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Alkoholprävention: Zusammenspiel auf allen Ebenen wichtig

LPA - "Das Zusammenspiel von Land, Gemeinden und Fachleuten ist wichtig, um etwas zu bewegen": Dies unterstrich Landesrat Theiner bei der heutigen (24. April) Vorstellung des "Gemeindekits Alkoholprävention", das vom Landesressort für Familie, Gesundheit und Sozialwesen gemeinsam mit dem Forum Prävention und dem Gemeindenverband erarbeitet wurde.

Weiterer Schritt in der Alkoholpräventionsarbeit: LR Theiner (Mitte), Gemeindenverbandspräsident Kompatscher (li.), Koler vom Forum Prävention.

Das "Gemeindekit", eine Schachtel mit Informationsmaterialien und konkreten Interventionsmöglichkeiten für den Bereich Jugendschutz in der Gastronomie und im Handel sowie für den Bereich Feste und Bälle ist heute im Beisein von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten vorgestellt worden.

"Wir geben jährlich 100.000 Euro für die Alkoholprävention aus, und dieses Geld ist sehr gut investiert", betonte Richard Theiner, Landesrat für Familie, Gesundheit und Sozialwesen. Die statistischen Daten nicht nur in Südtirol, sondern europaweit zeigen, dass der Alkoholkonsum durch Jugendliche abnimmt: So haben bei einer Untersuchung im Jahr 2004 89 Prozent der 14- bis 25-Jährigen angegeben, Alkohol zu trinken, fünf Jahre später war der Prozentsatz auf 84,7 Prozent gesunken. "Trotzdem", führte Landesrat Theiner aus, "darf die Achtsamkeit nicht abnehmen, die Präventionsarbeit geht weiter, wir betreiben eine Politik der kleinen Schritte." Es gehe nicht darum, Alkohol zu verbieten; zu bekämpfen seien vielmehr Übermaß und Missbrauch. "Das Sorgenkind Alkohol", wies Theiner hin, "kann nicht mit einem Federstrich oder mit der Polizei aus der Welt geschafft werden, deshalb setzen wir auf Bewusstseinsbildung." Besonders angetan zeigte sich der Landesrat von den im Paket enthaltenen zehn Punkten für das Feiern von Festen mit Niveau. Ein großes Problem, erklärte Theiner, stelle der Verkauf von alkoholischen Getränken an Jugendlichen dar; auch in diesem Bereich werde an das Verantwortungsbewusstsein und die Zivilcourage jedes Einzelnen in Handel und Gastronomie appelliert und mit dem Aufkleber zum Ausdruck gebracht: "Ich stehe zum Jugendschutz".

Auch Gemeindenverbandspräsident Arno Kompatscher zeigte sich überzeugt, dass Kontinuität bei der Alkoholprävention wichtig sei und dabei nicht auf Prohibition und repressive Maßnahmen gesetzt werden solle, sondern vielmehr auf Überzeugungsarbeit. Auch sei es wichtig, positiv besetzt zu arbeiten und etwa Gütesiegel an jene zu verteilen, die sich vorbildlich verhalten.

Mit der Alkoholpräventionsarbeit, legte Peter Koler, Leiter des "Forums Prävention", dar, sei 1995 begonnen worden, seit 2005 wird sie von der Politik aktiv mitgetragen, nach dem Landesgesetz vom 18. Mai 2006 können die Gemeinden der Provinz Bozen mit eigener Verordnung alkoholpräventive Projekte fördern, aber auch einschränkende Maßnahmen erlassen. "Es gibt in ganz Europa", erklärte Koler, "nicht viele Regionen, in denen dieses Zusammenspiel so gut funktioniert."

Die heute vorgestellte Kampagne mit Schwerpunkt Gemeinden schließt an jene der vergangenen Jahre an. Die "Magic Box", wie sie Koler bezeichnete, ist in vier Module unterteilt: Das erste Modul ist ein USB-Stick mit allen rechtlichen Bestimmungen in Bezug auf Alkohol. "Knapp 50 Prozent der Gemeinden", sagte der Forum-Präventions-Direktor, "haben bis jetzt Verordnungen erlassen; auch hier geht es darum, das richtige Maß zu finden." Der zweite Bereich sind Broschüren und Informationsmaterialien der vergangenen Jahre über Alkohol und Straßenverkehr oder Alkohol und Feste. Das dritte Modul bietet Gemeinden die Möglichkeit zu handeln, es enthält hundert Aufkleber "Ich stehe zum Jugendschutz" mit der Aufgabe für die Gemeinde, diese zu verteilen. Im vierten Punkt geht es um "Feste mit Niveau": Wenn ein Mindeststandard erreicht wird, werden Logos vergeben, in Zukunft, legte Koler dar, gebe es also Feste mit oder ohne Logo.

Die Alkoholpräventions-Schachteln wurden heute nicht einfach verteilt, damit sie nicht, wie Koler hervorhob, "irgendwo verstauben", aber: "Wer eine Schachtel mitnimmt, wird damit zur Pilotgemeinde und erhält die Unterstützung des Forums." Das Forum Prävention bietet auch Gemeinde-Coachings an, um das Problem Jugend, Alkoholmissbrauch und Gewalt in den Griff zu kriegen.

Zum Abschluss der heutigen Presskonferenz wurde Ivan Dell'Oro aus der Provinz Lecco ein iPad überreicht: Er war aus 2.000 Teilnehmenden an einem Internet-Quiz, das Alkoholmythen entkräften sollte, hervorgegangen, an dem sich 2.000 beteilgt hatten.

Einzelheiten, auch über das "Gemeindekit", auf der Homepage

www.trinkenmitmass.it

mac

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