Wirtschaft | 02.04.2013 | 14:17

Filmförderung: Grünes Licht der Landesregierung für zwölf Projekte

Zwölf Filmprojekte, 154 Drehtage in Südtirol, eine Förderung von 2,5 Millionen Euro und eine Gesamtinvestition im Land von mehr als 3,6 Millionen: Dies sind die Kennzahlen des heute (2. April) von der Landesregierung gefassten Beschlusses zur ersten 2013er Tranche der Filmförderung.

21 Projekte waren zum ersten Fördertermin eingereicht worden, eine Jury hat nun zwölf davon zur Förderung zugelassen. "Wir achten darauf, dass die Projekte einen Südtirolbezug haben, also in Südtirol spielen oder inhaltlich an das Land anknüpfen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung. Der Südtirolbezug tut der Internationalität der Filmförderung dabei keinen Abbruch: "Wir fördern vier Projekte aus Italien, zwei aus Deutschland und der Schweiz, je eines aus Österreich, Luxemburg und Schweden sowie aus Südtirol", so Landesrat Thomas Widmann, in dessen Zuständigkeit die Filmförderung fällt.

Besonders ausgeprägt ist der Bezug zu Südtirol etwa beim historischen Drama "Luis Trenker - Der schmale Grat der Wahrheit", einer deutsch-österreichischen Koproduktion, voraussichtlich mit Tobias Moretti und Karl Markovics in den Hauptrollen. Einer anderen Südtiroler Persönlichkeit ist das Doku-Portrait "Heimat Südtirol - Il canonico Michael Gamper" der italienischen Produktionsfirma SD Cinematografica gewidmet, bei dem fast die gesamte technische Crew aus Südtirol kommt. Das Zeug zum Kassenschlager hat dagegen die Komödie "Un boss in salotto" von Regisseur Luca Miniero, der mit "Benvenuti al Sud" und "Benvenuti al Nord" in Italien bereits zwei Hits gelandet hat. Voraussichtlich als Schauspieler dabei sind Paola Cortellesi, Rocco Papaleo, Luca Argentero und Angela Finocchiaro.

"Ganz besonders freuen wir uns über das Südtiroler Projekt", so BLS-Direktor Ulrich Stofner. Mit "Zweitland" hatte der Pusterer Michael Kofler im letzten Jahr die erste Auflage der BLS-Stoffentwicklungswerkstatt "RACCONTI #1" gewonnen. Die Bozner Echo-Film plant nun, das Bombenjahre-Familiendrama zu verfilmen und hat um eine Produktionsvorbereitungsförderung angesucht. "Damit geht unsere Rechnung auf, über diese Initiative Stoffe für Film- und Fernsehproduktionen zu suchen, die dann auch in Südtirol verfilmt werden", so Stofner.

Von international renommierten Produktionsfirmen wurden die zwei Projekte aus der Schweiz präsentiert. Das Coming-of-Age-Drama "Chrieg" um den Außenseiter Matteo wird von Hugofilm Productions produziert, die auch für den Schweizer "Tatort" verantwortlich zeichnet. Die Firma Ventura ("Il comandante e la cicogna"; "Tutto parla di te") wird dagegen den Thriller "Fuori mira" in Südtirol drehen.

Mit den voraussichtlichen Hauptdarstellern Eline Powell, Robert Sheehan und Andrea Osvart international besetzt ist das Drama "Anita B.", angesiedelt im Ungarn der Nachkriegszeit, während für die luxemburgisch-österreichische Koproduktion "Fieber" die deutschen Stars Eva Mattes und Martin Wuttke angefragt wurden. Ruben Östlund, dessen letzter Film "Play" mit großem Erfolg bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes lief, führt Regie beim Drama "Tourist" über einen Touristen, der mit einer Lawine konfrontiert wird. Zum Teil in Südtiroler Hand liegt hingegen die Regie von "What is left", einem Dokumentarfilm des Pusterers Gustav Hofer und seines Partners Luca Ragazzi. Das Thema: eine Reise zu ihren Wurzeln, um Herkunft und Zukunft im Einklang zu bringen.

Landeshauptmann Durnwalder hob heute hervor, dass die Südtiroler Filmförderung an einen "Südtiroleffekt" gebunden sei: "Wir schreiben vor, dass mindestens 150 Prozent der Fördersumme in Südtirol investiert werden müssen", so der Landeshauptmann. Entsprechend auch die Zahlen des ersten Calls: Auf eine Fördersumme von 2,5 Millionen Euro kommen Investitionen im Land in Höhe von 3,625 Millionen. 2013 gibt es noch zwei weitere Einreichtermine für die Südtiroler Filmförderung: am 8. Mai und am 9. Oktober. Weitere Infos unter www.bls.info/.

chr