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Vorkommerzielle Auftragsvergabe: Innovation auch bei Ausschreibungen

Mit der so genannten „vorkommerziellen Auftragsvergabe“ hat die EU ein neues Vergabemodell geschaffen, das die Entwicklung neuer Technologien fördern soll und von der öffentlichen Hand schon vor der Markteinführung eingesetzt werden kann. Heute (25. Mai) haben sich Experten aus ganz Europa in Bozen getroffen, um sich über die Möglichkeiten des „Pre-commercial-Procurements“ (PCP) auszutauschen. Landesrat Roberto Bizzo sowie Abteilungsdirektor Maurizio Bergamini Riccobon haben bei dieser Gelegenheit ein Südtiroler PCP-Vorzeigeprojekt präsentiert.

Landesrat Bizzo, in der Landesregierung für Forschung und Entwicklung zuständig, hat heute am TIS die Tagung “Networking PCP Regions in Italy” eröffnet, bei der Experten aus den Niederlanden, Großbritannien, den USA und Italien sich über die vorkommerzielle Auftragsvergabe ausgetauscht haben. Das „Pre-commerercial Procurement“, also die „vorkommerzielle Auftragsvergabe“, ist ein neues Vergabemodell, das der öffentlichen Hand die Möglichkeit gibt, die Entwicklung technologisch innovativer Lösungen für ihren speziellen Bedarf anzuregen. Neben der klassischen Finanzierung von Forschungsprogrammen ist für Bizzo die vorkommerzielle Auftragsvergabe eine Chance für die Verwaltung, Forschung und Innovation auch in den Unternehmen direkt zu ermöglichen.

Erst Anfang des Jahres hat das Innovationsressort des Landes in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsbezirk Bozen und dem Unternehmen Health Robotics eines der ersten PCP-Projekte Italiens auf den Weg gebracht. Abteilungsdirektor Bergamini Riccobon hat das Projekt heute im Rahmen der Tagung vorgestellt. „Dieses Projekt ist eines der ersten Beispiele für Innovation, die nicht zu einem Produkt führt, sondern die Voraussetzungen für die Entwicklung eines Produktes schafft. Die Ausschreibung, die von der Firma Health Robotics gewonnen worden ist, hatte deshalb auch kein Produkt zum Gegenstand, sondern die Idee für einen Prototypen“, so Bergamini Riccobon. Mit dieser Art von Ausschreibungen habe man nun die Möglichkeit, Forschung anzuschieben. Konkret hat der Gesundheitsbezirk Bozen nach einer technischen Lösung gesucht, mit der die Abläufe bei der Zusammenstellung der Rezepturen bei Krebsbehandlungen automatisiert werden können. „Dies wird bisher mit großem Personalaufwand betrieben. Mit der Automatisierung werden menschliche Fehlerquellen eliminiert und außerdem steht das Personal für andere Aufgaben zur Verfügung“, erklärt Bergamini Riccobon.

Das Südtiroler Unternehmen Health Robotics hatte mit seiner Idee die Ausschreibung gewonnen und muss innerhalb von zwei Jahren einen Prototyp entwickeln. Der Kooperationsvertrag zwischen den Projektpartnern sieht vor, dass Health Robotics das Patent auf den Prototyp behält, aber für fünf Jahre 70 Prozent der Royalties, also die Gebühreneinnahmen aus der Nutzung des Patents, an den Gesundheitsbezirk Bozen abtritt. Zur Umsetzung des Projekts hat das Innovationsressort 400.000 Euro beigesteuert, davon wurden 300.000 Euro Health Robotics zur Verfügung gestellt, 100.000 Euro dem Gesundheitsbetrieb.

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