News / Archiv

News

Milchhöfe bei LH Durnwalder: Milchversorgung gemeinsam sichern

Die Obmänner und Geschäftsführer der Südtiroler Milchhöfe haben gestern (18. Juni) Landeshauptmann Luis Durnwalder die Machbarkeitsstudie zu einem Südtiroler Milchpool vorgestellt, der die langfristige Versorgung mit Rohmilch garantieren soll. Angedacht werden ein gebietsweiser Mitgliedertausch und ein "kleiner" Milchpool. "Gemeinsame Lösungen sind das Gebot der Stunde, denn ab 2015 wartet mit dem Wegfall der EU-Milchquoten eine große Herausforderung auf die Südtiroler Milchhöfe", appelliert Durnwalder an die Zusammenarbeit der Milchhöfe.

LH Durnwalder im Kreise der Obmänner und Geschäftsführer der Südtiroler Milchhöfe.

Die Südtiroler Milchwirtschaft ist derzeit mit einer paradoxen Situation konfrontiert: Die Milchanlieferung der Südtiroler Bauern geht jährlich um ein bis zwei Prozent zurück, gleichzeitig wird ein bis zwei Prozent mehr Milch von den Milchhöfen verarbeitet. Auch im Jahresverlauf schwankt die Verarbeitungsmenge der Milch erheblich: Während im Winter ein Milchüberschuss besteht und Rohmilch nach Süditalien verkauft werden muss, haben die Milchhöfe im Sommer wegen des Almauftriebs und der erhöhten Nachfrage etwa nach Mozzarella zu wenig Milch. Kurzum: Es zeichnet sich ab, dass die Südtiroler Milchhöfe künftig mehr Milch importieren müssen.

Ein weiterer Faktor, der die Südtiroler Milchwirtschaft beeinflusst, ist die Tatsache, dass die Milchhöfe von den Milchschwankungen unterschiedlich betroffen sind und beispielsweise "Bergmilch Südtirol" besonders viel Rohmilch verkaufen muss, während die kleineren Milchhöfe mehr Milch brauchen würden. Vor diesem Hintergrund haben die Milchhöfe eine Studie in Auftrag gegeben, die die langfristige Milchsicherung zum Inhalt hat und die Machbarkeit eines Südtiroler Milchpools analysiert. Mit einem Milchpool könnte ein Milchausgleich zwischen den Südtiroler Milchhöfen besser und gezielter erreicht werden. Für Landeshauptmann Durnwalder ist der Milchpool eine erstrebenswerte Möglichkeit, grundsätzlich appelliert er aber an die Solidarität und einen Ausbau der Zusammenarbeit auf allen Ebenen, denn schließlich gehe es nicht nur um eine Zukunftssicherung der Milchhöfe, sondern vor allem um eine nachhaltige Entwicklung der Berglandwirtschaft und um die Zukunft der Bergbauern. In diesem Zusammenhang ging Durnwalder gestern auch auf die Aufnahme von Nordtiroler Bauern durch den Sterzinger Milchhof ein: „Die Zusammenarbeit mit Nordtirol ist im Lichte der Europaregion sicher richtig und wichtig, aber noch wichtiger ist die Zusammenarbeit der Milchhöfe in Südtirol. Die Milchwirtschaft darf nicht in ein Kirchturm- oder Milchhofdenken verfallen, sondern muss gemeinsame Wege beschreiten. Schließlich trägt Südtirol ja nur einen Tropfen zum europäischen Milchmeer bei. Ich sage das auch im Hinblick auf 2015, wenn die europäischen Milchquoten fallen. Das wird nicht ohne Auswirkungen auf die Südtiroler Milch bleiben."

Aus der gestrigen Zusammenkunft ging hervor, dass Gebietsverschiebungen unter den Südtiroler Milchhöfen eine machbare Lösung darstellen könnten. Die Vorstände der betroffenen Genossenschaften werden diese Möglichkeit vertiefen und mit den betroffenen Bauern erste Gespräche führen. Ebenfalls in Betracht gezogen werden kann ein so genannter kleiner Milchpool. Die überschüssige Milch könnte der einzelnen Milchhöfe könnte zentral verwaltet und auf diese Weise dorthin gelenkt werden, wo sie effektiv gebraucht wird.

ohn

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap