News / Archiv

News

Landesgesundheitskonferenz für gerechte Gesundheit

LPA - „2020: Welche Gesundheit wollen wir?" - Unter diesem Motto hat Gesundheitslandesrat Richard Theiner heute (28. September) im Bozner Pastoralzentrum die 1. Landesgesundheitskonferenz eröffnet. Die Direktorin von WHO-Europa, Zsuzsanna Jakab, gab dabei Einblick in das jüngste WHO-Dokument "Gesundheit 2020".

Landesrat Theiner hat bei der heutigen ersten Landesgesundheitskonferenz Südtirols Gesundheitswesen geröntgt

"Gesundheit ist eine Querschnittsaufgabe der ganzen Gesellschaft und aller Politikbereiche, da von der Umwelt bis zum Verkehr, von der Arbeit bis zur Schule, alle Sektoren Verantwortung tragen", erklärte Gesundheitslandesrat Theiner zum Auftakt der heutigen ersten Landesgesundheitskonferenz. Südtirol habe 2011 über 1,17 Milliarden Euro in das Gesundheitswesen investiert und liege damit italienweit im Spitzenfeld. "Gleichzeitig war es unser Bemühen, den Bereich zu reorganisieren und dadurch auch die Kosten zu deckeln, die angesichts der steigenden Lebenserwartungen und der zunehmenden Ansprüche an das Gesundheitswesen kontinuierlich gewachsen waren", so der Landesrat. So konnte die Pro-Kopf-Ausgabe in Südtirols Gesundheitswesen von 2237 Euro im Jahr 2010, im Vorjahr auf 2181 Euro gesenkt werden. Nun gelte es die Versorgung auf dem Territorium zu verbessern und die Umsetzung der klinischen Reform abzuschließen.

Anschließend gab die Direktorin von WHO-Europa, Zsuzsanna Jakab, Einblick in das jüngste WHO-Dokument "Gesundheit 2020". Das Dokument verfolgt zwei strategische Hauptziele: Zum einen werden eine Verbesserung im Gesundheitswesen für alle und eine Reduzierung der Unterschiede angestrebt, zum anderen sollen Leitung und partizipatorische Führung im Gesundheitswesen verbessert werden.

Um Krankheiten vorzubeugen und um eine gerechte Verteilung der Gesundheitsleistungen in Europa zu erreichen, seinen ein starker Führungsstil und die Fähigkeit, Lösungen umzusetzen, gefragt. Die Maßnahmen müssten die gesamte Bevölkerung und auch die Regierungen einbinden und dem Einzelnen und der Gemeinschaft ein Mitspracherecht einräumen. Jakab betonte, dass es eine effektive und effiziente Integration der Gerechtigkeitsziele im Gesundheitsbereich brauche, auf gesamtstaatlicher und auf lokaler Ebene. Das sei der Schlüssel für Kohärenz bei der Verfahrensweise, Programmierung und Förderung der Gerechtigkeitsziele im Gesundheitsbereich.

Dabei sollen - wie im WHO-Dokument festgeschrieben - vier Prioritäten Beachtung finden: In die Gesundheit müsse investiert werden, wobei das Empowerment zu fördern sei, so Jakab. Europas größte Herausforderung im Gesundheitswesen solle gelöst werden, nämlich jene, der kommunizierbare und nicht kommunizierbare Krankheiten.

Die aktuelle Finanzkrise könnte bereits existierende und hart umkämpfte Errungenschaften der Bevölkerung im Gesundheitsbereich zunichte machen, so die Referentin. Besonders gefährdet seien die Schwächsten mit den höchsten Risikofaktoren. Angesichts der Wirtschaftskrise verringere die öffentliche Hand ihre Ausgaben im Gesundheitswesen und ihre Unterstützung für Hilfsorganisationen - all dies bei steigenden Anforderungen an das Gesundheitssystem von Seiten der Bevölkerung und einem großen Druck auf das Sozialwesen.

Obwohl Wissenschaft das Kernelement von Gesundheit 2020 ist, handle es sich mehr um ein politisches als ein wissenschaftliches Bemühen, so die Referentin. Südtirol könne in der Umsetzung eine Vorreiterrolle einnehmen, damit Werte, Prinzipien und Maßnahmen, von "Gesundheit 2020" der Bevölkerung im Lande und ihrer Gesundheit zu Gute komme.

An der Landesgesundheitskonferenz im Bozner Pastoralzentrum nahmen nicht nur an die Mitarbeitenden in Gesundheits- und Sozialwesen, sondern auch an Verantwortungstragende in Politik, Wirtschaft, Lehre und Forschung sowie an Vertretende gemeinnütziger Organisationen und Vereinigungen im Bereich Gesundheit und Soziales teil. Veranstaltet wurde die Landesgesundheitskonferenz von der Landesabteilung Gesundheit, dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und der Stiftung Vital.

jw

Downloads

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap