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Suchterkrankungen: Landesregierung verabschiedet Fachplan

Die Landesregierung hat gestern (21. Jänner) auf Antrag von Soziallandesrat Richard Theiner den Fachplan Suchterkrankungen genehmigt. Er enthält die Grundpfeiler der Suchtarbeit in den kommenden fünf Jahren und beschreibt die verschiedenen Arbeitsmethoden und Dienste, um Suchterkrankungen entgegenzuwirken.

LPA.

Der neue Suchtplan stützt sich auf drei Handlungsfelder, die ineinander greifen: Prävention, Therapie und Rehabilitation sowie soziale Maßnahmen. „In den Fachplan für Suchterkrankungen sind die Erfahrungen der gesamten Suchtarbeit in Südtirol sowie Erkenntnisse der staatlichen und internationalen Suchtarbeit eingeflossen", verweist Landesrat Theiner auf die intensive Zusammenarbeit bei der Ausarbeitung des Fachplans durch das Landesamt für Menschen mit Behinderungen und das Landesamt für Gesundheitssprengel gemeinsam mit drei Arbeitsgruppen, bestehend aus Experten von öffentlichen und privaten Einrichtungen im Suchtbereich. Walter Lorenz, Rektor der Freien Universität Bozen, begleitete die Arbeit in wissenschaftlicher Hinsicht.

Im Bereich der Prävention wird auf langfristige Maßnahmen gesetzt, die direkt und indirekt auf ein gesundheitsförderndes Verhalten abzielen: Sensibilisierungsmaßnahmen zum Alkohol- und Tabakkonsum, aber auch Initiativen, die zwar nicht unmittelbar mit Suchterkrankungen zu tun haben, aber das Risiko erhöhen, wie etwa ein vorzeitiger Schulabbruch. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Sicherheit im Straßenverkehr und auf den Skipisten. Auch das aktuelle Thema Glückspiel wird im Fachplan ausführlich behandelt: Durch eine Querfinanzierung über die Einnahmen aus dem Glückspiel soll die Vorbeugung in diesem Bereich ausgebaut werden, u.a. durch die Förderung von Selbsthilfegruppen und einer landesweiten Kampagne.

Der zweite Schwerpunkt im Kampf gegen Suchterkrankungen liegt auf der Therapie und Rehabilitation. Das vorhandene Netz an Rehabilitationsmöglichkeiten soll weiter gestärkt werden. Außerdem sind neue Maßnahmen geplant, wie ein angemessener stationärer Entzug für Medikamentenabhängige oder die Behandlung von Spielsüchtigen.

Flankiert werden die beiden Schwerpunkte von sozialen Maßnahmen, um den Betroffenen eine berufliche und gesellschaftliche Wiedereingliederung zu erleichtern. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Sozialgenossenschaften, die Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen beschäftigen. Der Plan enthält auch ein flächendeckendes Streetwork-Angebot, mehr Notschlafstellen und betreute Wohnformen sowie Projekte zur sinnvollen Freizeitgestaltung und die Förderung des Ehrenamtes.

Für Landesrat Theiner ist der Fachplan eine gute Grundlage, auf der in den kommenden Jahren weiter aufgebaut werden kann. „Der Fachplan ist ganzheitlich ausgerichtet: Er setzt bei der Prävention an und berücksichtigt, dass suchtkranke Menschen - je nach Stadium der Erkrankung - angemessen behandelt werden. Die sozialen Maßnahmen hingegen sollen den Menschen berufliche und gesellschaftliche Perspektiven während bzw. nach Überwindung ihrer Suchterkrankung geben." Drastische repressive Maßnahmen werden nicht ergriffen: „Niemand ist davor gefeit, suchtkrank zu werden. Es kann jeden, egal aus welcher Gesellschaftsschicht und Altersgruppe treffen. Der Fachplan gibt wichtige Impulse, um die bereits bestehende und gut funktionierende Arbeit gegen Suchterkrankungen zu verbessern und zu erweitern und Menschen in verschiedensten Lebens- und Problemsituationen verstärkt zu erreichen", so der Landesrat.

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