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Museumsobjekte gehen ab 18. Februar fremd

LPA - Sechs Objekte aus verschiedenen Museen in Südtirol werden abwechselnd in zwölf Supermärkten im ganzen Land ausgestellt. Museumsobjekte neu und anders zugänglich zu machen, ist das Ziel der Kunstaktion „Museumsobjekte gehen fremd". Auftakt für die Aktion des Künstlers Hannes Egger im Rahmen des Jahres des Museumsobjektes 2013 „1000+1 Dinge erzählen Geschichte" ist am 18. Februar in Toblach. Abgeschlossen wird sie am 12. Mai in Sexten.

Die Frauenschuhe aus den 40er Jahren im Frischmilchabteil

„Museumsobjekte gehen fremd" lautet der Titel der Kunstaktion des Südtiroler Künstlers Hannes Egger. Im Zeitraum von zwölf Wochen (zwischen 18. Februar und 12. Mai) werden sechs Objekte aus verschiedenen Südtiroler Museen abwechselnd und nacheinander in zwölf Supermärkten im ganzen Land ausgestellt. Mit Beginn in Toblach wandern sie über Terenten nach Sterzing, weiter nach Villanders, Mals, Schlanders, St. Martin in Passeier, Lana, Eppan, Kaltern, Wolkenstein und Sexten.

Die Aktion ist Teil der rund 90 Veranstaltungen im Jahr des Museumsobjektes 2013 mit dem Motto „1000+1 Dinge erzählen Geschichte", das die Vielfalt der Objekte in den Südtiroler Museen und deren Geschichte(n) noch stärker als bisher erlebbar machen möchte. Träger der Initiative sind die Landesabteilung Museen und der Südtiroler Museumsverband (http://www.museum2013.it/).

Die sechs Museumsobjekte werden in sechs Kuben aus Plexiglas zwischen den Verkaufsregalen und dem Warenangebot des jeweiligen Supermarkts positioniert. Immer montags wandern sie weiter und werden in einem nächsten Supermarkt ausgestellt. Ein kurzer Text informiert über das jeweilige ausgestellte Objekt und erzählt somit einen Teil der Geschichte, die der Gegenstand in sich verbirgt. Die Kunden und Kundinnen erhalten weitere Informationen zur Kunstaktion und zum Jahr des Museumsobjektes von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Supermärkte und über ein Plakat.

Hannes Egger spielt mit dem Kontrast Museum-Supermarkt: Supermärkte sind Geschäfte des alltäglichen Gebrauchs und meist schnelllebigen Konsumverhaltens. Museen hingegen sind dauerhafte Aufbewahrungsorte von bedeutsamen Objekten, die dort gesammelt, erforscht, ausgestellt und vermittelt werden. Die Kunstaktion „Museumsobjekte gehen fremd" nimmt die Museumsobjekte aus ihrem gewohnten Umfeld heraus und präsentiert sie in einem anderen Kontext. Dadurch soll auch ein gänzlich anderes Publikum erreicht werden.

„Ein Paar Frauenschuhe aus den späten 1940er Jahren bedeuten in einem Kühlregal zwischen Milchprodukten oder im Regal der Teigwaren etwas grundlegend anderes, als in einem Museum zum Thema Frau. Sobald der Präsentationsort verändert wird, transformiert sich nicht nur das Publikum sondern auch die Bedeutung und der Zugang", so der Künstler Hannes Egger. Er wurde 1981 in Lana geboren und studierte Philosophie in Wien und Rom. Heute lebt und arbeitet er in Lana als Künstler, Philosoph, Kulturvermittler und Publizist. Dort leitet er auch den „Off Space Werkbank". Seine Kunstprojekte sind multimedial und bedienen sich häufig der konzeptionellen und relationalen Ästhetik. 2011 präsentierte er das Projekt „SEE YOU" auf der Biennale von Venedig.

Die fein gearbeiteten, ledernen Frauenschuhe aus den späten 1940er Jahren, die damals aufgrund ihrer Farbe und guten Passform als ausgesprochen modern galten, sind der Beitrag des Frauenmuseums zu dieser Aktion. Aus dem Museum Gröden - Museum Gherdëina stammen ein sehr seltenes Exemplar einer hölzernen Gliederpuppe (ca. 1800) und ein Holzpferd (ca. 1900), die beide zu den beliebtesten Spielzeugartikeln der Grödner Schnitzkunst zählen. Das Museum Rohrerhaus in Sarnthein stellt eine Mäusefalle (Maustroppl) zur Verfügung, die aus einem Holzboden und einem aufgesetzten Metallkäfig besteht und mit einem Schnappmechanismus versehen ist, der ausgelöst wird, sobald der Köder in der Falle bewegt wird.
Das Vintschgermuseum in Schluderns zeigt einen prunkvollen, römischen Schlüssel (ca. 200 bis 250 n. Chr.), wahrscheinlich zu einem Überwachungsturm an der Via Claudia Augusta.
Aus dem Pharmaziemuseum Brixen stammt ein Hirschhorn mit dem dazugehörigen Hirschhornsalz - ein Symbol der Männlichkeit und Heilmittel für verschiedene Krankheiten.
Das letzte Objekt ist eine „Teiser Kugel" und stammt aus dem Mineralienmuseum Teis. Die Geode (ein runder Stein mit eingeschlossenen Kristallen) enthält lilafarbene Amethyst- und weiße Quarzkristalle und entstand vor 280 Millionen Jahren in der Randzone der Bozner Quarzporphyr-Platte.

Kalender der Kunstaktion „Museumsobjekte gehen fremd":
18. bis 24. Februar: DeSPAR Wachtler, Toblach,
25. Februar bis 3. März: DeSPAR Gasser, Terenten
4. bis 10. März: DeSPAR Knollenberger, Sterzing
11. bis 17. März: DeSPAR Obrist, Villanders
18. bis 24. März: DeSPAR Dietl, Mals
25. bis 31. März: Frischecenter Rungg, Schlanders
1. bis 7. April: DeSPAR Pi.Pra, St. Martin/Passeier
8. bis 14. April: DeSPAR Pircher Josef, Lana
15. bis 21. April: DeSPAR Togn, Eppan
22. bis 28. April: DeSPAR Pernstich, Kaltern
29. April bis 5. Mai: DeSPAR Senoner, Wolkenstein
6. bis 12. Mai: DeSPAR am Postplatz, Sexten

Die Öffnungszeiten der Supermärkte sind unter http://www.museum2013.it/ aufgelistet.

Für die Redaktionen:
Weitere Bilder unter http://sdrv.ms/Y8xKqi

jw

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