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Rhätische Bahn meets Vinschger Bahn

LPA - Mit dem Zug auf direktem Weg nach Zürich oder St. Moritz - dieser Gedanke bleibt vorerst in weiter Ferne. Die geschätzten Gesamtkosten für die Realisierung einer kompletten Bahnverbindung ins Engadin belaufen sich - je nach Trasse - auf rund eine Milliarde Euro. Angesichts dieser hohen Investitionssumme fällt die Nutzen-Kosten-Rechnung laut durchgeführten Studien negativ aus.

Vorerst noch in weiter Ferne, aber dennoch im Visier bleibt der Bau einer Bahnanbindung Engadin - Vinschgau. Zu diesem Schluss kamen Vertreter der Vinschger Gemeinden und Lokalkörperschaften sowie Projektpartner aus der Schweiz, als kürzlich auf Initiative der Landesabteilung Mobilität und in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau in Schlanders die Ergebnisse mehrerer Studien vorgestellt wurden.

Bei den drei Studien wurden die Strecken Mals-Müstair (mit und ohne Tunnellösung), Mals-Scuol (nur mit sehr langen Tunnels möglich) sowie Spondinig-Müstair (zwei Tunnel-Varianten und eine ohne Tunnel) in Bezug auf die technische Machbarkeit des Projektes mit verschiedenen Trassenvorschlägen, Bahnhöfen, Umsteigeknoten sowie Kostenangaben untersucht. Landesgeologe Volkmar Mair präsentierte die im Rahmen des Projektes durchgeführte geologische Kartierung und verwies auf die Komplexitäten des Gebietes. Aus dieser Sicht würde sich laut Mair die Trasse durch das Münstertal oder eine Tunnellösung Mals-Scuol als am wenigsten problematisch erweisen. Finanziert wurden diese Studien mit Hilfe der Mittel des EU-Projektes Interreg IV Italien-Schweiz 2007-2013, hierbei handelt es sich um ein Folgeprojekt von Interreg III "Öffentlicher Verkehr im Dreiländereck" aus dem Jahr 2005.

Abschließend wurden die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Bahnverbindung vorgestellt, mit Prognosen auf Beschäftigungslage, Tourismus und Verkehr in der gesamten Region. Die geschätzten Gesamtkosten für die Realisierung einer kompletten Bahnverbindung belaufen sich, je nach Trasse, auf rund eine Milliarde Euro. Angesichts dieser hohen Investitionssumme fällt die Nutzen-Kosten-Rechnung laut durchgeführten Studien negativ aus. Dass eine Umsetzung des Vorhabens mittelfristig kaum in Betracht gezogen werde könne, unterstrich auch der Direktor der Landesabteilung Mobilität Günther Burger. Vielmehr würde als nächster wichtiger Schritt die Elektrifizierung der Vinschgerbahn angestrebt werden. Zudem wäre es sinnvoll, wie bereits von den Schweizer Partnern angeregt, auch an eine Anbindung über Landeck zu denken und damit das Land Tirol einzubinden.

In der Schlussrunde betonte der Präsident der Bezirksgemeinschaft Andreas Tappeiner, dass es auf jeden Fall wichtig sei, die Diskussion über die Direktanbindung mit der Schweiz am Leben zu halten und die Studien nach Möglichkeit im Rahmen des nächsten Interreg-Projektes 2014-2020 weiter zu vertiefen.

Kbg

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