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Medikamente direkt im Krankenhaus - LR Theiner: "Kein unlauterer Wettbewerb"

LPA - Seit gestern (2. Juli) erhalten Patientinnen und Patienten unter besonderen Voraussetzungen ihre Medikamente direkt über eine Ausgabestelle im Krankenhaus. Landesrat Theiner widerspricht dem Vorwurf des "unlauteren Wettbewerbs" vonseiten einiger Vertreter des Verbandes der Südtiroler Apothekeninhaber. "Diese direkte Verteilung der Arzeimittel im Krankenhaus", präzisiert der Gesundheitslandesrat, "ist gesetzlich vorgesehen und ermöglicht eine bessere Kontrolle der Mengen und Kosten wie der Angemessenheit der Verschreibung."

Die so genannte direkte Abgabe von Medikamenten ist vom Staatsgesetz 405/2001 vorgesehen und wurde bereits vor etlichen Jahren mit Landesbeschluss in Südtirol eingeführt. Bis jetzt war sie allerdings nur auf Personen beschränkt, die aufgrund ihres Krankheitsbildes immer wieder das Krankenhaus aufsuchen müssen. Auch erfolgte die Abgabe bisher über die einzelnen Abteilungen. Damit war eine genaue Erhebung von Mengen und Kosten ebenso wenig möglich wie die Überprüfung der Angemessenheit der ärztlichen Verschreibung, was beides von Rom gefordert wird.

Da sich die direkte Abgabe auch aus Kostengründen für den Landesgesundheitsdienst auszahlt – die Arzneimittel sind bei Ankauf durch das Krankenhaus wesentlich billiger – haben das Gesundheitsressort des Landes und der Sanitätsbetrieb unter Einbeziehung der Gewerkschaftsverbände der Apotheken Überlegungen angestellt, die direkte Abgabe von Medikamenten in den öffentlichen Einrichtungen neu zu gestalten und haben dem Beschluss der Landesregierung Folgendes zugrunde gelegt:

In eigenen Ausgabestellen in den Krankenhäuser Bozen, Meran, Brixen und Bruneck werden bestimmte Medikamente zu gleichen Bedingungen wie in privaten Apotheken direkt abgegeben, und zwar aufgrund eines ärztlichen Rezeptes, das den Bedarf von 60 Behandlungstagen nicht überschreiten darf. Auch das Ticket muss bezahlt werden. Dafür wurde die Liste der Pathologien, für deren Behandlung Medikamente direkt abgegeben werden können, erweitert. Ebenso können jetzt Medikamente schon für den ersten Behandlungszyklus nach einer Krankenhausentlassung direkt im Krankenhaus abgegeben werden. Dies ganz im Sinne der Patientinnen und Patienten, denen nach einer Krankenhausentlassung der Weg in eine Apotheke erspart wird.

Von "großen Einbußen der lokalen Apotheken" kann also angesichts dieser Regelung keine Rede sein, vor allem auch, wenn das Gesamtverhältnis im Auge behalten wird. Das öffentliche Gesundheitswesen zahlt für seine Betreuten pro Jahr Medikamente im Gesamtwert von rund 123 Millionen  Euro. Von diesem Gesamtbetrag laufen rund 81 Millionen Euro über die privaten Apotheken. Weil vor allem teure Medikamente ab Krankenhaus verteilt werden, kann der öffentliche Gesundheitsdienst mit der direkten Abgabe mindestens drei Millionen Euro pro Jahr zusätzlich sparen. Der überwiegende Teil des Gesamtumsatzes an Arzneimitteln in Südtirol laufe aber weiterhin ganz klar über die Apotheken, stellt der für Sprengel und Arzneimittelversorgung zuständige Amtsdirektor Alfred König fest.

mac

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