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Trends bei degenerativen Alterserkrankungen - Eigenverantwortung wichtig

"Mehr als ein Viertel der Südtiroler Bevölkerung leidet an einer chronischen Krankheit", stellte Gesundheitslandesrat Theiner bei der heutigen (4. Oktober) Pressekonferenz fest, "und verursacht damit 80 Prozent der Kosten des Gesundheitswesens." Deshalb ist ein Erfahrungsaustausch wichtig: Aus diesem Grund tagt am 12. Oktober zum ersten Mal das international besetzte Südtiroler "Diagnostic Forum", das sich mit den Trends bei degenerativen Alterserkrankungen befasst.

Trends bei degenerativen Alterserkrankungen vorgestellt (v.li.): Professor Herrmann, Internistin Tomasi, LR Theiner, Primar Wenter, Ulrich Seitz vom Landesamt für Krankenhäuser.

Von den rund 500.000 Eingeschriebenen und Betreuten im Südtiroler Gesundheitswesen wird jeder Vierte - rund 137.000 Personen oder 27 Prozent - wegen eines chronischen Leidens behandelt. "Diese chronischen Leiden", führte Landesrat Richard Theiner aus, "steigen mit dem Alter stark an, weshalb in einer Gesellschaft mit einer sehr hohen und immer noch steigenden Lebenserwartung auch die degenerativen Altererkrankungen zunehmen."

"Wie es auch den Leitlinien unserer Klinischen Reform entspricht", betonte der Landesrat, "möchten wir in Südtirol in allen Bereichen des Gesundheitsdienstes Qualität anbieten, die einem Vergleich mit benachbarten Regionen oder Ländern standhalten kann. Dazu ist unter anderem auch eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung gefragt."

Auf Initiative von Professor Markus Herrmann, Leiter des Zentrallabors am Krankenhaus Bozen, entstand das Konzept eines beständigen Wissensaustausches im Bereich der Diagnose:  Am Freitag, dem 12. Oktober, tagt das erste "Diagnostic Forum" mit dem Schwerpunktthema "Trends bei degenerativen Alterserkrankungen" (das Programm findet sich im Anhang).

Professor Markus Herrmann, der an der Universität Sydney lehrt, ist ein international ausgewiesener Experte in den Bereichen Knochenstoffwechsel und Vitaminmangel-Erkrankungen. Derzeit arbeitet er in einem Forschungsprojekt, das den klinischen Nutzen der Messung von Osteocalcin bei zuckerkranken Patienten untersucht. Denn, wie Professor Hermmann erläuterte, die Knochen regeln den Blutzucker. Osteoporose, legte er bei der Pressekonerenz dar, ist in Europa die dritthäufigste Erkrankung nach den Herz-Kreislauferkrankungen und nach Krebs. "Der Schaden in den Knochen", berichtete Professor Herrmann "entsteht über Jahrzehnte, weshalb es wichtig ist, bereits in jungen oder mittleren Jahren dagegenzusteuern, um Knochen und Muskulatur zu schützen. Bei 70 Prozent der Menschen im Raum Bozen entsteht in den Wintermonaten ein Vitamin-D-Mangel; dieses Vitamin ist wichtig für die Aufnahme des Kalziums aus der Nahrung. Wer einen Vitamin-D-Mangel hat, verliert schneller und mehr Muskelmasse." (Grafik zum Vitamin-D-Mangel im Anhang)

In Südtirol sind rund 40.000 Menschen von Osteoporose betroffen. Rund 4.500 Oberschenkelhalsbrüche werden jedes Jahr operiert und behandelt. Jede dritte Frau in den Wechseljahren und jeder fünfte Mann leidet an Osteoporose, sagte die Internistin Cristina Tomasi  vom Osteoporose-Zentrum an der Marienklinik.

Geriatrie-Primar Christian Wenter vom Krankenhaus Meran erklärte, die Zusammenhänge seien seit langem bekannt, und es bestehe ein gesamtgesellschaftlicher Zwang, alles zu unternehmen, um das Osteoporose-Risiko zu minimieren. Primar Wenter wies auf das soeben erschienene Buch der Arbeitsgemeinschaft "Mara" (Miglioramento dell'assistenza nelle residenze per anziani, Verbesserung der Behandlung in Seniorenwohnheimen) hin, das italienweit vorgestellt und in Alters- und Pflegeheimen verteilt wird.

"Vieles könnte durch Vorsorge verhindert werden", hob Landesrat Theiner hervor, "dabei ist die Eigenverantwortung jedes Einzelnen wichtig."

mac

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