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EU-Harmonisierung des Skilehrerberufs: LR Berger fordert Mindeststandards

Die EU will in ihren Mitgliedsstaaten eine einheitliche Skilehrerqualifikation einführen. Landesrat Hans Berger, in der Landesregierung für den Tourismus und die touristischen Berufe zuständig, sträubt sich gegen die geplante Regelung, weil sie keine Mindeststandards wie in Südtirol vorsieht. Heute (14. November) hat Berger mit Südtirols Skilehrerpräsident Claudio Zorzi an einem Treffen in Brüssel teilgenommen, bei dem Südtirol mit seiner Forderung nach gleichen Standards auch bei den anderen Beteiligten auf Gehör gestoßen ist.

LR Berger bei der Tagung über die Skilehrerharmonisierung in Brüssel.

Die geplante gegenseitige Anerkennung der Skilehrerqualifikation steht derzeit auf der Agenda der EU-Kommission. Geht es nach der EU, dann gibt es in Zukunft einen einzigen europäischen Skilehrerausweis. Dieser kann nach Ablegung von zwei Prüfungen, dem „Eurotest" und dem „Eurosecurity"-Test, erworben werden. Für Landesrat Berger sind diese beiden Prüfungen zu wenig. Er fordert ein weiteres Prüfungselement, das etwa auch die Kenntnisse von Kultur und Natur oder pädagogisches Grundwissen garantiert. „Wer in Südtirol die Skilehrerausbildung absolviert, der eignet sich in 90 Kurstagen ein breites Wissen und Können an. Durch diese umfangreiche ist es möglich, ein qualitativ hochstehendes touristisches Angebot zu bieten. Mit der in diesem Winter erprobten Harmonisierung ist dies nicht gewährleistet und würde den Südtiroler Skilehrer im eigenen Land  benachteiligen, weil Skilehrer aus anderen EU-Ländern mit einer ungleich niedrigeren Qualifikation auf unseren Skipisten tätig sein können."

In wenigen Wochen beginnt in acht EU-Staaten, die eine Absichtserklärung unterzeichnet haben, eine Testphase, die bis Juni 2013 dauert. Auch Italien beteiligt sich am Probelauf, doch Südtirol und das Trentino nehmen daran nicht teil, weil die in den beiden Ländern gültigen Regelungen von der EU abgesegnet sind und dadurch (noch) kein Handlungsbedarf besteht. Für die Südtiroler Skilehrer bleibt in der Saison 2012/13 also alles beim alten. „Ohne Mindeststandards keine Anerkennung", bringt es Landesrat Berger auf den Punkt.

Mit dieser Sichtweise ist Südtirol gemeinsam mit den anderen Kritikern einer allzu forschen Liberalisierung heute in Brüssel durchgedrungen. Erstmals sind die unterschiedlichen Ausbildungssysteme verglichen und dabei eklatante Unterschiede ausgemacht worden. „Wir sind mit unseren Vorbehalten nicht allein. Auch in Österreich und in Deutschland ist man mit der derzeitigen Lösung nicht zufrieden. Eurotest und Eurosecurity sind zwei wichtige Elemente, aber zu wenig. Nun geht es darum, einen Weg zu finden, der Mindeststandards garantiert", so Berger.

„Ich will nicht den freien Wettbewerb behindern", so der Landesrat, „sondern ich will Wettbewerb, aber unter der Voraussetzung, dass die Qualität bei der Ausübung des Skilehrerberufs auch weiterhin gewährleistet bleibt. Alle Skilehrer sind in Südtirol willkommen, wenn sie eine Ausbildung nachweisen können, die dem Südtiroler Standard entspricht."

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