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Kultur- und Kreativindustrie: Südtirol birgt Entwicklungspotential

LPA - Als relativ junger Wirtschaftszweig bietet die Kultur- und Kreativindustrie in Südtirol Entwicklungspotential, sowohl was die Arbeitsplätze angeht, als auch die Wertschöpfung. Das erklärten heute (14. Juni) bei der Vorstellung des Forschungsprojektes "Ricerca sulle industrie Creative e Culturali dell'Alto Adige" die Landesräte Christian Tommasini und Roberto Bizzo.

Die Landesräte Tommasini und Bizzo sowie Giorgio Tavano Blessi von der Universität Bozen bei der heutigen Vorstellung

"Kultur schafft Reichtum und Zukunft", betonte eingangs Kulturlandesrat Christian Tommasini, der diese Aussage sowohl im soziokulturellen, als auch im wirtschaftpolitischen Kontext verstanden wissen will. "Von den knapp 200.000 Erwerbstätigen in Südtirol sind nur zwei Prozent im Bereich der Kultur tätig", so der italienische Kulturlandesrat, der somit in der Kulturarbeit im weiteren Sinne große Entwicklungsmöglichkeiten und interessante und qualifizierte Beschäftigungsfelder für Jugendliche sieht.

"Während die klassischen Wirtschaftszweige derzeit Arbeitslose produzieren, gibt es neue Tätigkeitsfelder, die wachsen und sich entwickeln", erklärte der Landesrat für Arbeit, Innovation und Genossenschaftswesen, Roberto Bizzo. Südtirol setze in allen Bereichen stark auf Nachhaltigkeit; Nachhaltigkeit und Einmaligkeit seien zwei Eigenschaften, die in vielen Sektoren nachgefragt seien und Mehrwert schafften und auf die neue Betriebe heute aufbauen könnten. Dies gelte besonders für die so genannte Kreativ- und Kulturindustrie.     

Im Unterschied zum kulturellen Kernbereich, der Bildende und Darstellende Kunst, Musik und Literatur sowie die Kulturgüter umfasst, versteht man heute unter Kulturindustrie (der Begriff wurde übrigens von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in ihrer "Dialektik der Aufklärung" besetzt) in erster Linie den Medienbereich (Film, Fernsehen, Video, Videospiele, Musik und Printmedien), ein marktorientierter Sektor also, in dem Patentschutz gilt. Design, Werbung und Architektur werden hingegen der Kreativindustrie zugeordnet, die Mehrwert schaffen soll.

Vor drei Jahren hat die EU ein Grünbuch über das Potenzial der Kreativ- und Kulturindustrie (kurz KKI) als Teil der Europäischen Kulturagenda verfasst, das auch auf die Entwicklung der KKI auf lokaler und regionaler Ebene eingeht. In diesem Zusammenhang hat nun im Auftrag der Landesressorts für italienische Kultur und für Innovation hat Giorgio Tavano Blessi von der Freien Universität Bozen Kulturindustrie und Kreativwirtschaft in Südtirol zwischen 2012 und 2013 untersucht. Demnach sind heute fünf Prozent der kleinen oder mittelgroßen Betriebe Südtirols KKIs (rund 1400), die 4750 Personen beschäftigen. Italienweit sind es fast 370.000 mit nahezu 300.000 Beschäftigten. "Es handelt sich dabei um einen der wenigen Wirtschaftsbereiche Italiens, der in den Jahren von 2007 bis 2011 gewachsen ist, sowohl was seinen Wert, die Anzahl der Unternehmungen sowie die Anzahl der Beschäftigten angeht", so der Blessi bei der heutigen Vorstellung. Einblick in Südtirols KKI-Netz gab er auch anhand einer qualitativen Erhebung über Standort und Entwicklung. 

"Die Studie soll nun als Grundlage dienen, um diese zeitgenössische Wirtschaftsform, von der wir uns auch Impulse für die Gesamtwirtschaft erwarten, anzukurbeln", so die Landesräte Bizzo und Tommasini abschließend.

jw

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