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Jugend und Alkohol: Jugendlandesrätin Kasslatter Mur hinterfrägt ASTAT-Studie

LPA - „Die Jugend ist besser, als sie in fragwürdigen Studien dargestellt wird", mit diesen Worten hat Jugendlandesrätin Sabina Kasslatter Mur auf die jüngste ASTAT-Untersuchung zum Thema „Aspekte des täglichen Lebens", in der unter anderem der Alkoholgenuss Jugendlicher unter die Lupe genommen wird, und die darauf folgenden Medienberichte reagiert. Die Landesrätin sagte, die Jugend brauche keine Zerrbilder ihrer Selbst sondern kritische Dialogpartner.

Die Reaktionen auf die Mehrzweckerhebung des ASTAT „Aspekte des täglichen Lebens" zeigen, dass, wenn es um sensible Thematiken geht, großes Verantwortungsbewusstsein angesagt ist, meint Landesrätin Sabina Kasslatter Mur.

Wenn das ASTAT einen Teil der Studie mit „Binge-Drinking ist bei den Jugendlichen weit verbreitet" überschreibt und in diesem Zusammenhang die Zahl 41.5 Prozent nennt, dann könnte es genauso gut heißen: „44 Prozent der Jugendlichen trinken nie." Die Interpretation von Zahlen sollte zusammen mit Fachstellen wie etwa dem Forum Prävention unternommen werden, so die Jugendlandesrätin. Außerdem gebe es verschiedene wissenschaftliche Definitionen von „Binge-Drinking". Im öffentlichen Diskurs und in den Medien wird „Binge-Drinking" heute meist mit „exzessivem Alkoholkonsum" und „Komasaufen", oft auch „mit dem erklärten Ziel, betrunken zu werden", gleichgesetzt, also mit „bewusstem Rauschtrinken" oder „Kampftrinken". Das ASTAT hat hingegen danach gefragt, wer im Lauf der letzten zwölf Monate einmal mindestens sechs Gläser alkoholischen Getränks zu sich genommen hat.

„Die Medienschlagzeile ‚40 Prozent der Südtiroler Jugendlichen sind Binge-Drinker' ist deshalb, ohne den Alkoholismus verniedlichen zu wollen, sachlich falsch und klischeehaft. Und sie dient in keiner Weise dazu, die Ursachen und Hintergründe dafür zu finden, warum junge Menschen Momente des Ausstiegs aus der Wirklichkeit suchen", so Landesrätin Kasslatter Mur.

Für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen brauche es gute Rahmenbedingungen. Diese zu schaffen und zu sichern sei Aufgabe der Gesellschaft. Dazu zählten neben finanziellen und strukturellen Ressourcen auch ein gutes mediales Umfeld, stabile soziale Netze und ein zukunftsorientiertes offenes Weltbild. Die Jugend sei besser als sie - auch aufgrund solcher fragwürdiger Studien - dargestellt werde, erklärt LRin Kasslatter Mur abschließend, und sie brauche nicht Zerrbilder ihrer Selbst sondern kritische Dialogpartner.

jw

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