Wirtschaft | 29.09.2012 | 21:42

Innovation Festival: Rifkin und Menchù setzen Schlusspunkt

Die erste Auflage des Innovation Festival ist heute Abend (29. September) nach 48 Veranstaltungen an drei Tagen mit den Vorträgen von Jeremy Rifkin und Rigoberta Menchù im Bozner Waltherhaus zu Ende gegangen. Während Rifkin seine Thesen zur "dritten industriellen Revolution" präsentierte sprach Menchù vom Gleichgewicht zwischen Ökologie und Energiegewinnung als Schicksalsfrage der Menschheit.

Ökonom Jeremy Rifkin und Nobelpreisträgerin Rigoberta Menchù haben heute Abend mit ihren Vorträgen im Bozner Waltherhaus das erste Innovation Festival abgeschlossen. Energieguru Rifkin hat vor vollbesetztem Haus seine Thesen über die"dritte industrielle Revolution ausgebreitet, während  Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchù über Ökologie, Energie, Frieden und Fairness gesprochen hat.

Das Internet habe die Möglichkeiten der Kommunikation im privaten wie im geschäftlichen Bereich revolutioniert und erneuerbare Energien würden zunehmend die fossilen und nuklearen Energieformen ersetzen. Beide Ebenen seien miteinander verknüpft und der Weg, auf dem sich die dritte industrielle Revolution vollzieht: Diese Überlegung bildete den Ausgangspunkt des Vortrags von Jeremy Rifkin."Die Sonne, der Wind und der Müll sind die Grundlagen der Energieversorgung, einer Energieversorgung, die sich aus Quellen speist, die überall verfügbar sind, angefangen im Garten vor dem eigenen Haus", so Rifkin. 

Auch die Art zu kommunizieren werde sich laut Rifkin grundlegend ändern, und zwar werde das Internet viel breitere Gesellschaftsschichten in die Kommunikation einbinden und diese von einer vertikalen auf eine horizontale Ebene bringen, die auch jene Gruppen mit einbeziehe, die bisher außen vor war.  Die dritte industrielle Revolution werde deshalb, so Rifkin, eine grundlegende Neuordnung der menschlichen Beziehungen mit sich bringen. Die hierarchischen Machtstrukturen werden in ein Neben- und Miteinander umgewandelt, dies werde unser gesamtes Verhalten beeinflussen, auch den Weg, wie die Wirtschaft und das Geschäftsleben ablaufen, wie die Regierungen sich organisieren, wie Kinder und Jugendliche ausgebildet werden und wie das gesamte gesellschaftliche Leben organisiert wird.

Der Vortrag von Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú drehte sich auch um die Gewinnung von Energie, allerdings thematisierte Menchù das Gleichgewicht zwischen Ökologie und Energiegewinnung. Das Verhältnis dieser beiden Größen ist für die Nobelpreisträgerin von 1992 eine, wenn nicht die Schicksalsfrage der Menschheit. „Kann ihr Energiehunger die Mennscheit aushungern?“, lautete Menchùs Grundfrage. Die Friedensnobelpreisträgerin hat dazu aufgerufen, bei der Produktion und Nutzung von Energie immer auch an die Erde, an die Umwelt zu denken. Der Appell von Menchù richtete sich an die Gesellschaft und das gemeinsame Gewissen. Gerade das Gewissen der gesamten Gesellschaft helfe dabei, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich einzusetzen.

Mit den beiden Vorträgen von Rifkin und Menchù ist die erste Auflage des von der Landesregierung initierten Innovation Festival nach drei Tagen erfolgreich - besonders was das Publikumsinteresse angeht - zu Ende gegangen. Über 25.000 Menschen haben die 48 Veranstaltungen besucht, auch im Internet haben über 25.000 Besucher die Webseite des Festivals (www.innovationfestival.bz.it) sowie die Bildergalerien auf Facebook (www.facebook.com/InnovationFestivalBz) und Neuigkeiten auf Twitter (@InnoFestBZ, hashtag #innofestbz) verfolgt. 

Eine Bildergalerie mit hochauflösenden Fotos von den Höhepunkten der drei Festivaltage gibt's hier.

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