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Familienfreundlichkeit: Zehn Südtiroler Unternehmen zertifiziert

Zehn weitere Südtiroler Unternehmen wurden heute (31. Oktober) im Palais Widmann in Bozen mit dem Zertifikat "audit familieundberuf" ausgezeichnet, die das Land Südtirol und die Handelskammer gemeinsam verleihen. Damit wächst die Anzahl der familienfreundlichen Unternehmen auf 30 und die Mitarbeitendenzahl auf 13.500.

Zehn weitere Südtiroler Betriebe zeichnen sich durch besondere Familienfreundlichkeit aus: die heutige Zertifikatsverleihung

Zehn Südtiroler Unternehmen haben sich in diesem Jahr besonders um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bemüht. Es sind dies Sinfotel Gen.m.b.H., Apparatebau Gronbach GmbH, der Südtiroler Sanitätsbetrieb, OberAlp AG, ProMinent Italiana GmbH, die Unternehmensgruppe Leitner (Leitner AG, Prinoth AG, Leitwind AG), das Biokistl Südtirol GmbH, Mein Beck KG, Kunstdünger GmbH und SiMedia GmbH.

Für ihre familienfreundlichen Maßnahmen verliehen ihnen heute im Bozner Palais Widmann Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Landesrat Roberto Bizzo sowie Handelskammerpräsident Michl Ebner das Zertifikat "audit familieundberuf".

Die zertifizierten Betriebe haben mit Unterstützung von Auditoren das europaweit anerkannte Managementsystem "audit familieundberuf" eingeführt, mit dessen Hilfe Organisationen und Unternehmen ihre Personalpolitik familienfreundlich ausrichten können. Auch haben sie familienfreundliche Aktionen gesetzt: Dadurch erfüllen sie die Voraussetzungen für das Zertifikat "audit familieundberuf". Das "audit familieundberuf" ist ein strategisches Marketinginstrument, das dazu dient, Familienfreundlichkeit zu entwickeln, wobei sowohl  die Unternehmen als auch die Mitarbeitenden davon profitieren.

Was Familienfreundlichkeit bedeutet, schilderte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur anhand von Beispielen aus den zertifizierten Unternehmen: "Wenn zum Beispiel Julian viel schöne Zeit mit seinem Papi verbringen kann - dann liegt das daran, dass die Firma Oberrauch Väter darin unterstützt, Elternzeit zu nehmen. Wenn Lukas, Andreas und Julia in letzter Zeit ganz gemütlich mit ihrer Mami frühstücken können - dann ist das jetzt möglich, weil der Sanitätsbetrieb Bozen die Gleitzeit eingeführt hat. Wenn sich Frau Moser darüber freut, dass ihr Sohn am Nachmittag für sie Zeit hat, und ihr hilft, das zu erledigen, was sie selbst nicht mehr schafft - dann geht das, weil die Firma Kunstdünger ihre Mitarbeitenden bei der Betreuung ihrer Angehörigen unterstützt. Wenn der Papi von Julius sich ganz super in Erster Hilfe auskennt - dann weil die Firma Hoppe Erste-Hilfe-Kurse für alle Mütter und Väter anbietet. Und wenn Brigittes Eltern am Samstagvormittag viel Zeit für sie haben - dann auch deshalb, weil die Firma Apparatebau Gronbach einen Bügelservice für seine Mitarbeitenden anbietet." Zeit für Kinder oder für alternde Eltern zu haben, sich im Betrieb auch als Familienmutter und -vater geschätzt zu fühlen, das bringe Lebensqualität, so die Landesrätin. In ihrer Zeit als Familienlandesrätin war über das damalige Familienbüro im Landesamt für Jugendarbeit das Projekt "audit familieundberuf" in Zusammenarbeit mit der Handelskammer ins Rollen gebracht worden.

Handelskammerpräsident Michl Ebner bestätigte denn auch, dass die Handelskammer von Anfang an voller Überzeugung hinter dem Projekt gestanden habe. "Als eine von vielen Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden wir es auch weiterhin aus Überzeugung massiv unterstützen", so Ebner. "Die mit dem 'audit familieundberuf' ausgezeichneten Betriebe gehen mit gutem Beispiel voran und zeigen auf, welche Vorteile eine gelungene Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Unternehmen und Mitarbeitende bringt", so Handelskammerpräsident Ebner.

Die Unterstützung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei schon seit Jahren ein großes Anliegen des Landes und der Landesabteilung Arbeit, wie Landesrat Roberto Bizzo heute betonte: "Diese Vereinbarkeit ist in unserer klein strukturierten Wirtschaft besonders wichtig, denn unsere Entwicklung wird stark davon abhängen, ob Betriebe künftig auf genügend und gut motivierte Mitarbeitende zurückgreifen können."

Irmgard Lantschner, die den Service "Familienfreundliches Unternehmen" der Handelskammer Bozen leitet, zeigte die Entwicklung in diesem Bereich auf: "War es 2009 noch eine Handvoll Unternehmen, so können sich heute 30 Unternehmen ihre nachgewiesenen Familienfreundlichkeit auf die Fahne schreiben." Sie führte aus, dass sowohl Kleinstbetriebe als auch große Industrieunternehmen sich um Familienfreundlichkeit bemühten und dass die Anzahl der zertifizierten Betriebe in Bozen am höchsten sei.

Landesräte und Handelskammerpräsident waren sich darin einig, dass die heute zertifizierten Unternehmen Beispielcharakter hätten und dazu beitragen würden, anderen Betrieben und der gesamten Wirtschaft mögliche Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufzuzeigen und zur selben Zeit die Öffentlichkeit für diese gesellschafts- und wirtschaftspolitische Herausforderung zu sensibilisieren.

Infos zum audit familieundberuf
Das in Südtirol angewandte Audit richtet sich nach dem „european work & family audit", einer Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung aus Deutschland, die europaweit Anerkennung genießt.   
Für familienfreundliche Unternehmen mit dem Zertifikat „audit familieundberuf" gibt es bei der Wirtschaftsförderung einen Zuschlag von fünf Prozent bei Investitionen. Die Kosten für die Einführung des Audit werden darüber hinaus mit einem Beitrag von bis zu 60 Prozent gefördert.

jw

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