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Luftfahrthindernisse: Digitale Karte und Newsletter mit aktuellen Infos

Elektroleitungen, Seilbahnen, Antennen oder ähnliches sind eine große Gefahr für Flugretter und Piloten. Einen täglich aktualisierten Überblick der Hindernisse in der Luft bietet die Landesabteilung Forstwirtschaft Piloten derzeit über eine digitale Karte und einen Newsletter. „Durch die Erfassung der Luftfahrthindernisse wollen wir Flugunfälle verhindern“, sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder, der heute, 19. Februar, Bilanz über die Erfassung der Luftfahrthindernisse zog. In Südtirol sind derzeit laut Durnwalder 2514 linienförmige und 750 vertikale Luftfahrthindernisse erhoben.

LH Durnwalder zog Bilanz über die Erhebung der Luftfahrthindernisse (FOTO:LPA/Pertl)

„Wenn Piloten durch Südtirol fliegen, sollen sie genau wissen, wo Netze, Drähte, Seilbahnen, Leitungen verlaufen, und wo Antennen und Umsetzer stehen, damit sie diesen Gefahrenpunkten ausweichen können", erklärte Landeshauptmann Durnwalder, der in der Landesregierung den Bereich Forstwesen verwaltetet. „Die täglich ajournierte Karte der Landesabteilung Forstwesen wird im Cockpit übertragen und die Piloten können sich dann danach richten, außerdem bekommen sie über einen Newsletter kostenlos ständig aktualisierte Informationen über die Flughindernisse", sagte Durnwalder.

„Hauptnutznießer dieser Dienste ist wohl die Flugrettung, denn unsere Flüge, um Patienten zu helfen, können nicht im Voraus geplant werden und Hindernisse sind für uns aus der Luft nicht sichtbar", betonte Manfred Brandstätter, Primar der Abteilung Notfall- und Rettungsmedizin des Bozner Krankenhauses. Die digitale Karte und der Newsletter seien deshalb eine fundamentale Hilfe für die Flugrettung und ein großer Schritt in Richtung mehr Sicherheit, so Brandstätter.

Bereits 2004 wurde damit begonnen, Flughindernisse zu erheben und auf einer Karte zu verzeichnen. 2006 wurde dann mit dem entsprechenden Landesgesetz die Landesabteilung Forstwesen damit beauftragt, eine digitale Karte über die Luftfahrthindernisse in Südtirol zu erstellen. Die Betreiber von Luftfahrthindernissen müssen somit das Bestehen, die Errichtung oder den Abbau von Luftfahrthindernissen der Landesabteilung Forstwirtschaft melden. „Leider fehlen immer noch die Daten einiger Betreiber; diese sollten sich ihrer Verantwortung bewusst werden und ihre Anlagen melden, denn der Dienst funktioniert nur, wenn er komplett ist", betonte Durnwalder.

Auf der Webseite der Landesabteilung Forstwesen unter www.provinz.bz.it/forst/studien-projekte/flughindernissen.asp können sich Interessierte registrieren und den zweisprachigen Newsletter über neue bzw. abgetragene Luftfahrthindernisse bekommen, der die wichtigsten Daten wie Anlagetyp, maximaler Bodenabstand, Kennzeichnung, Koordination usw. der Hindernisse enthält. Außerdem kann auf der Webseite um den kostenlosen Download der Daten zu den Luftfahrthindernissen angesucht werden. In den Rettungshubschraubern der Notrufzentrale werden bereits seit 2010 diese Daten in einem speziell dafür weiterentwickelten Navigations- und Ortungsgerät eingesetzt.

Bei der Erstellung der digitalen Karte der Luftfahrthindernisse wurde eng mit der Abteilung Informatik zusammengearbeitet. Vor allem die Erfassung der nicht kommerziellen Anlagen wie Schussdrähte, Materialseilbahnen, usw. wäre ohne die Mitarbeiter in den Forststationen nicht möglich gewesen. Eine Zusammenarbeit hat sich mit den zuständigen Militärbehörden C.I.G.A. in Rom, Aeronautica Militare in Mailand, Esercito Trentino Alto Adige in Trient und MARIDIPART in Ancona ergeben, wodurch eine große Vereinfachung hinsichtlich der Meldung der Luftfahrthindernisse erreicht wurde.

„Während früher der Betreiber jeweils sowohl den Bau als auch den Abtrag eines Luftfahrthindernisses an mindestens sechs Militärbehörden sowie an die zivilen Luftfahrtbehörden ENAC und ENAV über eingeschriebenen Brief melden musste, wird dies seit 2012 vom Landesamt für Forstplanung digital und kostenlos erledigt", unterstrich Landeshauptmann Durnwalder. Dadurch konnten sich die Betreiber allein im Jahr 2012 rund 13.000 Euro an Versandkosten einsparen, so Durnwalder.

Nach der Umstellung auf die digitale Meldung der Luftfahrthindernisse und dem geringeren bürokratischen Aufwand seien deutlich mehr Meldungen, vor allem der temporären Anlagen, welche die größte Gefahr für die Piloten darstellen, eingegangen, hieß es von Seiten der Landesabteilung Forstwirtschaft.

SAN

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