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Hygieia – Museen zeigen die Kulturgeschichte der Hygiene

LPA - Das Frauenmuseum Meran, das Pharmaziemuseum Brixen und das Stadtmuseum Klausen arbeiten im Jahr des Museumsobjektes 2013 zusammen und informieren in der Gemeinschaftsausstellung „Hygieia – Kulturgeschichte der Hygiene“ über verschiedene Aspekte der Hygiene. Die drei Museen bieten unterschiedliche Ausstellungen mit verschiedenen Rahmenprogrammen. Am heutigen Freitag, 22. März, werden sie in den einzelnen Museen eröffnet.

Blauer Heinrich - Taschenfläschchen für Hustende - Pharmaziemuseum Brixen

Die Gemeinschaftsausstellung „Hygieia - Kulturgeschichte der Hygiene" widmet sich verschiedenen Aspekten der Hygiene, ganz im Sinne des antiken Begriffs „Hygieia". Er bezeichnet eine umfassende Gesundheit, die sich durch die passende Umgebung, Ernährung, Körperpflege und die Wahrung der Rolle in Familie, Gesellschaft und Religion manifestiert.

Am Ausstellungsprojekt beteiligen sich das Frauenmuseum Meran, das Pharmaziemuseum Brixen und das Stadtmuseum Klausen mit jeweils unterschiedlichen Ausstellungen zur Gesundheitsvorsorge, Sozialgeschichte und der damit zusammenhängenden Stadtentwicklung. Sie werden am 22. März in den einzelnen Museen eröffnet.

„Hygieia - Kulturgeschichte der Hygiene" reiht sich in die vielfältigen Veranstaltungen im Jahr des Museumsobjektes 2013 ein, das unter dem Motto „1000+1 Dinge erzählen Geschichte" für die unzähligen Objekte in den Südtiroler Museen begeistern möchte.

Das Frauenmuseum Meran dokumentiert in der Ausstellung „Hygieia - Eine saubere Sache" die wandelnden Hygienevorstellungen: von der Zeit der spätmittelalterlichen Badestuben zur wasserlosen Reinigung an den barocken Höfen über die Zinkbadewanne zum Volksbad und zur Werbung für Hygieneprodukte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert. Besonderer Schwerpunkt liegt auf dem privaten Bereich der Körperhygiene im Tiroler Raum von 1800 bis heute, der eng mit dem weiblichen Körper als Projektion gesellschaftlicher Vorstellungen verwoben ist.

Das Thema der Ausstellung wird auch künstlerisch aufgearbeitet: Sally Viganò aus Mailand zeigt eine Installation aus Seifen und Spiegeln („Body & Soap"). Die Künstlerin Magdalena Bolego aus Nals setzt sich in einem provokanten Selbstporträt kritisch mit der Hygieneindustrie auseinander und der Designer Moriz Oberberger aus Bozen mit den Hygieneartikeln und dem „Zuviel" an Marken und Produkten (unter dem Titel „Der Hygienedschungel").

Rund um die Ausstellung werden im Frauenmuseum auch Vorträge organisiert (immer um 20 Uhr): am Mittwoch, 15. Mai, spricht die Historikerin Siglinde Clementi über die Aussegnung der Wöchnerin und die kultische Unreinheit, am Donnerstag, 30 Mai, die Frauenärztin Christa Schrettenbrunner über das Wissen um den eigenen Körper und am Donnerstag, 12. September, referiert die Volkskundlerin Barbara Stocker über die Geschichte der Haarpflege.

Im Pharmaziemuseum Brixen trägt die Hygieneausstellung den Titel „Das Glück beim Händewaschen". Die Ausstellung widmet sich den pharmazeutisch-medizinischen Aspekten der Hygiene und erzählt anhand verschiedener Geräte und einiger noch im Originalzustand erhaltener Hygieneartikel die Geschichte dieser jungen Wissenschaft - so z.B. der „Blaue Heinrich", ein Taschenfläschchen für Hustende vom Sanitätsrat Peter Dettweiler aus dem Jahr 1889, oder das „Eau de Botot", ein Mund- und Zahnwasser des französischen Arztes Edme François Botot aus dem Jahr 1755, das heute noch in Gebrauch ist. Die Ausstellung erklärt auch die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen (Reinigung, Desinfektion, Sterilisation, Quarantäne, Impfung) und führt die Besucher in entlegene Winkel des jüngst restaurierten Museumsgebäudes.

Das Stadtmuseum Klausen informiert in der Ausstellung „Tierische Nachbarn. Ratte, Floh, Laus" über die Kulturgeschichte dieser drei Tiere, die ihren Lebensraum unmittelbar mit dem Menschen teilen und in diesem Zusammenhang auch in hygienischer Hinsicht eine Rolle spielen. Neben Details zur Biologie dieser Tiere wird über die mittelalterliche Stadt Klausen und ihre Einrichtungen informiert und gezeigt, wie die Stadtverwaltung mit der Pest und herumstreunenden Haustieren umging und wie sie mit Bußgeldern versuchte, die Gassen von Unrat aller Art frei zu halten. Verschiedene Begleitveranstaltungen runden das Programm ab.

Am Ausstellungsprojekt mitgewirkt haben das Naturmuseum Südtirol und das Südtiroler Landesarchiv, das z.B. die Seuchenordnung von Sterzing aus dem Jahr 1534 zur Verfügung stellte. Das Naturmuseum Südtirol organisierte Mikroskope und Präparate und hat beim Verfassen wissenschaftlicher Ausstellungstexte mitgewirkt.
Johanna Platzgummer, Vermittlerin im Naturmuseum Südtirol, hat das Begleitheft zu den Ausstellungen redigiert und einen Beitrag zur Hygiene aus naturwissenschaftlicher Sicht verfasst.

Auch das Krankenhaus Brixen trägt mit einer Initiative zum sorgfältigen Händewaschen am Projekt bei

 

Die Ausstellungen zur „Hygieia - Kulturgeschichte der Hygiene" werden am heutigen Freitag, 22. März, eröffnet:

Im Stadtmuseum Klausen um 17:30 Uhr mit der Landesrätin für Bildung und Deutsche Kultur Sabina Kasslatter Mur, Maria Gasser Fink, Bürgermeisterin von Klausen, und Christoph Gasser, Direktor des Stadtmuseum Klausen.

Im Frauenmuseum Meran um 19 Uhr mit Karin Dalla Torre, Direktorin der Abteilung Museen, Sigrid Prader, Direktorin des Frauenmuseums Meran, Gabriela Strohmer, Stadträtin für Frauenfragen und Zeitpolitik der Gemeinde Meran und den beiden Kuratorinnen Hannelore Schettler und Beatrix Dalsass.

Im Pharmaziemuseum Brixen um 19:30 Uhr mit der Landesrätin für Bildung und Deutsche Kultur Sabina Kasslatter Mur, Albert Pürgstaller, Bürgermeister von Brixen, und Robert Peintner, Präsident des Museumsvereins recipe!.

Vorgestellt wird auch der Katalog zur Ausstellung.

Die Ausstellungen sind bis zum 28. September 2013 zugänglich, im Stadtmuseum Klausen bis zum 15. Juni 2013.

 

Informationen: http://www.hygieia.bz/

Frauenmuseum Meran, Meinhardstraße 2, Meran, Tel. 0473 231 216, http://www.museia.it/
Pharmaziemuseum Brixen Adlerbrückengasse 4, Brixen, Tel. 0472 209 112, http://www.pharmaziemuseum.it/
Stadtmuseum Klausen, Kapuzinerkloster, Frag 1, Klausen, Tel. 0472 846 148

SAN

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