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Zivilinvaliden-Ausweis jetzt als Karte und ohne Angabe der Beeinträchtigung

LPA - Plastifiziert und im handlichen Bankomatkartenformat und vor allem: ohne Angabe der Pathologie - das ist der neue Ausweis für Zivilinvaliden, mit dem diese verschiedene Begünstigungen im In- und Ausland in Anspruch nehmen können; Landesrat Theiner hat ihn heute (27. September) vorgestellt.

Neuen Ausweis für Zivilinvaliden vorgestellt (v.re.): LR Theiner, Reinstaller vom Sanitätsbetrieb, Dachverbandspräsident Hofer.

Name, Steuernummer und Grad der Beeinträchtigung: Das sind die Angaben, die der neue Ausweis für Personen mit anerkannter Zivilinvalidität enthält. Bisher, führte  Landesrat Richard Theiner bei der Vorstellung aus, musste der medizinische Befund der Ärztekommission zur Feststellung der Invalidität auf einem Zettel im DIN-A4-Format vorgezeigt werden. Das, unterstrich der Landesrat, war nicht im Sinne der Betroffenen und gewährleistete nicht den Datenschutz. Am 26. März dieses Jahres genehmigte die Landesregierung deshalb die Einführung des neuen Ausweises.

"In Südtirol", legte Theiner dar, "leben an die 40.000 anerkannte Zivilinvaliden, rund 35.000 davon erhalten den neuen Ausweis, da ihre Beeinträchtigung über 46 Prozent liegt." Ab diesem Prozentsatz gelten Personen als "geschützte Kategorie" im Arbeitsbereich, italienweit können nur sie Begünstigungen in Anspruch nehmen. Drei Grade der Beeinträchtigungen werden auf den Ausweisen angeführt: von 46 bis 73 Prozent, zwischen 74 bis 99 Prozent sowie 100 Prozent. Ab 74 Prozent gelten etwa Transportbegünstigungen. "Um die Ausweise", betonte der Landesrat", "muss ausdrücklich angesucht werden; sie ersetzen nicht die Ausweise der verschiedenen Behindertenorganisationen und gelten auch nicht als Parkscheine." Die Frage, ob es sinnvoll sei, den Zivilinvalidenausweis auf die Bürgerkarte zu legen, sei negativ beantwortet worden, da nicht überall Lesegeräte zur Verfügung stehen. Die Kosten für Einführung der neuen Ausweise belaufen sich auf 30.000 Euro plus Postspesen.

Stefan Hofer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, bezeichnete die Einführung der neuen Ausweise als "guten und wichtigen Schritt". Denn ihm selber sei es vor kurzem passiert, dass der bisher gängige Zettel in einer öffentlichen Einrichtung einer Stadt in Deutschland nicht anerkannt worden sei. "Wir wollen nichts geschenkt", unterstrich Hofer bei der heutigen Pressekonferenz, "sondern nur die Nachteile aufgrund unserer Behinderung ausgleichen; deshalb hat der Dachverband über Jahre hinweg die Einführung dieses neuen Ausweises gefordert. Mit diesem neuen Kärtchen sind wir italienweit Vorreiter. Die neuen Ausweise sind Ausdruck dafür, dass die Bereiche Soziales und Gesundheit gut zusammenarbeiten." Der Dachverband für Soziales und Gesundheit sammelt jetzt auf seiner Website www.dsg.bz.it alle Informationen darüber, wo es -mit diesem Ausweis - Begünstigungen für Behinderte gibt.

Die neuen Ausweise können nur mit Zustimmung der Betroffenen zugeschickt werden: 35.471 Schreiben mit Zustimmungserklärungen sind verschickt worden, erklärte Evelin Reinstaller vom Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem die Verteilung obliegt. An die 45 Prozent der angeschriebenen Betroffenen haben bereits ihre Zustimmung mitgeteilt, bis Ende Oktober werden sie ihre Ausweise erhalten. Mit dieser einfachen Maßnahme, unterstrich Reinstaller, werde ein großer Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger erzielt. Wer erstmals um die Anerkennung als Zivilinvalide ansucht, wird den neuen Ausweis zugleich mit dem Befund der Ärztekammer erhalten.

mac

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