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Wie wohnen Menschen mit Behinderung? Tagung der Wohndienst-Verantwortlichen

LPA - Ein möglichst selbstständiges Wohnen: Dies ist das Ziel von vielen Menschen mit Behinderungen. Das Land Südtirol unterstützt dies mit verschiedenen Wohndiensten: Wohnheimen, Wohngemeinschaften, Trainingswohnungen sowie einer sozialpädagogischen Wohnbegleitung. Jetzt haben sich die Verantwortlichen der Wohndienste bei einem vom Landesamt für Menschen mit Behinderungen organisierten Seminar in Bozen über Erfahrungen und neue Entwicklungen ausgetauscht.

Wie wohnen Menschen mit Behinderung? Bezirksverantwortliche Michaela Wanker (Gröden), Imma Mair (Bozen), Johanna Marsoner (Kurtatsch), Renate Perkmann (Meran).

Die Wohneinrichtungen sollen den unterschiedlichen Wohnbedürfnissen ihrer Bewohner entgegengekommen, denn für viele stellen sie ein dauerhaftes Zuhause dar. Neben Pflege, Betreuung und Begleitung werden die Bewohner auf ein möglichst normales Alltagsleben vorbereitet.  "Insgesamt", erklärt Ute Gebert vom Landesamt für Menschen mit Behinderungen, "stehen in Südtirol 416 Wohnplätze für Menschen mit Behinderungen in Wohnheimen, Wohngemeinschaften und Trainingswohnungen sowie im Jesuheim in Girlan und im Blindenzentrum zur Verfügung."

Die verschiedenen Arten des Wohnens sind an den individuellen Grad der Selbstständigkeit der Menschen mit Behinderung angepasst. So leben etwa in den Wohngemeinschaften vor allem Menschen mit einer niedrigen Pflegestufe, da sie noch verschiedene alltägliche Handlungen selbst durchführen können und relativ wenig Betreuung benötigen.

Eine besondere Position nehmen hingegen die 21 Wohnplätze in den Trainingswohnungen ein: Beim Wohntraining werden Menschen mit Behinderung auf das selbstständige Wohnen in einer eigenen Wohnung oder Wohngemeinschaft vorbereitet, indem sie jene Fertigkeiten trainieren, die ihnen später erlauben, weitestgehend selbstständig zu leben.

Ziel ist es, die Bewohner und Bewohnerinnen noch stärker in die Entscheidungsprozesse rund um ihren Alltag und die Organisation der Wohndienste einzubeziehen. Enrico Camin (Unterland-Überetsch) zeigte bei der Tagung auf, wie auch die Bewohner mit Behinderung bei der Aufnahme von neuem Personal der Wohndienste und bei der Bewertung der Mitarbeiter und Praktikanten miteinbezogen werden können. Johanna Marsoner (Kurtatsch) zeigte geeignete Instrumente auf, um Personen individuell an allen Entscheidungen, die sie betreffen, mit einzubeziehen: "Alle Menschen können Entscheidungen treffen. Es gilt, die richtigen Instrumente und Kommunikationsformen dafür zu entwickeln", lautet ihr Leitgedanke.

Zudem soll künftig verstärkt auf die sozialpädagogische Wohnbegleitung gesetzt werden, auch mit neuen Wohnformen. Imma Mair leitet diesen Fachdienst in Bozen. Sie begleitet auch drei Personen mit Lernschwierigkeiten, die sich gemeinsam eine Wohnung des sozialen Wohnbauinstitutes in Bozen angemietet haben und dort seit einigen Jahren gemeinsam wohnen. Ihre Erfahrungen mit dieser neuen Wohnform fassten zwei Bewohner, die im Seminar von ihren vielen Erfahrungen erzählt haben, so zusammen: "Schön ist es in unserer Wohnung - und besonders fein, dass keine Betreuer dauernd sagen, was wir tun müssen!"

mac

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