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Trenitalia streicht Züge - LR Widmann: "Einseitige Entscheidung"

Schon vor gut einem Monat hatte Trenitalia mit der Streichung von Regionalzügen gedroht, nun macht man ernst: Mit Sonntag wird ein erstes Zugpaar auf der Brennerlinie gestrichen, im September folgt ein weiteres. "Die Streichungen erfolgen völlig einseitig, man hat uns in Rom keine Chance auf ein Gespräch gegeben“, so Landesrat Thomas Widmann, der auf eine Übernahme der Dienste drängt.

Beim von Widmann angesprochenen Rom handelt es sich um gleich zwei Institutionen: das Transportministerium und Trenitalia. Letzterem fehlen rund sieben Millionen Euro, um alle Regionalangebote aufrecht zu erhalten, das Ministerium sollte diese Gelder zuschießen, hat sich zur Forderung von Trenitalia aber nicht einmal geäußert. "Als wir erfahren haben, dass Zugverbindungen in Gefahr sind, haben wir auf eine Aussprache mit dem Ministerium und mit Trenitalia gepocht, von keinem aber auch nur einen Gesprächstermin bekommen", so Widmann.

Stattdessen wurde der Landesrat nun darüber informiert, dass mit Sonntag, 22. Juli, zwei Züge auf der Brennerlinie entfallen (jener mit Abfahrt um 9.32 Uhr in Bozen sowie jener mit Abfahrt am Brenner um 13.08 Uhr). "Das sind nicht etwa marginale Verbindungen, sondern Züge mit 160 bis 250 Passagieren, die für die Unstimmigkeiten zwischen Ministerium und Trenitalia gar nichts können", ärgert sich der Landesrat. Mehr noch: Mit 9. September wird ein weiteres Zugpaar auf der Strecke Brenner-Verona eingestellt, und zwar jene mit Abfahrten von Verona um 17.48 Uhr bzw. vom Brenner um 19.08 Uhr. Das Paradoxe: Selbst wenn das Land bereit wäre, diese Verbindungen auf eigene Kosten zu garantieren, könnte es das nicht. "Wegen des Stabilitätspakts sind unsere Ausgaben blockiert", so Widmann.

Die angekündigte Streichung will der Landesrat, in der Landesregierung zuständig für den öffentlichen Nahverkehr, allerdings nicht tatenlos hinnehmen. "Wir haben bereits mit den ebenfalls betroffenen Ländern, allen voran Trient und Venetien, vereinbart, gemeinsam in Rom zu verhandeln", so Widmann, dessen Ziel bleibt, den Dienst selbst zu übernehmen. "Wir könnten das Angebot dann besser auf das unsere abstimmen, könnten Synergien nutzen und würden dem Staat helfen, Kosten zu sparen", erklärt der Landesrat, der sich gemeinsam mit seinen Amtskollegen bereits mit der Forderung nach dringenden Verhandlungen an Rom gewandt hat.

chr

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