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Partezipationstagung: Bürgerbeteiligung macht Gemeinden gesund

Initiativen zur Bürgerbeteiligung fördern und umsetzen und dadurch die Lebensqualität in den Dörfern steigern - darauf zielt das Interreg-IV-Projekt "insieme sano-gemeinsam gesund" ab. Am Projekt ist auch die Landesabteilung für Familie und Sozialwesen beteiligt. Über das grenzüberschreitende Projekt wurde heute (16. November) im Landhaus II in Bozen im Rahmen der Tagung "Erfolgsfaktor Partezipation" Bilanz gezogen.

LR Theiner betonte bei der heutigen Tagung. dass Bürger die ihren Lebensraum aktiv mitgestalten können, bereit seien, mehr Verantwortung für ihre Gemeinde zu übernehmen

Die Lebensqualität, die aktive Bürgerbeteiligung und die Gesundheit auch von sozial Benachteiligten in den Gemeinden fördern - dies war das Anliegen, das fünf Südtiroler Gemeinden und fünf Gemeinden aus Graubünden in den letzten zwei Jahren im Rahmen eines Interreg IV-Projektes gemeinsam verfolgten. Bei den fünf Südtiroler Gemeinden handelt es sich um Taufers, Abtei, Vahrn, St. Martin/Passeier und Truden, in Graubünden waren Sur, Samedan, Trimmis, Domat/Ems und Rossa beteiligt. In den vergangenen zwei Jahren wurden dort verschiedene Initiativen zur Bürgerbeteiligung gefördert und umgesetzt.

Leitende Prinzipien des grenzüberschreitenden Projektes waren die Mitverantwortung der Projektgemeinden, die Partizipation von Bevölkerung und Multiplikatoren sowie der Aufbau von Kompetenzen bei allen Mitwirkenden. Landesrat Richard Theiner meinte heute dazu: "Es steht außer Frage, dass Gemeinden, in denen die Bürger und Bürgerinnen die Möglichkeit erhalten, ihre Bedürfnisse zu äußern und ihren Lebensraum aktiv mitzugestalten, bereit sind, mehr Verantwortung für ihre Gemeinde zu übernehmen."

Die Tagungsteilnehmenden waren sich darüber einig, dass der Schlüssel für die Gesundheit in den Lebenswelten der Menschen liege, also dort, wo sie leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. "Es reicht nicht, sich auf Pflege, Therapie und Rehabilitation von Kranken zu konzentrieren: moderne Gesundheitssysteme stellen ihre Weichen neu, indem sie dafür sorgen, dass Menschen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld gesunde Lebensbedingungen vorfinden, im Kindergarten, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Seniorenheim, im eigenen Dorf, im Stadtviertel, und genau hier setzt die kommunale Gesundheitsförderung an", so Franz Plörer, Direktor der Stiftung Vital. Nach seinen Ausführungen hat Bürgerbeteilung sehr wohl mit Gesundheit zu tun: "Menschen können nur dann ihre Gesundheit bewusst fördern, wenn sie an Entscheidungsprozessen teilhaben, die ihr Lebensumfeld beeinflussen." Allerdings setze Partizipation kulturelle Veränderungen voraus.

Gemeinden müssten den Mut aufbringen, ihre Büger und Bürgerinnen dahingehend zu sensibilisieren, sich für einen gesunden Lebensweg zu entscheiden, selbst dann, wenn dies bedeute, alte Lebensgewohnheiten abzulegen, forderte Referentin Simona Arletti, Stadträtin der Gemeinde Modena und Präsidentin des Netzwerks "Rete cittá sane".

Hauptzielgruppe in der Projektumsetzung im Kanton Graubünden waren die Senioren. In mehreren Zukunftskonferenzen wurde der Erfahrungsaustausch zwischen der jüngeren und älteren Generation ermöglicht. Weiters wurden in den Gemeinden verschiedene Angebote für und mit alten Menschen geschaffen, wie zum Beispiel Tanznachmittage Beratungen zum Umgang mit Computer und Handy von computerfitten Seniorinnen für ungeübtere ältere Menschen. In Südtirol hingegen wurden ganz unterschiedliche Gruppen angesprochen: Kinder, Jugendliche, Familien und neu Hinzugezogene. Darüber hinaus wurde im Rahmen des Projektes gemeinsam mit der Eurac eine Online-Befragung zur Lebensqualität durchgeführt.

Leader des Interreg IV-Projektes war auf Südtiroler Seite die Landesabteilung für Familie und Sozialwesen. Mit einem Großteil der Projektumsetzung und der grenzüberschreitenden Projektkoordination wurde die Stiftung Vital als Kompetenzzentrum für die Gesundheitsförderung betraut. Auf Schweizer Seite war das Gesundheitsamt Graubünden für die Projektkoordination und die strategische Begleitung des Projektes zuständig. Das Schweizer Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung und Prävention RADIX übernahm die fachspezifische Programmbegleitung sowie die für das  Interreg-Projekt erforderliche Programmevaluation und Berichterstattung.

jw

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