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Lärmschutz: "Gummi-Asphalt" getestet - Alternative zur Lärmschutzwand

Auch im Kampf gegen Straßenlärm setzt das Land auf Innovation: Asphaltrubber, Asphalt gemischt mit Gummipartikeln alter Reifenreste, ist nun ein Jahr lang auf einem Abschnitt der Vinschger Straße bei Vetzan getestet worden - mit erfreulichen Ergebnissen: "Stimmen die Voraussetzungen, ist Asphaltrubber eine effiziente und kostengünstige Alternative zur Lärmschutzwand", so Landesrat Florian Mussner.

400 Meter lang war das Teilstück der Vinschger Straße zwischen Vetzan und Goldrain, das seit Juli vergangenen Jahres als Teststrecke für Asphaltrubber genutzt worden ist. Eingehende Verkehrs- und Lärmmessungen vor Auftragen des Spezialasphalts und danach sollten einen Eindruck darüber vermitteln, wie sich das mit Gummipartikeln angereicherte Bitumen-Asphaltgemisch in der Praxis schlägt und vor allem, wie es sich auf die Lärmentwicklung auswirkt. Mit den Ergebnissen des Tests ist man beim Landesstraßendienst durchwegs zufrieden: "Wir konnten eine Lärmminderung um bis zu vier Dezibel im Vergleich zum vorhergehenden Belag feststellen", so Landesrat Mussner. Dies sei vor allem vor dem Hintergrund einer Senkung der Grenzwerte für die Schallentwicklung entlang der Straßen erfreulich: "Es gibt einige Abschnitte unseres Straßennetzes, an denen die Grenzwerte von 70 Dezibel am Tag und 60 Dezibel in der Nacht knapp überschritten werden", so Mussner.

In diesen Fällen müssen Gegenmaßnahmen getroffen werden. Die Entscheidung ist eine zwischen einer Lärmschutzwand und dem Auftragen eines neuen, schallschluckenden Straßenbelags, wie es Asphaltrubber ist. "Das 'Geheiminis' dieses Belags liegt darin, dass er durch die Gummipartikel elastischer wird, was das Abrollgeräusch der Reifen vermindert", so Paolo Montagner, Direktor des Landesstraßendienstes, der zusammen mit seinen Fachleuten die Ergebnisse der Messungen an der Teststrecke ausgewertet hat.

Für Asphaltrubber sprechen vor allem zwei Argumente. Zum ersten: Alle Nachteile einer Lärmschutzwand - die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, die eingeschränkte Sicht, die Einschränkung des Lichteinfalls in angrenzende Häuser, das Versperren eines Fluchtwegs bei Unfällen oder Probleme bei der Schneeräumung - fallen bei der Wahl des schallschluckenden Belags weg. Und zweitens: Auch wenn Asphaltrubber regelmäßig neu aufgetragen werden muss, ist er - verglichen mit der Lärmschutzwand und gerechnet auf eine Lebensdauer letzterer von 30 Jahren -  nur rund halb so teuer. "Das ist nicht nur in Zeiten des Sparzwangs ein gutes Argument, sondern es sticht auch anderweitig: Mit weniger finanziellem Aufwand verbessern wir Lärmschutz und Straßenbelag", so Mussner.

Allerdings kann das innovative Asphaltgemisch nicht immer und überall aufgetragen werden. "Es hat keinen Sinn, Asphaltrubber innerorts zu verwenden, weil er seine Wirkung nur auf Straßen entfaltet, die mit höherer Geschwindigkeit befahren werden", erklärt Montagner. "Schließlich schluckt der Belag hauptsächlich den Reifen- und weniger den Motorenlärm." Und der Landesrat ergänzt: "Der neue Belag ist dort eine Alternative, wo umfassende Verbesserungen der Lärmsituation eines großen Gebiets notwendig sind."

Nach dem bestandenen Test wird der Asphaltrubber im Bautenressort als effiziente Alternative zur Lärmschutzwand gesehen. "Wir müssen nun jene Straßenabschnitte ausfindig machen, in denen der Einsatz von Asphaltrubber Sinn hat", so Mussner, der in der Landesregierung für das Straßennetz verantwortlich ist. Es seien dies Straßen, für die der Lärmkataster eine Überschreitung der neuen Grenzwerte um bis zu vier Dezibel ausweise, an denen eine diffuse Lärmbelästigung herrsche und daher punktuell angebrachte Wände nicht helfen.

chr

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