News / Archiv

News

Studie über Wirksamkeit der Komplementärmedizin vorgestellt

LPA - Patientinnen mit Brustkrebs, die sich zusätzlich einer komplementärmedizinischen Behandlung unterzogen, haben eine bessere Lebensqualität: Dies hat eine zusammen mit dem Berliner Universitätsklinikum Charité durchgeführte Studie am Pilotprojekt Komplementärmedizin Meran ergeben, die heute (20. November) vorgestellt worden ist.

Studie über Wirksamkeit der Komplementärmedizin vorgestellt (v.li.): Professorin Witt, Komplementärmedizindienstleiter Thuile, Landesrat Theiner, Primar Heidegger.

Vor der Veröffentlichung in wissenschaftlichen Zeitschriften könnten keine Einzelheiten der Studie vorgestellt werden, erklärte deren Hauptverantwortliche Professorin Claudia Witt, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Die randomisierte Studie, bei der Patientinnen zufällig zugeteilt wurden, schloss 275 Frauen ein. Von den komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden wurden am häufigsten Akupunktur und Homöopathie angewendet, aber auch die auf Pflanzen basierende Phytotherapie und viele andere. Hauptparameter der Studie, legte Professorin Witt kurz dar, war die Lebensqualität, etwa im Hinblick auf Erschöpfungssyndrom und Schmerzen. "Das Hauptergebnis der Studie", fasste Professorin Witt zusammen, "an Patientinnen mit Brustkrebs, die zusätzlich in der Abteilung für Komplementärmedizin in Meran behandelt wurden, ist eine statistisch signifikant bessere Lebensqualität."

Die Studie war gemeinsam mit dem Brustgesundheitszentrum Meran-Brixen, der Onkologie Bozen und dem Day Hospital Meran durchgeführt worden. Untersucht wurde bei der vom Land in Auftrag gegebenen Studie in zwei Gruppen: eine Gruppe erhielt zusätzlich eine komplementärmedizinische Behandlung; die zweite Gruppe wurde allein nach den hohen schulmedizinisch-onkologischen Standards des Brustgesundheitszentrums behandelt.

Leiter des Dienstes für Komplementärmedizin ist der Arzt Christian Thuile, er stellte heute Daten des im Jänner 2009 von der Landesregierung genehmigten Projektes vor: Darin arbeiten neuen Ärztinnen und Ärzte, darunter eine Dermatologin, ein Orthopäde, eine Anästhesistin, und sechs Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen sowie zwei Osteopathinnen. Seit einem Jahr, sagte Thuile, sei der Dienst voll ausgelastet, von Jänner bis Juni dieses Jahres nahmen ihn 8.000 in Anspruch, davon waren 60 Prozent Frauen, die Patientengruppen sind zu 30 Prozent onkologische und zu 70 Prozent chronisch Kranke, die Hauptaltersgruppe sind Frauen um das 40. Lebensjahr. Die Hälfte kommt vom Gesundheitsbezirk Meran, 28 Prozent kommen vom Bezirk Bozen, 12 Prozent vom Bezirk Brixen und 10 Prozent vom Gesundheitsbezirk Bruneck.

"Von Anfang an", betonte heute Gesundheitslandesrat Richard Theiner, "war es eine Richtlinie der Landesregierung, das Pilotprojekt Komplementärmedizin in Meran wissenschaftlich auswerten zu lassen." Es sei mustergültig aufgebaut und umgesetzt worden, sagte Theiner, wenn auch unter dem negativen Begleitchor von Stimmen aus der Schulmedizin. Bevor der Dienst auf andere Gesundheitsbezirke ausgedehnt werden könne, müsse auch erwiesen sein, dass diese Investition der öffentlichen Hand bei der Gesundheitsversorgung der Südtirolerinnen und Südtiroler einen Nutzen hat. "Dieser Dienst ist vom öffentlichen Dienst nicht mehr wegzudenken", unterstrich Landesrat Theiner, "und mit dieser Studie liegt der erforderliche Nachweis jetzt auch vor." Die Studie gelte in der Fachwelt als europaweit einzigartig und stoße bereits jetzt auf große Beachtung.

Primar Herbert Heidegger vom Brustgesundheitszentrum Meran-Brixen hob zum Schluss der Pressekonferenz hervor, es sei wichtig, die Komplementärmedizin auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen. Gerne hätte sich das Brustgesundheitszentrum an der Studie beteiligt, denn: "Ich glaube, am Ende profitieren die Frauen."

mac

Bildergalerie

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap