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"Geo-Tag der Artenvielfalt" in Ridnaun: Brunnenmoos und andere Raritäten entdeckt

LPA - Ein bisher in Südtirol noch nie nachgewiesenes Moos und mehrere sehr seltene Tier- und Pflanzenarten haben über 60 Experten aus Südtirol und dem Ausland entdeckt; sie haben am Samstag anlässlich des "Geo-Tags der Artenvielfalt" die Flora und Fauna in Ridnaun unter die Lupe genommen.

"Geo-Tag der Artenvielfalt" in Ridnaun: Libelle

Im Blickfeld der Untersuchungen standen verschiedene Lebensräume zwischen 1.400 und 1.800 Metern Seehöhe. Dabei wurden 949 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen, darunter Pilze, Gefäßpflanzen und Moose sowie Vögel, Amphibien und Reptilien, Käfer, Bienen, Hummeln und Wespen, Ameisen, Heuschrecken, Libellen, Spinnen, Milben und in Gewässern lebende Organismen.

Der sensationellste Fund ist das für Südtirol neue "Schuppige Brunnenmoos": Dieses Moos kommt sehr selten vor und benötigt saubere fließende Gewässer. Doch auch andere Funde sind nennenswert, wie etwa die Zippammer, die nahe dem Aglsboden auf 1.800 Meter Seehöhe gesichtet wurde. Diese mediterrane Vogelart bevorzugt in Südtirol hauptsächlich die warmen Hänge am Sonnenberg im Vinschgau. Bemerkenswert aus botanischer Sicht war schließlich auch der Fund des Moorbärlapps, einer in Südtirol nur selten vorkommenden Pflanze.

Der "Geo-Tag der Artenvielfalt" ist die größte Feldforschungsaktion Europas; sie wurde im Jahr 1999 von der Zeitschrift Geo ins Leben gerufen und seitdem in Südtirol vom Naturmuseum Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Amt für Naturparke organisiert. Ziel der Veranstaltung ist es, innerhalb von 24 Stunden in einem selbst festgelegten Gebiet möglichst viele Tier- und Pflanzenarten nachzuweisen und für die Biodiversität vor der eigenen Haustür aufmerksam zu machen. Das unter die Lupe zu nehmende Gebiet wechselt jedes Jahr: Nach der Seiseralm, dem Reschengebiet, dem Tauferer-, dem Passeier- und dem Münstertal fiel die Wahl heuer auf den Talschluss von Ridnaun und zwar auf den Abschnitt zwischen der Ortschaft Maiern und dem Aglsboden.

Für Südtirol ist der "Geo-Tag der Artenvielfalt" von großer wissenschaftlicher Bedeutung, da dabei immer neue Erkenntnisse für die heimische Flora und Fauna gewonnen und darunter sogar neue Arten für Südtirol oder gar für Italien nachgewiesen werden.

Die ersten Ergebnisse des "Geo-Tags der Artenvielfalt" wurden bereits am Samstagabend im Bergbaumuseum in Ridnaun vorgestellt. Die endgültigen Ergebnisse liegen noch nicht vor, da viele Arten nicht auf Anhieb im Feld, sondern erst im Labor bestimmt werden können. Alle Ergebnisse werden in der Fachzeitschrift "Gredleriana" des Naturmuseums Südtirol veröffentlicht.

Allgemeine Informationen zum Geo-Tag der Artenvielfalt finden sich unter www.geo.de/GEO/natur/oekologie/tag_der_artenvielfalt

mac

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