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Unwetter im Wipptal: Aufräumarbeiten gehen weiter, Solidarität von allen Seiten

Im Wipptal sind die Aufräumarbeiten nach den Unwettern von gestern (5. August) in vollem Gange, noch immer sind rund 60 Helfer im Einsatz, um Schäden zu beheben. Die gute Nachricht: Nach dem Unwetter gibt's Solidarität von allen Seiten: Nicht nur das Land hat bereits Hilfe zugesagt, sondern auch Militär und Nachbarn helfen. Und auch aus Rom kamen Solidaritätsbekundungen.

Nach den schweren Unwettern von gestern im Wipptal sind Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen im Einsatz, um die Schadensstellen zu begutachten und Prioritäten zu definieren. Vor Ort sind allein von Seiten des Landes neben dem Zivilschutz und der Berufsfeuerwehr auch Experten des geologischen Dienstes, von Wildbachverbauung, Forst und Landwirtschaft. Alle Bereiche werden die Schäden nun im Detail erheben, die Landesregierung wird danach über Maßnahmen zur Hilfe der Betroffenen entscheiden.

Die größten Schäden sind indes in der Landwirtschaft zu verzeichnen. Zwar hält sich der Schaden am Viehbestand in Grenzen (fünf Tiere sind im Gefolge der Unwetter verendet), die Schäden an Gebäuden und Wiesen ist allerdings beträchtlich. Dazu kommt der Ernteausfall, nachdem eine zweite Mahd auf den betroffenen Wiesen nicht möglich ist. Weniger stark betroffen ist die Almwirtschaft. Die Forstbehörde hat in der Zwischenzeit die Schäden an Alm- und Forstwegen begutachtet, die sich in Grenzen halten. Nur eine Familie musste - glücklicherweise unversehrt - von der Pretzalm in Pfitsch evakuiert werden, weil diese von der Außenwelt abgeschnitten war.

Die Landesabteilung Wasserschutzbauten hat dagegen derzeit alle Hände voll zu tun, die betroffenen Bachbetten zu räumen und die Hofzufahrten instandzusetzen. Zudem muss der  Pfitscherbach wieder unter Kontrolle gebracht werden. Treibholz hatte gestern dafür gesorgt, dass der Bach bei Wiesen aufgestaut wurde und ausuferte. Die Verklausung ist in der Zwischenzeit beseitigt worden, derzeit ist man dabei, den Bachdamm wiederherzustellen. Dadurch wird auch verhindert, dass weiter Wasser ausströmt und die Gleise der Brennerbahn unter Wasser setzt. Sobald der Damm wiederhergestellt wird, kann die Bahnlinie südlich von Sterzing trockengelegt und repariert werden. Die Experten der Eisenbahn rechnen, dass die Linie bis Sterzing bereits innerhalb morgen wieder in Betrieb genommen werden kann.

Ein weiterer kritischer Punkt ist derzeit die Pfitscherstraße, die zwar notdürftig geräumt und wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte, allerdings an mehreren Stellen saniert werden muss. Vor allem das Teilstück taleinwärts unmittelbar hinter dem Tunnel ist auf einer Länge von zehn Metern unterspült worden. Die Straße kann hier zwar befahren werden, derzeit wird allerdings geprüft, ob sie zeitweise gesperrt wird, um ein ungehindertes Arbeiten zur gänzlichen Wiederherstellung und Sicherung zu ermöglichen.

In der Zwischenzeit gibt es Solidariät von allen Seiten. So sind in der Bezirksleitstelle in Sterzing Angebote von anderen Feuerwehren im Land eingegangen, Kräfte für Aufräumarbeiten abzustellen. Das selbe Angebot an Landeshauptmann Luis Durnwalder kam von Seiten des Heeres, das hundert Soldaten mit Schaufeln ins betroffene Gebiet schickt. Darüber hinaus kamen Beileids- und Solidaritätsbekundungen auch von Ministerpräsident Mario Monti und Zivilschutzchef Franco Gabrielli. "Solche Zeichen der Solidarität tun uns natürlich gut und auch die vielen Angebote von Nachbarn und Bekannten der Betroffenen, diesen zu helfen, zeigen, dass nicht nur der Zivilschutz, sondern darüber hinaus auch das System der Nachbarschaftshilfe in Südtirol immer noch funktioniert", so der Landeshauptmann.

chr

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