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Seltene Pflanzenfossilien im Bletterbach gefunden

LPA - Eine große Anzahl von 260 Millionen Jahre alten Ginkgopflanzen wurde im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes des Naturmuseums Südtirol in der Bletterbachschlucht entdeckt. Die Paläontologin des Museums Evelyn Kustatscher ist begeistert: „Für den Zeitraum des Oberen Perm vor 260 Millionen Jahren gibt es weltweit kaum Fundstellen, wo so viele Ginkgos gefunden werden konnten, da sie für diese Zeit normalerweise sehr selten sind."

Eine große Anzahl von 260 Millionen Jahre alten Ginkgopflanzen wurde im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes des Naturmuseums Südtirol in der Bletterbachschlucht entdeckt.

Der Bletterbach ist eine Fundgrube für Wissenschaftler. Nach sechs Jahren intensiver Aufsammlung zeigt das Forschungsprojekt des Naturmuseums Südtirol zu den Pflanzenfossilien des Bletterbach erste Früchte: „Wir sind davon ausgegangen, dass die Pflanzenwelt auf unserer Erde vor 260 Millionen Jahren fast ausschließlich aus Nadelhölzern bestand", erklärt Evelyn Kustatscher. Bisher seien im Bletterbach fast nur Koniferen gefunden worden. „Die ersten Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit zeigen uns jedoch, dass die Flora im Gebiet der heutigen Bletterbachschlucht sehr vielfältig war", so die Wissenschaftlerin.

So hätten die beiden Hobbypaläobotaniker Rainer Butzmann und Thilo Fischer aus München, die maßgeblich am Aufsammeln der Fossilien beteiligt waren, mindestens 15 verschiedene Pflanzenarten von Schachtelhalmen über Samenfarne bis zu Cycadeen und Ginkgos, sehr hohe und schmale Bäume mit fächerartigen Blättern, gefunden.

Die ersten Ergebnisse der Forschungsarbeit des Naturmuseum Südtirol wurden jetzt im Artikel „A new flora from the Upper Permian of Bletterbach" von Evelyn Kustatscher und weiteren fünf Autoren in der wissenschaftlichen Publikation „Review of Paleobotany and Palynology 182" veröffentlicht und sollen auf der 100. Tagung der paläontologischen Gesellschaft Ende September in Berlin diskutiert werden. „Die Forschung in der Bletterbachschlucht wird aber noch weiter gehen", unterstreicht Kustatscher. Die Wissenschaftler vermuten nämlich, dass sich unter den Funden auch Arten befinden, die entweder für Südtirol neu sind oder weltweit noch nie beschrieben werden konnten.

Die wissenschaftliche Aufsammlung von Pflanzenfossilien aus dem Bletterbach ist im Jahre 2006 gestartet und wurde vom Geoparc Bletterbach unterstützt. „Diese Fossilien werden zur Zeit in einem Forschungsprojekt bearbeitet, das von der Abteilung für Hochschulförderung, Universität und Forschung finanziert wird und wichtige Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Erforschung des Weltnaturerbe Dolomiten liefert", betont der Direktor des Naturmuseum Südtirol Vito Zingerle.

jw

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