Mitglieder. Der Welttag der Multiplen Sklerose wird alljährlich am letzten Mittwoch im Mai begangen.

mpi

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