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LR Theiner: „Zertifizierung der Tumorchirurgie für bestmöglichste Behandlung der Patienten“

LPA - Jeden Tag stehen in Südtirol im Durchschnitt neun Personen vor der Diagnose Krebs. „Wir müssen Verantwortung diesen Bürgern gegenüber zeigen und die besten Voraussetzungen schaffen, um Krebs wirksam zu behandeln, deshalb braucht es die Zertifizierung der Tumorchirurgie “, so Landesrat Richard Theiner heute, 29. Jänner, in Bozen. Der Landesrat stellte die Zertifizierung der Tumorchirurgie mit den Vertretern des Sanitätsbetriebs im Detail vor.

LR Theiner: „Zertifizierung der Tumorchirurgie für bestmöglichste Behandlung der Patienten“ (FOTO:LPA/Pertl)

„Die Tumorchirurgie wird nach transparenten Kriterien auf spezialisierte Abteilungen konzentriert", erklärte Landesrat Theiner. Ein eigens eingesetztes Expertenteam hat eine Zertifizierung dafür ausgearbeitet und im Vorfeld alle Abteilung der Südtiroler Krankenhäuser, die Krebspatienten behandeln genauer unter die Lupe genommen. „Wie die Erhebungen zeigen, wurden 2011 rund 93 Prozent der Krebsoperationen in den Krankenhäusern in Bozen, Meran, Brixen und Bruneck durchgeführt und der Rest in den Krankenhäusern Innichen, Sterzing und Schlanders", berichtete Theiner. Auf die vier Krankenhäuser, die bisher schon die meisten Behandlungen durchgeführt haben und die künftig vorgegebene Qualitätsstandards einhalten müssen, soll die Krebsbehandlung nun konzentriert werden. „Die peripheren Krankenhäuser werden nicht ausgeschlossen, sondern sind weiterhin ein wichtiger Teil des Netzwerks", sagte Theiner.

„Es geht uns um Sicherheit und Qualität für die Patienten, die ´Spending Review´ hat mit der Zertifizierung der Tumorchirurgie nichts zu tun", betonte der Landsrat. Die Zertifizierung sei vor allem auch im Hinblick auf die für Oktober 2013 vorgesehene Liberalisierung der Behandlung in Krankenhäusern auf europäischer Ebene, wichtig, so Theiner. Außerdem würden auch von den Versicherungen strenge Auflagen in punkto Qualitätsmanagement gemacht, erläuterte der Landesrat.

Wie Sanitätsdirektor Oswald Mayr hervorhob, würden solche Zertifizierungen in den Nachbarländern bereits angewandt, um den Patienten Behandlungen nach dem neuesten Stand der Wissenschaft zu gewähren. „Es geht in erster Linie darum, die Überlebensrate der Betroffenen zu erhören, denn jede Krebserkrankung ist lebensgefährlich", sagte Mayr. „Um eine Zertifizierung zu erreichen, die im nationalen und internationalen Kontext anerkannt wird, müssen bestimmte Standards eingehalten werden", erläuterte der Sanitätsdirektor.

„Dazu gehören die Mengenqualität, die individuelle Qualität, das Führen von Kennzahlbogen und die Einrichtung von Tumor Boards", erläuterte Luca Armanaschi vom Sanitätsbetrieb. Mengenqualität bedeutet, dass die Fallzahlen also die Eingriffe pro Abteilung für jedes Krankheitsbild berücksichtigt werden. Unter der individuellen Qualität versteht man, dass die Patienten immer von Spezialisten oder unter Aufsicht von Spezialisten operiert werden. „So müssen die Chirurgen jährlich mindestens 50 chirurgische Engriffe an Patienten mit Mammakarzinom durchführen, und zwar mindestens 25 in der Funktion als Erstoperateur und den Rest als Tutor", erläuterte Armanaschi. Im Kennzahlbogen werden für jeden Patienten der Krankheitsverlauf und die Einhaltung der Qualitätskriterien anhand von rund 25 Indikatoren festgehalten und aufgezeigt, dass die Sollvorgaben eingehalten werden. Das Tumor Board schließlich ist ein multiprofessionell und interdisziplinär besetztes Netzwerk von Spezialisten, die die optimale Behandlung für den Patienten festlegen.

SAN

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