News / Archiv

News

LR Berger trifft bayerischen Minister Brunner: Milchquoten und Agrarforschung

Die Milchquoten und Abfederungsmaßnahmen bei deren Abschaffung, eine Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete, vor allem aber ein intensiverer Austausch in der Agrarforschung und -beratung: Dies waren die Themen, über die Landesrat Hans Berger heute (30. Mai) mit seinem bayerischen Amtskollegen Helmut Brunner in München beraten hat.

Haben gemeinsame Positionen gesucht und Strategien abgesprochen: LR Hans Berger und Minister Helmut Brunner in München

"Einen institutionellen Gedankenaustausch" nennt der Landesrat das heutige Treffen. Es sei, so Berger, darum gegangen, die Positionen der beiden Länder in Fragen der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) zu vergleichen, nachdem in den nächsten Monaten in Brüssel die Entscheidungsfindung über die Zukunft der GAP bis zum Jahr 2020 ansteht. "Schließlich ist Bayern ein Land, dessen Wort in der deutschen Agrarpolitik Gewicht hat - und das deutsche in Europa", so der Landesrat.

So ging es heute zunächst darum, die Diskussion rund um die Zukunft der Milchquoten zu beleuchten. "Eigentlich hatte die EU die Entscheidung über eine Abschaffung schon getroffen, nun ist die Debatte allerdings neu aufgeflackert", so Berger. Trotz dieses Aufflackerns betonte Minister Brunner dem Landesrat gegenüber, dass es wohl unrealistisch sei, allzu große Hoffnungen in einen Rückzieher zu setzen. "Dies obwohl der Druck auf den Milchmarkt in ganz Europa in den letzten Wochen stark zugenommen hat", so Berger. Bleibe die EU bei der Entscheidung einer Abschaffung der Quoten, gehe es darum, Abfederungsmaßnahmen zu finden, die heute ebenfalls besprochen wurden. Möglich wäre etwa, die Flächenprämien für Rinder-, Schaf- oder Ziegenhalter aufzustocken. "Allerdings wird diese Entscheidung wohl den Staaten überlassen, die Diskussion darüber wird daher in Rom zu führen sein", so der Landesrat, der in der Landesregierung für die Agrarpolitik verantwortlich zeichnet.

Vereinbart haben die beiden Agrar-Verantwortlichen Südtirols und Bayerns heute indes einen intensiveren Austausch in den Bereichen der Agrarforschung und -beratung. "Unsere Experten werden sich mit den bayerischen Treffen, um sinnvolle Synergien in den einzelnen Fachbereichen zu finden", so Berger, der als Beispiele die Forschung im Bereich der Bekämpfung des Feuerbrands, der Kirschessigfliege oder von Kartoffelschädlingen, aber auch den Bereich der Nutzung von Biogas nennt. In der Beratung will Südtirol dagegen vor allem in den Bereichen Grünland und Viehwirtschaft von Bayern lernen. "Bayern betreibt bereits seit Jahren einen Beratungsdienst, den wir in diesen Bereichen erst aufbauen", erklärt der Landesrat.

Schließlich ging es heute noch um die Berglandwirtschaft und die geplante Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete, gegen die sich beide Politiker aussprachen. "Allerdings gilt auch hier, dass sich die EU wohl kaum von ihrem Vorhaben einer Neuabgrenzung abbringen lässt", so Berger. Was schließlich die Berglandwirtschaft betrifft, so betonten heute beide Länder ihr Interesse daran, in die Berechnung der Flächenprämien künftig auch den Arbeitsaufwand einfließen zu lassen. "Man kann schließlich eine Fläche in einer Gunstlage nicht mit einer im Berggebiet gleichsetzen und sie über einen Kamm scheren", so der Landesrat.

Bereits im Sommer wird es ein weiteres Treffen von Landesrat Berger mit Staatsminister Brunner geben, dann allerdings in Südtirol.

chr

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap